BASF- und Bayer-Aktie: Klar die Nase vorn!

Die Chemieriesen BASF und Bayer haben nach einem schwierigen Jahr 2022 ihre Bilanzen vorgestellt, doch nur ein Unternehmen hat die Analysten in ihrer Gesamtheit überzeugt

Auf einen Blick:
  • Die Chemiekonzerne BASF und Bayer haben nun beide ihre Jahresbilanzen präsentiert
  • Trotz Glyphosat-Risiko sind die Analysten mehr von den Leverkusenern überzeugt
  • Denn ausgerechnet die Agrarsparte sorgte 2022 für ein Rekordergebnis
  • Bei BASF hingegen drückte vor allem das Aus in Russland Ergebnis und Stimmung

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Börsenwoche ist fast zu Ende, die beiden deutschen Chemieriesen BASF und Bayer hatten zuletzt ihre Zahlen fürs 4. Quartal 2022 und das Gesamtjahr vorgelegt – und was soll man sagen? So richtig dolle war das alles nicht. Die BASF-Aktie war in der vergangenen Woche nach dem Quartalsbericht richtiggehend eingebrochen und hat sich bislang nicht wieder erholt. Die Papiere von Bayer machten es in dieser Woche nur unwesentlich besser. Es sind schwierige Zeiten für die energieintensive Branche. Und doch hat ein Unternehmen bei den Analysten noch immer klar die Nase vorn.

Bayer meldet Rekordergebnis für 2022

Denn der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hatte 2022 ein Rekordergebnis erzielt, wie unter anderem das Handelsblatt berichtete, werde dies aber im laufenden Jahr aber nicht halten können. Für 2024 prognostiziere der Konzern einen Rückgang beim bereinigten Gewinn. Grund seien die Auswirkungen der Inflation und eine absehbare Beruhigung bei den Preisen für den Unkrautvernichter Glyphosat. Der Umsatz jedoch stieg im Vorjahr um 15 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro, der operative Gewinn (Ebitda) um mehr als ein Fünftel auf 13,5 Milliarden Euro.

Die Agrarsparte von Bayer und ausgerechnet das umstrittene Glyphosat waren im vergangenen Jahr laut des Berichts einer der größten Treiber beim Gewinn und Umsatz des Leverkusener Konzerns. Die Preise für den Unkrautvernichter stiegen wegen Versorgungsengpässen, insbesondere weil China nicht liefern konnte, zum Teil bis zum Dreifachen. Allerdings birgt die Chemikalie für Bayer nach wie vor Risiken. Es war die letzte Bilanzpressekonferenz vom scheidenden Bayer-Chef Werner Baumann, der die Monsanto-Übernahme zu verantworten hatte, und damit auch die zahlreichen, weiter andauernden  Klagen von Anwendern, die das Mittel für ihre Krebserkrankung verantwortlich machen.

Analysten empfehlen Bayer-Aktie zum Kauf

Das alles ficht die Analysten aber offenbar nicht an: So hatte zuletzt die DZ Bank ihre Einstufung für Bayer nach den Zahlen auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Das bereinigte operative Ergebnis des Chemiekonzerns habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Peter Spengler laut finanzen.net. Der Experte senkte allerdings seine Gewinnschätzungen für 2024. Das Segment Agrarchemie befinde sich derzeit in einer Boomphase, die sich zumindest bei den Herbiziden abschwächen dürfte. Er halte darüber hinaus die Höhe der Glyphosat-Rückstellungen „für ausreichend“ und erwartet, dass die diese insgesamt weiter deutlich sinken werden.

Die UBS hatte die Einstufung für Bayer nach Zahlen zum vierten Quartal auf „Buy“ mit einem fairen Wert von sogar 99 Euro belassen – gut 70 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Barclays geht von immerhin 80 Euro aus. Weitere aktuelle Einschätzungen im Überblick:

  • Deutsche Bank: 79,00€; +38,74%
  • Bernstein Research: 94,00€; +65,09%
  • Jefferies: 70,00€; +22,94%

Insgesamt liegt das durchschnittliche Kursziel aus elf Analysen unterschiedlicher Häuser für die Bayer-Aktie aktuell bei 75,30 Euro. Die Experten gehen demnach von einem mittelfristigen Kurszuwachs von rund einem Drittel aus. Kein einziger empfiehlt, die Papiere abzustoßen.

BASF hat einen schwereren Stand

Das kann man für BASF nicht behaupten. Nach einem miserablen Jahr für den Ludwigshafener Konzern und einem Totalverlust im Russland-Geschäft will der weltgrößte Chemiekonzern tausende von Stellen streichen, wie in der vergangenen Woche bekannt wurde. Die UBS würde, ganz anders als beim Leverkusener Wettbewerber, die Aktie besser ebenfalls streichen. Die schweizer Großbank hat das Kursziel für BASF am Montag zwar von 40 auf 43 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Sell“ belassen. Lediglich die höhere Bewertung der Vergleichsgruppe sei der Grund für das neue Kursziel, hieß es.

Während auch die Credit Suisse zum Verkauf der Papiere rät, ist die DZ Bank etwas zuversichtlicher: Sie hat den fairen Wert für die Aktie zwar von 63 auf 60 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. „BASF räumt auf“, schrieb Analyst Peter Spengler laut Medienberichten mit Blick auf den geplanten Verkauf beziehungsweise den Börsengang von Wintershall Dea. Da die zyklische Talsohle spätestens in der ersten Hälfte 2024 durchschritten sein dürfte, baue der Chemiekonzern bestehende Überkapazitäten energieintensiver Produktion in Europa ab, vor allem in Deutschland, so der Experte.

BASF-Kursziele zwischen 43 und 68 Euro

Auch das US-Analysehaus Bernstein Research wertete die beschlossenen Maßnahmen zur Kostensenkung „leicht positiv“. Man sehe „weiterhin beträchtliches Aufwärtspotenzial für die Aktie“. Die Einstufung für BASF beließ er folglich auf „Outperform“ mit einem Kursziel von sogar 67 Euro. Insgesamt zeigt sich ein weitaus gemischteres Bild für BASF als für Bayer:

  • UBS: 43,00€; -11,89%
  • DZ Bank: 60,00€; +22,95%
  • Credit Suisse: 44,00€; -9,84%
  • Bernstein: 67,00€; +36,93%

Insgesamt liegt das mittlere Kursziel für BASF bei 54,55 €, das aktuelle Kurspotenzial damit lediglich bei knapp 12 Prozent. Und so kommt es wenig überraschend, dass auch die jüngste Performance eher für den Konkurrenten spricht: Die Bayer-Aktie notiert aktuell bei rund 57 Euro, trotz des Knicks immerhin 15 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Die BASF-Aktie ist derzeit mit knapp 49 Euro bewertet. Ihren Zugewinn, insbesondere aus der ersten Januarhälfte,  hat sie damit schon beinahe wieder aufgezehrt.

BASF Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

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