Kaum ein anderer deutscher Großkonzern ist so stark mit Russland verflochten wie die BASF. Bereits seit mehr als 145 Jahren ist der deutsche Chemieriese in dem Land aktiv. Das fällt dem Konzern angesichts des Ukraine-Kriegs jetzt auf die Füße.
Die Kritik jedenfalls reißt nicht ab. Zwar hat die BASF angekündigt, keine neuen Geschäfte in Russland mehr zu machen. Ausgenommen davon sind aber Produkte zur Unterstützung der Nahrungsmittelproduktion. Laut den Ludwigshafenern würde ein schnelles Ende dieses Geschäfts die Lebensmittelkrise in der Ukraine und Russland verschärfen, aber auch weltweite Auswirkungen haben.
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Demonstranten in Ludwigshafen sprechen von „Blutgeschäften“
Den Kritikern reicht diese Argumentation jedoch nicht. Vor wenigen Tagen haben sich vor dem Besucherzentrum am Hauptstandort Ludwigshafen einige Demonstranten versammelt, um gegen die Russland-Politik des Konzerns aufzubegehren. Das geht aus einem Bericht der „Rheinpfalz“ hervor.
Es sei ein Skandal, dass die BASF angesichts zahlreicher getöteter ukrainischer Zivilsten und zerstörter Städte sowie Dörfer trotzdem weiter „Blutgeschäfte“ mit Russland mache, sagte Peter Runck, der Geschäftsführer des Internationalen Bauordens aus Ludwigshafen zur „Rheinpfalz“. Damit finanziere der Großkonzern Putins Kriegskasse. „Mit Kriegsverbrechern macht man keine Geschäfte.“
BASF-Chef warnt vor Gas-Embargo gegen Russland
Runck sprach sich übrigens für eine umfassende Sanktionierung des russischen Energiesektors aus. Nur diese würde Putin wirklich treffen. BASF-Chef Martin Brudermüller hingegen warnte kürzlich vor einem kurzfristigen Gas-Embargo gegen Russland.
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Ein solcher Gas-Bann würde Deutschland in die schlimmste Wirtschaftskrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs führen, so der Manager. So wäre etwa der Heimatstandort des Konzerns ohne russisches Gas nicht mehr betriebsfähig. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf die BASF, aber auch auf die gesamte deutsche Wirtschaft, betonte Brudermüller.
Milliardenabschreibung wegen Nord Stream 2
Und so dürfte die Kritik an dem Konzern munter weitergehen. Übrigens: Die BASF hatte im Rahmen der jüngsten Bilanzpräsentation eine milliardenschwere Abschreibung auf Nord Stream 2 bekannt geben müssen.
Der Grund: Die BASF-Beteiligung Wintershall DEA war einer der Finanzierer der Ostsee-Pipeline, deren Inbetriebnahme wegen des Ukraine-Kriegs nun äußerst unwahrscheinlich ist.
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