Bankencrash – und Sie zahlen!

Lieber Leser,

angesichts der Lockerungsmaßnahmen bei uns im Land ist es derzeit vergleichsweise ruhig im Zusammenhang mit Finanzmärkten. Dabei droht uns nicht nur eine gewaltige Rezession, eine unheimliche Steuerlast und eine große Inflation, sondern auch ein Bankencrash. Sie erinnern sich? Vor gut 10 Jahren hieß es, die Finanzkrise war ein US-Problem, das leider die ganze Welt erreicht hatte. An sich aber würde bei uns in der EU jetzt das Bankensystem so sicher gemacht – und inzwischen auch sein -, dass nichts mehr passieren kann. Wir müssten also nicht mehr für die Banken einspringen.

Die Banken-„Lüge“

Die Idee, dass Banken nun sicher seien, ist schlicht Unsinn. Fangen wir mit den Folgen an. Wenn es zu einem Banken-Crash kommen sollte, dann springen Steuerzahler ein (und die Eigentümer, deren Aktienwert zusammenkrachen wird). Steuerzahler sind wir allerdings alle. Wahrscheinlich werden die ersten Banken nicht in Deutschland zusammenbrechen, sondern in südeuropäischen Ländern.

Damit wir aber alle aufkommen, hat die EU längst die gemeinschaftliche Haftung beschlossen. Noch ist nicht alles in diesem Verfahren in trockenen Tüchern, es läuft aber darauf hinaus, dass wir innerhalb der neuen gemeinschaftlichen Haftung alle im Boot sitzen. Das heißt, es hilft nichts, wenn wir zum Beispiel unbeteiligt auf Italien herabschauen. Das Drama betrifft Sie und mich auch in Deutschland.

Leider sind nicht nur die Banken in Italien, die ich hier natürlich anspreche, teilweise marode. Leider haben auch etliche Institute außerhalb Italiens Staatsanleihen aus Italien ins Portfolio aufgenommen. Fielen die Staatsanleihen aus, würde auch die EU einspringen bzw. die Eurozone über die EZB, die ebenfalls als Käufer aufgetreten ist.

Sie sollten allerdings wissen, dass auch große private Banken italienische Staatsanleihen im Depot aufgenommen haben. Die BNP Paribas aus Frankreich etwa soll ungefähr 25,6 Milliarden Euro Bestand aufgebaut haben. Die Commerzbank ist mit 11,5 Milliarden Euro dabei, die Deutsche Bank immerhin mit 4,1 Milliarden Euro.

Sie haben alle gesehen, was das Corona-Virus in Italien angerichtet hat – ich meine nicht nur das menschliche Leid, sondern auch die Maßnahmen des Staates. Ganz vorsichtig beginnt Italien nun wieder, quasi vor die Haustür zu gehen. Das heißt: Die Wirtschaft ist absolut zusammengebrochen. Der Staat wird einspringen und hat jetzt schon bekanntgegeben, sein Haushaltsdefizit auf bis zu 10 % des BIP zu steigern. Die EU hatte in sehr grauer Vorzeit 3 % vereinbart.

Das heißt, allein der italienische Staat wird seine Schulden nicht mehr tilgen können. Die französischen Banken insgesamt sollen Forderungen von über 75 Milliarden Euro an den italienischen Staat haben. Macron, Frankreichs Präsident, will daher vermeiden, dass es zum bekannten „Haircut“, also Schuldenstreichungen kommt. Das heißt aber: Die EU springt ein, schon sehr bald. Da die Banken also wegen der Corona-Krise gerade nicht zum Abschuss freigegeben werden, wird die Rettung der Institute teuer.

Das heißt: Kaufen Sie keine Bankaktien (normaler Geschäftsbanken), kaufen Sie keine noch so hoch verzinsten Anleihen, setzen Sie auf Gold und auf sehr viel Substanz bei der Auswahl von Unternehmen. Das Bankenproblem wird kommen.

Mit freundlichen Grüßen,

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