Ballard und Plug Power: Gewaltiger Unterschied!

Die Aktien der Wasserstoff- und Brennstoffzellenanbieter Ballard und Plug Power haben sich seit Mitte Januar sehr unterschiedlich entwickelt. Das hat Gründe.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von Ballard Power hat sich seit Mitte Januar um lediglich sieben Prozent verbessert
  • Für die Plug-Aktie ging es, trotz aktueller Korrektur, um unglaubliche 85 Prozent aufwärts
  • Das hat mit gleich mehreren Nachrichten aus Latham, New York zu tun, aus Kanada kam nichts
  • Der Absturz des US-Wasserstoff-Unternehmens davor war allerdings umso heftiger

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor rund drei Wochen waren die Aktien von Ballard und Plug noch ganz unten. Mit einer Bewertung von 2,91 US-Dollar hatte der kanadische Brennstoffzellen-Hersteller Ballard Power ein neues Mehrjahrestief ausgebildet. Mittlerweile stehen immerhin wieder 3,13 Dollar auf dem Kurszettel, ein Plus von gut sieben Prozent. Die Aktie von Plug Power hingegen, die am Mittwoch zwar ein Minus von sechs Prozent auf 4,22 Dollar hinnehmen musste, hat sich von ihrem Tiefststand bei 2,27 Dollar dennoch unglaubliche 85 Prozent nach oben abgesetzt. Der gewaltige Unterschied ist relativ leicht zu erklären.

Ballard Power ohne Meldung seit Jahresbeginn

Denn die letzte positive Nachricht von Ballard Power stammt noch vom 3. Januar: Damals gaben die Kanadier die Unterzeichnung eines neuen langfristigen Liefervertrags („LTSA“) mit der NFI Group bekannt, Bus- und Reisebushersteller und Anbieter elektrischer Massenmobilitätslösungen in Nordamerika und Europa. Im Rahmen des LTSA habe NFI seine erste Bestellung über mindestens 100 FCmove®-HD+-Module mit geplanter Lieferung im Jahr 2024 aufgegeben, hieß es. Die Module werden demnach hauptsächlich in Ballards Werk in Bend, Oregon, unter Einhaltung der Buy America-Konformität produziert.

  • Die Brennstoffzellenbusse Xcelsior CHARGE FC sind laut Ballard für den Einsatz in den USA und Kanada vorgesehen
  • Darunter fallen demnach Einsatzgebiete in Kalifornien, Manitoba, Nevada, New York, Ohio und Pennsylvania
  • Die Aktie allerdings profitierte nur kurz, stieg bis auf 3,70 Dollar, um dann mit dem Gesamtmarkt mit nach unten durchreicht zu werden

Plug Power profitierte gleich mehrfach

Das galt insbesondere für die Papiere von Plug Power, die in den vergangenen Monaten einen beispiellosen Absturz erlebten – bis gleich mehrere Nachrichten aus Latham, New York, den Anlegern offenbar wieder Mut machten. Nach einer milliardenschwere Kreditzusage durch den amerikanischen Staat sowie dem Start der Produktion von Flüssigwasserstoff im Werk in Georgia, den Plug Mitte Januar bekanntgab, hatte eine Kurszielanhebung ebenfalls ihren Effekt: Die Analysten von Roth MKM verdoppelten in der vergangenen Woche den fairen Wert der Plug-Aktie von 4,50 auf 9,00 Dollar, eine weitere Meldung kam obendrauf.

Plug hatte einen Vertrag zur Lieferung eines Basic Engineering and Design Package (BEDP) für ein 500-Megawatt-Elektrolyseurprojekt in Europa unterzeichnet. Die ist, wie ersthaft zu lesen war, keinesfalls ein Auftrag zum Bau einer solchen Anlage, es könnte sich lediglich einer daraus ergeben. Das von Plug Power seit 2022 angebotene BEDP-Package liefert vielmehr die technischen und anlagentechnischen Details für eine potenzielle Anlage.

  • Plug ist derzeit nach eigenen Angaben im Besitz von BEDP-Verträgen, die Anlagen von 4,1 Gigawatt Leistung entsprächen
  • Die Umsetzungsrate sei hoch, versicherte Plug-CEO Andy Marsh, ohne – wie bei ihm üblich – genaue Zahlen zu nennen

Analyst sieht Plug nun kritischer

Den Anlegern aber reichten diese Nachrichten, um die Plug-Aktie wieder aus dem Tal der Tränen zu holen. Ein erneuter Push gelang am Mittwoch allerdings nicht, als das US-Unternehmen die Wiederinbetriebnahme seiner Wasserstoffanlage in Charleston, Tennessee, meldete. Diese soll nach einer Designverbesserung bis zu 10 Tonnen Flüssigwasserstoff pro Tag (TPD) produzieren.

Dass die Aktie dennoch unter Druck geriet, lag wohl an einer neuen, dieses Mal allerdings kritischen Analysteneinschätzung: Seaport Research Partners haben laut Medienberichten die Kaufempfehlung für Plug Power gestrichen. Analyst Tom Curran ist der Meinung, dass das Risiko-Ertrags-Profil der Aktie bei den aktuellen Bewertungen „ausgewogen“ erscheint, da er auf weitere positive Signale zur sauberen Wasserstoffwirtschaft und zur finanziellen Situation von Plug warte.

Ballard-Aktie mittelfristig vorn

Und so bleibt es dabei: Trotz der enormen Verbesserung seit Mitte Januar notieren die Papiere des US-Unternehmens aus dem zurückliegenden Vierteljahr noch immer mit rund 30 Prozent im Minus. Seit Februar 2023 hat Plug sogar mehr als 70 Prozent an Börsenwert eingebüßt. Auch Ballard Power hat in diesem Zeitraum deutlich abgegeben, das Minus beläuft sich auf etwa 50 Prozent. Mit einem Abschlag von etwas mehr als zehn Prozent aus den vergangenen drei Monaten hielt sich die Ballard-Aktie jedoch vergleichsweise stabil.

Ballard Power Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Dies zeigt zugleich, wie massiv Plug Power vor ihrem kleinen Comeback unter Druck geraten war. An die immer wieder reduzierten Kursziele allerdings haben sich die Aktien zuletzt beide wieder etwas angenähert. 3,70 US-Dollar erwarten die 21 Analysten, die Ballard Power laut Marketscreener derzeit beobachten, im Mittel. Das Aufwärtspotenzial beträgt damit rund 17 Prozent. Doch lediglich vier würden derzeit in den kanadischen Brennstoffzellen-Hersteller investieren.

Einbruch der Kursziele für Plug Power

Etwas zuversichtlicher sind die Analysten noch immer bei Plug Power. Nicht allein, dass das durchschnittliche Kursziel bei 5,66 US-Dollar liegt, und damit rund ein Viertel über dem aktuellen Kursniveau. Von den derzeit 30 Beobachtern raten

  • immerhin 10 zum Kauf der Papiere
  • 17 nehmen eine neutrale Position ein
  • 3 würden die Plug-Aktie derzeit abstoßen

Wie sehr sich die Verhältnisse verschoben haben, zeigt allerdings der Blick zurück. Noch im Oktober 2023 glaubten die Analysten die Papiere mit rund 17 Dollar als fair bewertet. Vor einem Jahr waren es sogar gut 27 Dollar. Kurzum: Analog zum Aktienkurs von Plug erlebten auch die Zielvorgaben seitdem einen fulminanten Einbruch.

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