Amanda Blanc hat im Juli in einer für Aviva schwierigen Situation den Vorstandsvorsitz übernommen. Denn der Konzern steckt mitten in der Umstrukturierung. Ihr Vorgänger hatte überraschend sein Amt niedergelegt. Im 1. Halbjahr sind die gebuchten Bruttoprämien zwar leicht auf 15,23 Mrd £ gestiegen, die verdienten Nettoprämien gingen jedoch von 13,5 Mrd auf 13,03 Mrd £ zurück. Unterm Strich ist der Gewinn um 29,4% auf 821 Mio £ eingebrochen.
Zum geschrumpften Gewinn trug auch der zeitweilige Absturz der Kapitalmärkte bei. Ohne die Auswirkungen von Covid-19 blieb das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr immerhin unverändert. Aviva weist eine solide Solvabilitätsquote von 194% und hohe Cash-Reserven aus. Sonst hatte Corona wie bei anderen Versicherern auch einen doppelt negativen Effekt im Tagesgeschäft: höhere Ausgaben auf der einen Seite, weniger Neugeschäft in manchen Bereichen auf der anderen.
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Die Ausgaben stiegen unter anderem wegen der hohen Kosten von Betriebsschließungsversicherungen. Die Vorstandsvorsitzende will sich auf Märkte konzentrieren, wo Aviva die Möglichkeit hat, durch überzeugende Angebote neue Kunden zu gewinnen. Aus diesem Grund kündigte sie an, Avivas Führungsrolle in Großbritannien, Irland und Kanada auszubauen und will dort in Wachstum investieren. Aviva warnte davor, dass die volatilen Märkte und die wirtschaftliche Unsicherheit anhalten würden und dass die Wachstums- und Rentabilitätsziele möglicherweise schwerer zu erreichen sind.
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