BMW plant zukünftig neben E-Autos auch Wasserstoff-Fahrzeuge zu produzieren! Das erklärte der Vorstandschef Oliver Zipse dem Handelsblatt. Außerdem werden ab dem Jahr 2025 auch eine „neuartige Klasse“ von E-Autos mit verbesserten und kostengünstigeren Akkus auf den Markt kommen. „Zunächst ist eine kompakte Limousine im 3er-Segment vorgesehen und ein dazu passender Sport-SUV.“
Laut dem Bericht entwickelt BMW für diese neue Fahrzeuggeneration auch Wasserstoff-Antriebe. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir perspektivisch auch die Brennstoffzelle in dieser neuen Klasse in Serienproduktion sehen werden“, erklärte Zipse. „Wasserstoff als Energieträger wird in Zukunft in zahlreichen Gebieten der Welt eine bedeutende Rolle einnehmen.“ Derweil testet Konkurrent Volkswagen den Schnellladepark.
Ein zweites Leben für Akkus: Volkswagen prüft Schnellladepark
Elektromodule aus ausgedienten E-Autos könnten künftig als Stromspeicher in Ladeparks ein zweites Leben finden. Volkswagen hat am vergangenen Donnerstag in seinem Werk in Zwickau ein derartiges Projekt vorgestellt. Dazu wurden 96 Module aus Vorserienmodellen der ID.3 und ID.4 zu einem Stromspeicher zusammengefügt. Diese wird mit Strom aus der hauseigenen Solaranlage gespeist und hat nach Unternehmensangaben eine Leistung von 570 Kilowattstunden. Dadurch können bis zu 8 Autos zeitgleich an der Schnellladesäule mit einer Kapazität von 75 Kilowatt geladen werden. Geplant seien drei solcher Stationen auf dem Werksgelände, hieß es.
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Derartige Stromspeicher ließen sich nach Angaben des Konzerns zukünftig einsetzen, um Schnellladestationen zu relativ niedrigen Kosten dort aufzubauen, wo das vorhandene Energienetz dies bislang nicht ermöglicht. Zusätzlich können sie als Zwischenspeicher fungieren, wenn zu gewissen Zeiten des Tages ein verstärkter Leistungsbedarf zum Laden von E-Autos erforderlich ist. „Die Wiederverwendung von Akkus ist ein bedeutendes Thema für die Zukunft, welches eng mit dem Ausbau der E-Mobilität verknüpft ist“, unterstrich Karen Kutzner, Finanzgeschäftsführerin von Volkswagen Sachsen.
Auch bei anderen Autoherstellern werden ausgediente Akkus als Stromspeicher verwendet. So hat Audi im vorigen Jahr in Nürnberg eine „Ladestation“ mit gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien aus ausrangierten Versuchsfahrzeugen eingerichtet. Bereits 2017 hatte BMW in Leipzig eine sogenannte Speicherfarm in Betrieb gesetzt. Dort werden bis zu 700 Akkus aus dem i3-Elektroauto nach ihrem Gebrauch in den Autos auf dem Fabrikgelände einer Zweitverwendung übergeben. Der Speicher wird nach Auskunft eines Sprechers mit Elektrizität aus 4 fabrikeigenen Windkraftanlagen gefüttert. Er dient der Stromversorgung, der Fertigung, ist jedoch auch an das Stromnetz des öffentlichen Netzes angebunden.
Bessere Auslastung im Stammwerk von VW erwartet!
Die Liefersituation bei Volkswagen beginnt sich zu beruhigen. Lieferanten aus der Ukraine könnten aktuell trotz des Krieges wieder Kabelsätze und Halbleiter anliefern. Der neue VW-Kernmarkenchef Thomas Schäfer erkennt nach dem starken Produktionseinbruch durch die Krise wieder Chancen für eine bessere Kapazitätsauslastung des Stammwerks in Wolfsburg. „Wir sind verhalten optimistisch, da alles unternommen wird, um die zweite Jahreshälfte deutlich robuster zu gestalten“, erklärte der Manager. „Die Lieferanten aus der Ukraine liefern zurzeit trotz der angespannten Lage für die Menschen wieder verlässlicher Kabelsätze, und auch bei den Halbleitern sieht es wieder besser aus.“
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Allerdings gab Schäfer, der zukünftig auch für die „Volumengruppe“ im Konzern mit den Töchtern VW Pkw, Seat/Cupra, Skoda und den Transportern zuständig sein wird, zu bedenken: „Es ist aber klar, dass weiterhin viele Unsicherheiten im System bestehen.“ Der seit Kriegsbeginn herrschende Engpass bei Mikrochips und anderen Zulieferungsteilen hat die Produktion in der VW-Zentrale deutlich ausgebremst – auch andere Automobilhersteller kämpfen mit Schwierigkeiten. Viele Schichten mussten ausfallen.
Fertigungsziel verpasst
Laut Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat Wolfsburg sein Produktionsziel bis Mitte des Jahres deutlich verpasst. Die Produktion liege nur noch bei einem Drittel (190.000 Einheiten) des bisherigen Plans für 2022 von 570.000 Fahrzeugen, erklärte sie jüngst. Insgesamt hatte VW hier im Jahr 2021 aufgrund des Chip-Engpasses weniger als 400.000 Fahrzeuge gefertigt – ein Tiefpunkt seit Ende der 1950er Jahre.
Die Arbeitsgruppe Konzernbeschaffung setze täglich alles daran, abgesagte Lieferungen zu kompensieren, unterstrich Schäfer. Auf diese Weise sei es möglich, innerhalb weniger Stunden Chargen von zum Teil mehreren zehntausend Komponenten nachzuordern, die anderswo nicht angekommen sind. „Das ist wirklich ein Kampf. Diese Auswirkungen, zusammen mit China und den Nachwirkungen der Abschottung dort – lassen mich verhalten zuversichtlich sein.“
Cavallo meinte dazu: „Es nagt an allen.“ In den meisten Wolfsburger Montagebändern werden derzeit gar keine Nachtschichten mehr eingelegt. Es keimt manchmal der Eindruck auf, dass das Werk bewusst heruntergefahren wird.“ Allerdings stellte sie klar, dass die Mitarbeiter das Vertrauen in die Geschäftsführung benötigen: “ Die Firma hat gerade die Nachtarbeit abgeschafft, um dann wenige Monate später wieder mit Extraschichten um die Ecke zu kommen. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass wir eine bessere Ahnung bekommen, was auf uns zukommt.“
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