In Börsen-Foren hat es sich etabliert, Unternehmen mit fragwürdigem Geschäftskonzept und entsprechend unsicheren Zukunftsaussichten als „Pommesbude“ zu bezeichnen, in die nur hart gesottene Zocker oder völlig unerfahrene Anleger investieren würden. Ein Indiz dafür: Die Aktien dieser Unternehmen zeigen sich extrem volatil. Nun handelt es sich bei Atos SE gerade nicht um ein aufstrebendes Start-up, sondern ein IT-Unternehmen mit weltweit mehr als 100.000 Mitarbeitern, dessen Aktie spätestens seit Wochenstart aber zum Spielball von Zockern geworden ist. Die Kursausschläge der Atos-Aktie sind atemberaubend: ein Weltkonzern als Pommesbude.
Zwei Nachrichten ließen Atos-Aktie abheben
Denn seit Wochenbeginn ist klar, dass der französische Staat dem durch Managementfehler in Finanznot geratenen Konzern ein Übernahmeangebot für Teile des Unternehmens unterbreiten wird, entsprechende Verhandlungen laufen. Die exklusiven Gespräche sollen nicht allein der Sanierung der Gruppe dienen, „sondern auch zur Sicherung des strategischen Geschäftsfelds Supercomputer bei Atos beitragen“, wie Frankreichs Finanzminister Antoine Armand betonte. Noch ist nichts in trockenen Tüchern, dennoch schoss die Atos-Aktie – vor drei Wochen noch mit 0,005 Euro bewertet – in ungeahnte Dimensionen.
- Einen zweiten Schub gab es am Mittwoch, als Atos meldete, sich bei EUROCONTROL einen 165 Millionen Euro schweren Auftrag gesichert zu haben
- Atos soll weitere zehn Jahre „missionskritische Dienste“ für das europäische Luftraummanagement und die Luftfahrt unterstützen, wie es hieß
Atos offenbar zeitweilig nicht handelbar
Was folgte, war ein völlig irrationaler Anstieg der Atos-Aktie auf bis zu 2,10 Euro, ein Plus von mehreren tausend Prozent seit Ende Oktober. Am Donnerstag brach der Kurs dann wieder auf 0,60 Euro ein. Am Freitagvormittag geriet die Aktie dann völlig außer Kontrolle: Allein auf Tradegate wurden bis kurz vor Mittag 5,5 Millionen Order ausgeführt, laut reddit-Usern war die Aktie zeitweilig gar nicht zu handeln; der Kurs schwankte binnen weniger als vier Stunden zwischen 0,61 und 1,21 Euro. Die Verhandlungen zwischen Atos und dem französischen Staat sind im Übrigen bis Mai 2025 angesetzt. Wird der Kurswahnsinn so lange weitergehen?
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