Es ist ein Desaster sondergleichen: In den letzten 36 Monaten hat die Atos-Aktie rund -96 % an Wert verloren. Am Mittwoch gab es nun einen weiteren Tiefschlag für den schwer kriselnden IT-Dienstleister aus Frankreich. Im Mittelpunkt steht der tschechische Großinvestor Daniel Kretinsky, der Interesse an einer Teilübernahme von Atos gezeigt hatte.
Nun scheinen die Gespräche jedoch gescheitert zu sein. Wie aus Medienberichten hervorgeht, hat Kretinsky die Reißleine gezogen, nachdem der neue Atos-Chef Jean-Pierre-Mustier offenbar neue Bedingungen für den Deal durchsetzen wollte.
Mega-Schuldenberg: Atos taumelt schwer
Hintergrund: Atos sitzt derzeit auf einem gigantischen Schuldenberg und wollte deshalb seine defizitären IT-Geschäfte loswerden. Zudem hatte das Unternehmen Anfang Februar eine eigentlich geplante Kapitalerhöhung absagen müssen. Das Management will nun mit Banken über eine Umschuldung sprechen. Es geht um die Refinanzierung von rund 4,7 Milliarden Euro.
Hoffnung gibt es derzeit noch rund um die Cybersecurity-Sparte BDS, die an den europäischen Flugzeughersteller Airbus verkauft werden könnte. Wie weit die entsprechenden Gespräche fortgeschritten sind, blieb zuletzt aber unklar.
Daniel Kretinsky: Auch bei Thyssenkrupp zuletzt eher zurückhaltend
Daniel Kretinsky war unter anderem mit Engagements im deutschen Kohlesektor zu Reichtum gelangt. Der Milliardär ist zudem Großaktionär der deutschen Handelskette Metro. Zuletzt geriet Kretinsky in Deutschland durch die Verhandlungen mit dem Industriekonzern Thyssenkrupp abermals in die Öffentlichkeit. Der Investor könnte demnach bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp einsteigen. Insidern zufolge gerieten die entsprechenden Verhandlungen zuletzt aber ins Stocken.
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