Am 5. Mai präsentierte Atos „SecureHorizons NIS2 Compliance Manager“, die laut Unternehmen erste Komplett‑App im ServiceNow‑Store, die alle Pflichten der neuen EU‑Richtlinie automatisiert abdeckt. Unternehmen können damit Risiken erfassen, Maßnahmen verfolgen und Berichte auf Knopfdruck erzeugen – statt zahlloser Excel‑Tabellen.
Atos Aktie Chart
Atos verspricht in einer offiziellen Mitteilung, Audit‑Aufwände um bis zu 40 Prozent zu senken und Bußgelder zu vermeiden. Dass die Lösung pünktlich erscheint, ist kein Zufall: Mehr als 150.000 europäische Mittelständler müssen bis Oktober 2025 NIS2‑konform sein. Das Management taxiert den adressierbaren Markt auf rund 5 Milliarden Euro, Atos peilt hiervon 200 Millionen Euro als Softwareerlös für das erste Jahr an.
Bilanz unter Druck: Reverse‑Split schafft nur kosmetische Luft!
Parallel kämpft der Konzern jedoch weiterhin mit Altlasten. Um die Pennystock‑Optik abzustreifen, bündelte Atos Mitte April 10.000 alte Aktien zu einer neuen – der Kurs sprang rechnerisch von 0,004 Euro auf knapp 40 Euro.
Wirtschaftlich ändert das nichts: Die Nettoverschuldung liegt weiter beim Dreifachen des EBITDA, und der Konzern braucht frisches Vertrauen, um künftige Wandelanleihen zu platzieren. Dennoch verschafft der Reverse‑Split Spielraum: Größere Fonds, deren Statuten Kleinstwerte ausschließen, können jetzt wieder investieren – eine wichtige Voraussetzung, um den geplanten Strategietag im Juni mit Kapitalmarktphantasie zu hinterlegen.
Dreht sich der Wind rechtzeitig?
Das Timing könnte günstig sein. Nachdem Atos gestern zusätzlich als Leader im ServiceNow‑Ökosystem ausgezeichnet wurde, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass SecureHorizons rasch globale Roll‑outs erlebt. Gelingt es, die App als Abo‑Modell zu etablieren, würden planbare Erlöse die zyklischen Projektumsätze überlagern und das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA im kommenden Jahr deutlich drücken.
Das Glas bleibt trotzdem halbvoll: Scheitert der Go‑to‑Market oder stockt die SaaS‑Conversion, droht eine weitere Kapitalerhöhung – mit erneuter Verwässerung. Die Atos‑Aktie ist weiterhin nichts für schwache Nerven, bietet aber einen klaren Trigger. Wer an eine EU‑weit verpflichtende Cyber‑Verordnung glaubt und dem Management genügend Zeit für die Bilanzreparatur zutraut, findet ein spekulatives Turnaround‑Play mit Tech‑Substanz.
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