Aston Martin steht für britische Noblesse auf vier Rädern – doch unter der Haube rumort es kräftig. Das Traditionshaus aus Gaydon kämpft nicht nur mit Trumps neuen US-Zöllen, sondern auch mit hausgemachten Problemen. Zwar fiel der Quartalsverlust geringer aus als befürchtet, doch die Bilanz zeigt: Die Probleme sind strukturell. Und das trotz millionenteurer Modelle, legendärem Image und der Hoffnung auf das Hybrid-Supercar Valhalla.
Zollschock aus Washington – Aston Martin reagiert
Donald Trumps 25%-Importzölle auf Fahrzeuge und Autoteile aus dem Ausland treffen viele Hersteller – auch Aston Martin. Um die Mehrbelastung abzufedern, hat das Unternehmen seine Exporte in die USA eingeschränkt und greift vorerst auf Händlerbestände vor Ort zurück. Eine Notmaßnahme mit Wirkung: Das Q1-Ergebnis fiel mit einem Vorsteuerverlust von knapp 80 Millionen Pfund immerhin besser aus als im Vorjahr und unter den Analystenerwartungen.
Umsatz schwach, Gewinn tiefer – das Produktmix-Problem
Trotz der kleinen Entwarnung beim Verlust sind die Kennzahlen insgesamt ernüchternd. Der Umsatz sank um 13 Prozent auf 234 Millionen Pfund. Hauptgrund: weniger sogenannte „Specials“, also besonders teure, limitierte Modelle. Die Bruttomarge schrumpfte von 37,2 auf 27,9 Prozent – ein deutliches Signal, dass sich das Geschäft mit der Breite nicht rechnet wie mit den Exklusivmodellen.
Valhalla als Heilsbringer – schon wieder?
Mit dem Valhalla, einem Plug-in-Hybrid-Supersportler, will Aston Martin in der zweiten Jahreshälfte punkten. Doch das erinnert an frühere Hoffnungen, etwa beim SUV DBX, der zwar stark startete, zuletzt aber enttäuschte. Auch diesmal sind die Erwartungen groß: Der Valhalla soll die Trendwende bringen – bei Absatz, EBIT und Free Cashflow. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten.
Finanzen am Limit – die Schuldenlast drückt
Die Verschuldung ist nach wie vor hoch: Der Netto-Schuldenstand liegt bei rund 1,27 Milliarden Pfund – 21 Prozent höher als vor einem Jahr. Gleichzeitig lag das operative Ergebnis (EBIT) im Minus. Zwar konnte Aston Martin durch sinkende Zinskosten und weniger Einmaleffekte den Nettoverlust etwas eindämmen, aber die Bilanz bleibt angespannt. Das Free Cashflow-Defizit lag im Quartal bei 120 Millionen Pfund.
Aston Martin Lagonda Aktie Chart
Ausblick: Hoffnung auf das zweite Halbjahr – aber viele Risiken
Die Jahresziele bleiben offiziell bestehen: Ein positiver bereinigter EBIT und positiver Free Cashflow in der zweiten Jahreshälfte. Doch die Risiken sind vielfältig – von möglichen weiteren Zollanpassungen über Verzögerungen beim Valhalla bis hin zur konjunkturellen Unsicherheit weltweit. Kurz: Aston Martin bleibt ein Sanierungsfall mit starkem Image, aber schwacher Substanz.
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