Wie andere Immobilien-Titel geht auch die Aroundtown-Aktie durch eine schwere Krise. Allein am Freitagmittag verzeichnete das Papier ein weiteres Minus von 3,8 Prozent auf 0,91 Euro (Stand: 26.05.2023, 12:20 Uhr). Auf 12-Monats-Sicht hat die Aktie somit satte 78 Prozent an Wert verloren.
Am Donnerstag hat sich nun ein Analyst der Baader Bank dem Immobilienunternehmen angenommen und auf den Alarmknopf gedrückt. Demnach reduzierte Andre Remke in seiner neuen Studie das Kursziel zur Aroundtown-Aktie von 2,50 auf 1,15 Euro. Das wäre zwar immer noch mehr als der oben erwähnte Kursstand. Eine Reduzierung des Kursziels um 54 Prozent ist trotzdem ein beachtlicher Schritt.
Remke betonte, dass die Immobilienfirma im ersten Quartal zwar noch ein solides operatives Ergebnis (FFO) ausgewiesen habe. Im Laufe des Jahres dürfte dieses aber sinken – wegen der höheren Finanzierungskosten. Trotz der bereits massiv erfolgten Kursverluste sei die Aktie wegen der bevorstehenden Herausforderungen kein so deutlicher Kauf mehr, schrieb Baader-Analyst Remke. Der Experte senkte deshalb die Empfehlung von „Buy“ auf „Add“.
Aroundtown will offenbar „Center Parcs“ verkaufen
Ebenfalls am Donnerstag wurde indes bekannt, dass das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmen offenbar den Verkauf eines Teils seiner Freizeitparks in Europa erwäge. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Insiderangaben berichtete, sollen die unter dem Namen „Center Parcs“ bekannten Ferienanlagen verkauft werden, um Schulden abzubauen und die Krise abzufedern.
Der Verkauf der Ferienressorts könnte Aroundtown demnach bis zu 1,1 Milliarden Euro einbringen. Zum Vergleich: Aroundtown hatte die Assets 2019 für rund 900 Millionen Euro erworben. Laut dem Bloomberg-Bericht seien einige Kaufinteressenten bereits zu einer zweiten Bieterrunde eingeladen worden.