Stahlproduzenten wie ArcelorMittal haben bislang einen schweren Stand. Das konnte man an den jahrelangen und bislang erfolglosen Bemühungen von ThyssenKrupp sehen, die aufgrund der chronischen Schwäche des Stahlgeschäftes immer wieder auch im Gesamtkonzern in die Verlustzone gerutscht ist. Auch der große Konkurrent ArcelorMittal hatte immer wieder Probleme und musste beispielsweise im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch von vormals 8,8 Milliarden Euro auf gerade einmal 850 Millionen Euro verkraften.
Umso mehr schaut der Konzern nach Möglichkeiten, sich insbesondere in seinen wichtigsten Märkten wie vor allem den Vereinigten Staaten und Brasilien zu verstärken. Zuletzt meldete er dabei die Übernahme von 28,4 % an dem französischen Stahlröhren-Hersteller Vallourec. Insgesamt bezahlte ArcelorMittal für die Beteiligung, die von Apollo Global Management abgegeben wurde, 955 Millionen Euro. Vallourec selbst konnte im vergangenen Jahr bei einem Gesamtumsatz von 5,1 Milliarden Euro einen operativen Gewinn auf Basis EBITDA von 1,2 Milliarden Euro ausweisen und dürfte nach aktuellen Schätzungen mindestens das Vorjahresniveau halten können.
ArcelorMittal setzt auf Energie-Transformation
Das interessante an der Übernahme aus Sicht von ArcelorMittal ist dabei, dass rund 85 % der von Vallourec produzierten Produkte auf den Bereich kohlenstoffarmer Anwendungen in den beiden Zielmärkten USA und Brasilien entfallen. Nach Aussagen von ArcelorMittal spielt Vallourec als Hersteller von Premium-Röhren eine kritische Rolle bei der Frage der Energie-Transformation insbesondere in Bereichen Wasserstoff, Geothermie und CCS (CO2-Abscheidung und -Speicherung).
Die Börse hat zumindest auf diesen neuen Deal schon einmal positiv reagiert. Die Aktie von ArcelorMittal konnte im März wieder die 200-Tage-Linie nach oben durchbrechen und nun mit dem frischen Rückenwind der neuen Beteiligung auch den Abstand nach unten hin vergrößern. Allerdings bleibt alles noch in der Schwebe.
Arcelormittal Aktie Chart
Denn einerseits hängt auch die eigene Performance davon ab, wie sich die Stahlpreise weiter entwickeln, nachdem sie in den vergangenen Jahren deutlich zurückgekommen waren. Hier dürfte eine konjunkturelle Belebung entscheidend werden. Andererseits hat die Aktie von ArcelorMittal selbst noch einige kräftige charttechnische Hürden zu überwinden, unter anderem im Bereich von 26/27 Euro.
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