AppLovin betreibt eine Plattform, mit der Werbetreibende ihre Kampagnen effizienter ausspielen und monetarisieren können. Der Fokus liegt auf mobilen Apps, Games und zunehmend auf E-Commerce. Mit den aktuellen Quartalszahlen hat das Unternehmen ein Ausrufezeichen gesetzt – und die Aktie legt vorbörslich zweistellig zu.
Rekord-Quartal: Wachstum auf allen Ebenen
Der Umsatz im ersten Quartal stieg um 40% auf 1,5 Mrd. USD. Das Werbegeschäft brachte allein 1,16 Mrd. USD ein – bei einer beeindruckenden EBITDA-Marge von 81%. Insgesamt lag das bereinigte EBITDA bei 1 Mrd. USD, ein Plus von 83% gegenüber dem Vorjahr. Noch stärker wuchs der Free Cashflow, der sich auf 826 Mio. USD mehr als verdoppelte.
Besonders stark: die Werbeeinnahmen legten im Jahresvergleich um 71% zu – zum siebten Mal in Folge ein Plus von über 60%.
KI-Power, Self-Service und Fokus auf Werbung
CEO Adam Foroughi kündigte an, dass AppLovin seine Gamesparte für 400 Mio. USD an Tripledot verkauft – inklusive 20%-Beteiligung. Künftig will man sich voll auf Werbung und KI-basierte Tools konzentrieren. Das Highlight: Ein Self-Service-Dashboard für Werbekunden steht kurz vor dem Rollout. Damit könnten vor allem kleinere und mittlere Unternehmen schnell und einfach Kampagnen starten – ein potenzieller Wachstumsturbo.
Applovin Aktie Chart
Risiken? Im Blick – aber unter Kontrolle
Themen wie mögliche Zollfolgen oder ein erhöhtes Churn-Risiko bei Werbekunden wurden im Earnings Call angesprochen. CEO Foroughi gab sich gelassen: Der Fokus liege ohnehin auf mittleren Werbekunden, nicht auf Großkunden wie Temu oder Shein. Zudem liege die Kündigungsrate bei Großkunden unter 3%.
71% mehr Werbeumsatz – doch nicht alle feiern
Die Börse reagierte prompt: Die Aktie sprang zeitweise zweistellig. Trotzdem bleibt der Analysten-Ton verhaltener als erwartet. Denn: Das Werbegeschäft wächst stark – die Games-Sparte hingegen schrumpfte um 14%. AppLovin setzt konsequent auf das margenträchtigere Werbemodell. Der strategische Fokus ist klar, doch die Einseitigkeit birgt auch Abhängigkeiten.
Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber
Das Management gab sich auf dem Earnings Call optimistisch. Im Fokus stehen Investitionen in KI und maschinelles Lernen, neue Werbelösungen und automatisierte Kampagnenerstellung. Der Markt für KI-basierte Werbung wird laut Prognosen in den kommenden Jahren um knapp 30% pro Jahr wachsen – AppLovin will davon überproportional profitieren.
Solide Bilanz – aber hohe Erwartungen
Finanziell ist AppLovin gut aufgestellt: Liquidität vorhanden, Verschuldung überschaubar im Verhältnis zur Marktkapitalisierung von über 100 Mrd. USD. Das Forward-KGV liegt mit Blick auf 2028 bei moderaten 24 – gemessen an den Wachstumsraten ein attraktives Niveau.
Doch ein Blick auf die DCF-Bewertung mahnt zur Vorsicht: Viele Optimismus-Szenarien scheinen bereits im Kurs enthalten. Wer auf weitere Kursgewinne setzt, wettet darauf, dass AppLovin ähnlich durchstartet wie einst Apple oder Microsoft – eine mutige Annahme in einem unsicheren Marktumfeld.
Vorsicht statt FOMO
Nach einem Kursplus von über 700% im Jahr 2024 sind die Erwartungen hoch – vielleicht zu hoch. Die aktuelle Bewertung impliziert ein langfristiges Wachstum von 6% jährlich. Das ist ambitioniert, aber nicht unrealistisch. Nur: In einem Umfeld voller geopolitischer Risiken und geldpolitischer Unklarheiten könnte die Risikobereitschaft schnell kippen. Genau deshalb stufen manche Analysten die Aktie nur noch mit „Halten“ ein – trotz der beeindruckenden Zahlen.
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