An der Börse gilt: Zu gut ist bisweilen schlecht!

Trendfolger aufgepasst! Dem Trend zu folgen, ist eine gute und bewährte Methodik. Sie ist so einfach, dass es fast schon trivial klingt.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ja, dieser Titel ist einmal wieder ein wenig „kryptisch“. Denn warum sollte es etwas am Börsenmarkt geben, was „zu gut“ ist?

Doch das gibt es. Aber bevor ich dazu komme, welche Kennzahl Sie verwenden können, um vorzeitig vor einem größeren Börsenabsturz gewarnt zu sein, erst einmal ein paar Hintergrundinformationen.

Trendfolger aufgepasst!

Dem Trend zu folgen, ist eine gute und bewährte Methodik. Sie ist so einfach, dass es fast schon trivial klingt.

Sie müssen bei dieser Vorgehensweise einfach nut einen Trend identifizieren. Hier gibt es dutzende Methodiken. Ich persönlich halte mich da an eine sehr einfache.

Beginnen wir zuerst mit der bullishen Variante. Sehe ich einen steigenden Chart, nehme ich mir sofort die jeweils gehandelten Volumina zur Hand. Sehe ich ein anwachsendes Handelsvolumen, während gleichzeitig die Notierungen steigen, ist das ein bullisher Trend.

Dann bestimme ich den charttechnischen Stopp und bestimme das wahrscheinliche nächste Kursziel. Ich persönlich führe diese Ermittlung mit Hilfe der Point&Figure-Charttechnik durch. Es gibt aber auch hier zahlreiche andere Möglichkeiten.

Stimmt das Verhältnis von Chance zu Risiko, gehe ich den Trade ein.

Das war jetzt eine sehr verkürzte Beschreibung meiner Vorgehensweise. Aber bereits das ist schon praktikabel und durchaus ertragreich.

Bei einem fallenden Chart gehe ich entsprechend vor. Hier sollte das Handelsvolumen ebenfalls ansteigen.

Alles schön und gut……….

Das ist alles prima. Mit dieser einfachen Methodik arbeiten viele Trader und Investoren und das weltweit.

Das bedeutet, dass sich immer mehr Menschen in den laufenden Trend einklinken, diesen verstärken und damit die Kurse weiter in die bereits eingeschlagene Richtung treiben.

Natürlich gibt es auch sogenannte „Contrarians“. Das sind Trader, aber auch Investoren, die sich gegen den vorherrschenden Trend stellen.

Das ist bei weitem nicht so dumm, wie es sich anhört. Diese Marktteilnehmer wollen die Rücksetzer verwerten, die jeder Trend immer wieder „abliefert“.

In der Regel ist das ein sehr schnelles Geschäft. Denn die Hauptrichtung eines Trends läuft immer zeitlich länger als die zwangsläufigen Rücksetzer.

Jeder trägt seine Last

Für beide Gruppen gibt es aber auch Schattenseiten. Der Trendfolger muss damit leben, dass es immer wieder Rücksetzer gibt, der Contrarian erlebt oft, dass der Rücksetzer kleiner als erwartet ausfällt oder es eben gar keinen gibt.

Wann „kippt“ der Markt denn?

Stellen wir uns folgende Situation vor: Es existiert ein bullisher Trend. Mehr und mehr Investoren bemerken das und kaufen ebenfalls.

Die Contrarians stellen sich dagegen. Ihre Wirkung ist aber anfänglich eng begrenzt. Denn die Zahl der Kaufaufträge „verschluckt“ deren Leerverkäufe faktisch.

Irgendwann haben aber fast alle Trendfolger gekauft. Die Kaufaufträge gehen zurück. Die Leerverkäufer gewinnen die Oberhand und befeuern die beginnende Abwärtsbewegung durch ihre (Leer-) Verkäufe.

Und jetzt: Der Indikator, der vor dem Trendwechsel warnt

Sie werden jetzt mit Recht sagen: „Das ist ja schön und gut. Wie bemerke ich denn einfach und vor allem schnell, dass der Markt bald „kippt“?

Denn an die Zahl der Trendfolger, die noch kaufen könnten, werden wir alle kaum herankommen.

Die Lösung ist recht einfach. Sie müssen eigentlich nur die Zahl der Aktien haben, die sich in einem Ausbruchs-Kaufsignal befinden.

Diese Aktien sind ja schon massiv „hochgekauft“ worden. Sonst hätten Sie ja keinen bullishen Ausbruch vollführt.

Dabei spielt vor allem der Anteil dieser Werte in einem Index die entscheidende Rolle. Steigt dieser in Bereich von 70% und höher, ist schon sehr viel Kaufbereitschaft „abgearbeitet“. Damit steigt die Gefahr, dass der Markt bald kippt.

Wie kommt man an diesen Indikator?

Sie wissen ja, dass ich ein begeisterter Anwender der Point&Figure-Charttechnik bin. Allerdings müssen Sie diese Chartart nicht einmal kennen, um den Indikator nutzen zu können.

Sie finden diesen kostenfrei auf der Seite www.stockcharts.com. Leider gibt es hier nur die Daten für den US-Markt. Aber wir wissen alle, dass auch die deutsche Börse im Gleichklang mit den Amerikanern läuft.

Wenn Sie zum Beispiel wissen wollen, wie hoch der Anteil der Aktien im Ausbruchssignal beim S&P500 ist, lautet das Kürzel $BPSPX.

Für den Nasdaq100 ist es $BPNDX. Wenn Sie den Gesamtmarkt im Auge haben, ist es $BPNY für die NYSE.

Beim S&P500 sind es aktuell 68,80%, im Nasdaq100 sehen wir 67%. Der gesamt US-Markt, also die NYSE, weist aktuell 66,27% Aktien in einem Ausbruchssignal auf.

So interpretiere ich das!

Wir sehen uns einem aktuell durchaus noch kaufenswerten Markt in den USA gegenüber. Ich werde diese Einschätzung ändern, wenn die Prozentzahlen deutlich über 70 steigen.

Das bedeutet aber auch, dass der deutsche Markt erst einmal ebenfalls nicht „kippen“ wird.

Ich werte diese Zahlen regelmäßig aus. Es erscheint mir durchaus sinnvoll, diese ab sofort an dieser Stelle zu veröffentlichen.

So können Sie jede Woche sehen, wie stark die aktuelle bullishe Phase gefährdet ist.

Für heute verabschiede ich mich mit herzlichen Grüßen.

Ihr Jörg Mahnert

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