Der Amazon-Web-Service überraschte Analysten, als Amazon seine Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht hatte. Die Cloud-Sparte des Konzerns ist nach wie vor die Haupteinnahmequelle von Amazon und hat die Amazon-Aktie davor bewahrt, noch tiefer in die Unrentabilität zu rutschen. Amazon-Web-Services ist das einzige Segment von Amazon, das die Prognosen der Analysten im vergangenen Quartal übertroffen hat. AWS erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 18,44 Milliarden US-Dollar und lag damit 100 Millionen US-Dollar über der Konsenserwartung von 18,27 Milliarden Dollar.
Nach Angaben der Synergy Research Group wuchs die Cloud-Computing-Branche allein im ersten Quartal 2022 um satte 34 Prozent. In diesem Zeitraum gaben Unternehmen fast 53 Milliarden Dollar für Cloud-Computing-Dienste aus. Dies ist eine beeindruckende Wachstumsrate selbst für eine Branche, die sich noch im Anfangsstadium befindet. Aber war dieses Quartal ein Ausreißer? Ganz und gar nicht. Tatsächlich ist es das elfte Mal in den zurückliegenden zwölf Quartalen, dass die Wachstumsrate des Cloud-Marktes im Jahresvergleich zwischen 34 und 40 Prozent liegt.
Der Marktprimus profitiert!
Weil der Cloud-Markt momentan sinkende Grenzkosten aufweist, profitieren die Marktführer – Amazon-Web-Service, Microsoft Azure und Google Cloud – von Größenvorteilen. Die Cloud-Sparte von Amazon stieg im vergangenen Quartal um 37 Prozent und damit stärker als der gesamte Markt! Bei stärkerer Betrachtung scheint sich der Cloud-Markt auf eine Konsolidierung bei den „Großen drei“ zuzubewegen. Zusammen besitzen Amazon, Microsoft und Google 65 Prozent des Marktes. Hinzukommt, dass alle drei schneller wachsen als ihre kleineren Konkurrenten. Seit dem ersten Quartal im Jahr 2018 ist der kollektive Umsatz der kleineren Cloud-Service-Anbieter um 150 Prozent gewachsen. Im gleichen Zeitraum ist ihr Marktanteil jedoch von 48 auf lediglich noch 35 Prozent geschrumpft.
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Die beste Möglichkeit?
Was den Wettbewerb angeht, so hat Amazon-Web-Service aktuell die Oberhand. Der in Seattle ansässige Gigant hat einen Anteil von 33 Prozent am Cloud-Markt und wächst in der Regel schneller als die Branche insgesamt. Microsoft Azure und Google Cloud bleiben jedoch eine beträchtliche Bedrohung für Amazons Cloud-Reich: Laut der Synergy Research Group hat Microsoft einen Marktanteil von 22 Prozent und gewinnt jedes Jahr fast zwei Prozentpunkte hinzu. Google Cloud hat einen Anteil von 10 Prozent und konnte im gleichen Zeitraum fast ein Prozent Marktanteil gewinnen.
Da man die Cloud-Segmente der Unternehmen nicht isoliert betrachten kann, muss man die Konzerne insgesamt vergleichen. Hier scheint Amazon die beste Kaufgelegenheit zu bieten. Laut TipRanks liegt das durchschnittliche Kursziel für die Amazon-Aktie bei 3.750 US-Dollar. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von 50 Prozent. In der Zwischenzeit liegen die Konsensziele für Alphabet und Microsoft bei 3.250 beziehungsweise 350 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 37 und 25 Prozent bedeutet.
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