Amazon hat geliefert – und trotzdem verloren. Der E-Commerce-Riese übertraf im ersten Quartal 2025 sowohl Umsatz- als auch Gewinnerwartungen deutlich. Doch der verhaltene Ausblick für das laufende Quartal ließ die Aktie nachbörslich um 3,21% fallen.
Alle Segmente wachsen – AWS bleibt Schlüssel zur Marge
Mit einem Umsatzplus von 9% auf 155,7 Mrd. USD und einem Gewinnsprung um 64% auf 17,1 Mrd. USD hat Amazon die Erwartungen übertroffen. Amazon Web Services (AWS) bleibt das Zugpferd: Der Cloud-Bereich wuchs um 17% auf 29,3 Mrd. USD, mit einer operativen Marge von fast 40% – ein Top-Wert unter den Tech-Giganten.
Auch Werbung floriert: +19% auf 13,9 Mrd. USD, gestützt durch KI-gestützte Optimierungen und neue Formate. Im klassischen Handelsgeschäft (Online Stores + Third-Party Services) legte Amazon ebenfalls leicht zu – ein solides Bild.
Ausblick enttäuscht – vorsichtige Töne bei Umsatz und Gewinn
Was drückte die Stimmung? Der Ausblick für das laufende Quartal. Amazon rechnet mit einem Umsatz zwischen 159 und 164 Mrd. USD, das liegt nur leicht über dem Vorjahreswert und trifft genau den Analystenkonsens. Beim operativen Ergebnis fällt die Prognose mit 13 bis 17,5 Mrd. USD klar unter den Erwartungen von rund 17,8 Mrd. USD aus.
CEO Andy Jassy begründet die Zurückhaltung mit globalen Unsicherheiten: Zölle, Währungseffekte und vorsichtige Konsumenten machten sich bemerkbar – insbesondere im internationalen Geschäft, das nur 5% wuchs.
Mike Seidl mit seiner aktuellen Einschätzung zur Amazon-Aktie
KI-Strategie überzeugt, Quantum-Chip sorgt für Fantasie
Trotz der Prognose-Dämpfer zeigt Amazon klare Ambitionen: In der Telefonkonferenz stellte Jassy Amazons KI-Offensive in den Fokus – mit Milliarden-Investitionen in Trainium2, Bedrock und dem neuen Quantenchip „Ocelot“, der Fehlerkorrekturen um 90% effizienter machen soll.
Der Konzern spricht offen über ein „Multi-Milliarden-Dollar-Run-Rate-Geschäft“ im Bereich generativer KI. Sprich: Die aktuellen Umsätze in diesem Bereich sollen sich in den kommenden Quartalen vervielfachen. Die Infrastruktur dafür liegt in AWS – und genau da sehen viele Analysten langfristige Wachstumschancen.
Amazon Aktie Chart
Cashflow unter Druck – Investoren reagieren sensibel
Ein weiteres Sorgenkind: Der Free Cashflow sank im Jahresvergleich von 50 auf 25,9 Mrd. USD, bedingt durch deutlich gestiegene Investitionen. Zwar betont Amazon die langfristige Rendite dieser Ausgaben – doch in einem Umfeld mit steigenden Zinsen und geopolitischen Risiken reagieren Investoren sensibler.
Von einer Flucht aus der Aktie kann man nach derzeitigem Kenntnisstand aber nicht sprechen. Das Zahlenwerk setzte aus Investorensicht lediglich zu wenig Impulse, um kräftig zuzulangen.
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