Das kürzlich veröffentlichte Online-Game New World war für Amazon der erste große Geniestreich als Spieleentwickler. Bereits kurze Zeit nach Veröffentlichung des Rollenspiels krachten die Server des Konzerns wegen des hohen Andrangs förmlich in sich zusammen.
Doch inzwischen sind einige Wochen vergangen – und der große Hype hat sich spürbar abgekühlt. Das zeigt sich unter anderem an den Zuschauerzahlen auf der Streaming-Plattform Twitch, aber auch anhand einer Maßnahme, die Amazon nun bekannt gab.
Amazon-Aktie: Spielerschwund bei New World – Serverzusammenlegungen geplant
Demnach will der Konzern zahlreiche New World-Server zusammenlegen, weil sich die Spieler zunehmend über verwaiste Spielwelten echauffieren. „Die Zusammenlegung von Spielwelten befindet sich am Horizont, aber wir benötigen noch zusätzliche Skalierungstests, bevor wir uns zutrauen, die Technik auf Live-Welten einzusetzen. Wie Sie sich in Anbetracht der ersten paar holprigen Wochen sicher vorstellen können, lassen wir dabei lieber etwas mehr Vorsicht walten“, so die Entwickler von Amazon Games in einem Forenbeitrag.
Spieler beklagen fehlende Vielfalt
Dass neue Online-Games vor allem zu Beginn stark frequentiert werden, ist durchaus üblich. Ebenso üblich ist es, dass die Spielerzahlen anschließend absinken. Doch ein solch schneller Rückgang dürfte wohl auch bei Amazon nicht erwartet worden sein.
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In einschlägigen Foren kritisieren die Spieler unter anderem die fehlende Vielfalt von New World. Auch gebe es nur wenig langfristig orientierte Inhalte. Etwas, das gerade Online-Rollenspiele eigentlich mitbringen müssen, um die Kundschaft auf Zeit zu binden.
Bei Amazon klingelten trotzdem die Kassen
Nichtsdestotrotz dürfte das Game für Amazon ein voller Erfolg gewesen sein. Denn: Der Konzern hat sich zur Monetarisierung von New World für ein sogenanntes „Buy2Play“-Modell entschieden. Das heißt: Die Kunden kaufen das Spiel einmalig und können es ohne zusätzliche Abo-Kosten zocken.
Da der Umsatz somit schon längst in die Kassen von Amazon geflossen ist, ist der Spielerschwund zumindest aus finanzieller Sicht nicht ganz so dramatisch. Zudem dürfte der Konzern in absehbarer Zeit neue, eventuell kostenpflichtige Inhalte für New World veröffentlichen, um die Spieler wieder zurückzubringen.
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