Seit dem Crash vor etwa einem Jahr ging es auch für Aluminium steil bergauf. Hatte eine Tonne des Edelmetalls Mitte April 2020 noch weniger als 1.500 Dollar gekostet, waren es am Dienstag 2.400 Dollar.
Als Industriemetall ist Aluminium abhängig von der weltweiten Konjunktur.
Da sich in den Monaten nach Beginn der Corona-Pandemie allmählich Erholungssignale breitmachten, stieg die (potenzielle) Nachfrage nach dem Rohstoff plötzlich drastisch an – und ebenso der Preis.
Inzwischen sind die Covid-Impfkampagnen in vielen großen Wirtschaftsnationen recht weit fortgeschritten. Das Ende der Pandemie rückt also offenbar näher.
Entsprechend groß ist das Potenzial für die Aluminium-Nachfrage. So rechnet der russische Konzern Rusal mit einem Nachfragewachstum von 5 bis 6 Prozent in diesem Jahr.
Rusal ist der größte Aluminiumhersteller außerhalb von China. Der US-Konzern Alcoa erwartet gar einen Nachfrageanstieg um 7 Prozent.
Aluminium: Wenn es leicht sein muss
Das silbrig-weiß glänzende Metall wird aus dem Erz Bauxit gewonnen. Dieses wiederum ist relativ weit verbreitet und nahe der Erdoberfläche zu finden. Der Abbau des Bauxits erfolgt deshalb meistens im Tagebau, was die Förderung relativ einfach macht.
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Die größten Bauxit-Förderer sind Australien, Guinea, China, Brasilien, Indonesien und Indien.
Aluminium verfügt über diverse Eigenschaften, die das Metall zu einem maßgeblichen Werkstoff etlicher Branchen machen.
In der Autoindustrie wird Aluminium unter anderem in Karosserien, Motorblöcken, Fahrwerken, Heckklappen, Getrieben, Rädern, Felgen und Türen eingesetzt. Aber auch in Straßenbahnen und Zügen, im Flugzeugbau und in der Schifffahrt ist das Metall mit von der Partie.
Aluminium ist sowohl leicht als auch weich und besitzt eine hohe Leitfähigkeit in Sachen Elektrizität sowie Wärme. Bewegliche Komponenten aus Aluminium haben eine niedrigere Masse als vergleichbare Stahlteile.
Ein Auto mit einem höheren Aluminiumanteil kann somit mit deutlich geringerem Energieeinsatz beschleunigt und gebremst werden. In Zeiten, in denen energiesparende Verkehrsmittel das A und O sind, ist Aluminium also kaum noch wegzudenken.
Ähnlich verhält es sich im Maschinenbau und in der Elektrotechnik. Auch dort sorgen leichte Aluminiumteile dafür, dass zum Beispiel Roboter präziser und beweglicher werden.
Ein anderer wichtiger Anwendungsbereich sind die Verpackungen. Ob bei Lebensmitteln, Medikamenten oder der Kosmetik: Verpackungen aus Aluminium sind leicht, halten dicht, widerstehen Backhitze sowie Gefrierkälte und haben keinen Eigengeschmack.
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Weitere Produkte mit Aluminiumanteil sind zum Beispiel: Smartphones, Lampen, Pfannen, Töpfe, Fußballtore, Schrankgriffe, Gartenstühle und Feuerschutzanzüge.
Diese 3 Risikofaktoren könnten den Boom ausbremsen
Anleger, die auf Aluminium setzen wollen, sollten allerdings einige Risikofaktoren berücksichtigen.
Erstens: Bei der Bauxit-Förderung und bei der Aluminiumherstellung werden großen Mengen CO2 emittiert. Klimaschützer fordern deshalb zu einem überlegten Umgang mit dem Metall auf.
Will die Industrie weiterhin auf Aluminium setzen und gleichzeitig ökologisch arbeiten, müssen die Herstellungsverfahren verbessert werden.
Der Autobauer Audi etwa plant derzeit mit Felgen aus einem klimaschonenden Aluminium. Dieses soll in einem innovativen Schmelzverfahren hergestellt werden, bei dem Sauerstoff anstelle von CO2 freigesetzt wird.
Gleichzeitig geht die Bauxit-Förderung mit erheblichen Schäden für die Umwelt einher. Die Organisation „Rettet den Regenwald“ berichtet, dass allein in Brasilien durch den Bauxit-Abbau jedes Jahr eine Regenwaldfläche von 250 Fußballfeldern den Baggern zum Opfer fällt.
Der Regenwald wiederum ist wichtig, da dieser große Mengen an CO2 speichern kann.
Eine mögliche Lösung ist das Recycling. Aluminium lässt sich trotz einiger Qualitätsverluste bei sauberer Trennung mehrmals wiederverwerten.
Die Hoffnung: Durch eine Erhöhung der Recyclingquoten könnte man die Bauxit-Förderung zwar nicht komplett ersetzen, aber immerhin eindämmen.
Zweitens: Aluminium gilt laut vielen Forschern als schädlich für den Menschen. Das Bundesamt für Risikobewertung spricht von möglichen Organschäden sowie Störungen der Reflexe oder des Erinnerungsvermögens, wenn Verbraucher Produkte konsumieren, deren Verpackungen einen gewissen Aluminiumanteil vorweisen (z.B. Deos).
Zudem könne eine hohe Konzentration von Aluminium im Körper möglicherweise Alzheimer begünstigen. Angesichts der Warnhinweise könnte die Nachfrage nach Aluminium-Verpackungen in den kommenden Jahren zurückgehen.
Drittens: Die Nachfrage nach Aluminium bleibt kurz- bis mittelfristig abhängig von der Corona-Pandemie. Vor allem mit Blick auf die Autobranche.
Sollte die Pandemie wider Erwarten beispielsweise durch neue Corona-Varianten länger dauern als gedacht, würde das die weltweite Konjunkturstimmung erneut trüben. In der Folge könnte auch der Bedarf an Aluminium wieder schlagartig einbrechen.
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