In den vergangenen Wochen konnten die Aktienmärkte kräftig ansteigen – lediglich die zinssensitiven Tech-Aktien litten weiter unter einem Schwund an Vertrauen der Anleger. Dabei haben die großen Indizes, allen voran der DOW JONES, unter der Annahme der Börsianer Kursgewinne verbuchen können, dass die Leitzinsen insbesondere der US-Notenbank Fed langsamer steigen dürften als bislang erwartet.
Nur eine technische Reaktion im Aktienmarkt?
Manch ein Anleger reibt sich dabei verwundert die Augen ob der Kursrally. Denn die Experten sehen eher ein weiterhin sehr schwieriges wirtschaftliches Umfeld für Aktien. Doch der Markt war Anfang Oktober deutlich überverkauft – die Chance auf eine Gegenbewegung, die auch getragen wurde durch Shortglattstellungen – somit vorhanden. Doch im Laufe der Berichtssaison zeigt sich auch, dass die Gewinne der US-Unternehmen eher schwächeln und in den kommenden Quartalen niedriger ausfallen dürften. Die Frage ist, ob dies schon in den Kursen eingepreist ist.
Big Tech-Aktien kräftig unter die Räder gekommen
Insbesondere für die Big Tech-Aktien hat das Vertrauen der Anleger gelitten. Als einige Gründe für die Kursverluste von Alphabet, Microsoft oder Meta sowie Amazon sind sinkende Werbeeinnahmen im Digitalbereich, fallende PC-Verkaufszahlen und geringere Absätze bei Software-Produkten sowie allgemein eine fallende Tendenz der Konsumausgaben zu nennen.
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Chartsituation für Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft
Die Big Techs sind derzeit größtenteils in starken übergeordneten Abwärtstrends gefangen. Aufgrund der starken überverkauften Chartsituation sind zwar leichte Gegenbewegung durchaus möglich. Doch solange die Abwärtstrends intakt sind, dürften Anleger Skepsis walten lassen. Auch die relevanten gleitenden Durchschnitte, wie die 200- oder die 50-Tagelinie zeigen per Definition Abwärtstrends an. Für eine Entwarnung ist es noch aus charttechnischer Sicht zu früh. Erholungen könnten so vor allem auf eines treffen: Auf Widerstand und Verkaufsneigung.