Bei Google häufen sich die juristischen Baustellen – doch der Aktienkurs trotzt der Unsicherheit. Während Alphabet zuletzt mit neuen KI-Ankündigungen auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O für Begeisterung sorgte, rückt nun ein weiterer möglicher Kartellverstoß ins Rampenlicht: Das US-Justizministerium untersucht einen Deal mit dem KI-Start-up Character.AI – und stellt unangenehme Fragen.
Lizenz statt Übernahme? Ermittlungen laufen
Konkret geht es um ein Lizenzabkommen, das Google Zugriff auf die Technologie von Character.AI verschafft hat. Gleichzeitig kehrten die Gründer des Start-ups – ehemalige Google-Mitarbeiter – zurück zum Konzern. Zwar wurde keine Beteiligung erworben, doch das DoJ prüft, ob es sich de facto um eine „verdeckte Übernahme“ handelt, mit der Google eine offizielle Fusionskontrolle umgehen wollte.
Die Ermittlungen sind laut Berichten noch in einem frühen Stadium, doch sie eröffnen ein weiteres Kapitel in der wachsenden Liste von Kartellverfahren gegen den Tech-Giganten.
Alphabet kontert – mit Kooperation und Klarstellung
Google selbst hält dagegen: Man habe keinen Anteil an Character.AI, die Firma sei weiterhin unabhängig, betonte ein Sprecher. Zudem sei man kooperativ und offen gegenüber den Behörden. Der KI-Deal sei lediglich auf eine nicht-exklusive Lizenz beschränkt – keine Fusion, keine Kontrolle.
Ob das reicht, um die Kartellwächter zu überzeugen, bleibt abzuwarten. Für Alphabet kommt der Vorgang jedenfalls zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn erst kürzlich hatte ein Gericht festgestellt, dass Google in Teilen des Online-Werbemarkts seine Marktmacht missbraucht hat.
Alphabet Aktie Chart
Aktie zeigt sich unbeeindruckt – KI-Fantasie überstrahlt Risiken
Trotz des juristischen Gegenwinds kletterte die Alphabet-Aktie am Donnerstag um knapp 3 %, nachdem sie bereits am Vortag Zugewinne verbuchen konnte. Der Grund: Auf der Entwicklerkonferenz präsentierte Google eine ganze Reihe von KI-Neuerungen – darunter Tools, die direkt mit ChatGPT und OpenAI konkurrieren sollen.
Offenbar wiegt die Wachstumsfantasie im KI-Bereich aktuell schwerer als regulatorische Sorgen. Doch das Risiko bleibt: Sollte das DOJ zu dem Schluss kommen, dass Google absichtlich die Meldepflicht umgangen hat, könnte das weitreichende Folgen haben – sowohl finanziell als auch strategisch.
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