Zum 1. Januar 2023 treten neue Vorschriften nach dem internationalen Bilanzstandard IFRS zur Bewertung von Versicherungsaufträgen und eigenen Finanzanlagen (IFRS 9 und 17) in Kraft. Nun hat sich der deutsche Konzern Allianz laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zu den Folgen der neuen Bilanzierungsregeln geäußert.
Demnach betonte Allianz-Finanzchef Guilio Terzariol, dass das Ganze die Rendite der Allianz tendenziell nach oben treiben werde. Der Manager bezifferte den Effekt auf „gut einen Prozentpunkt“. Der Versicherungsgigant werde künftig eine Eigenkapitalrendite von rund 15 Prozent anpeilen. Bisher hatte die Allianz hier einen Wert von mehr als 13 Prozent anvisiert.
Neue Bilanzierungsregeln für die Allianz: Finanzchef sieht Dividendenpolitik nicht gefährdet
Beim Nettogewinn hingegen erwartet Terzariol künftig stärke Schwankungen, da laut der neuen Regelung die Volatilität von mehr Wertpapieren in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet werden müsse. Auf die Dividendenpolitik habe das aber keine Auswirkungen, betonte der Manager.
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So werde die Allianz ab 2023 einen „bereinigten Gewinn“ ausweisen, aus dem diese Schwankungen herausgerechnet würden und der die Basis für die Dividendenausschüttung sei. Für den operativen Gewinn erwartet der Finanzvorstand unterm Strich kaum Änderungen im Vergleich zum bisherigen Standard, „allenfalls kurzfristig, wegen der steigenden Zinsen“.
Laut Terzariol sind die Änderungen grundsätzlich zu begrüßen. Vor allem da es in der Lebensversicherung dadurch mehr Transparenz geben werde. Auch passe die neue Rechnungslegung besser zu den Solvenzquoten, die die Versicherer ausweisen müssten.