Liebe Leserin, lieber Leser,
wer aktuell Aktien von Alibaba hat, macht sicherlich schwere Zeiten durch. Notierte die Aktie am vergangenen Freitag noch bei 73,85 Euro, sehen wir nun Kurse um 65 Euro. Gestern lagen wir mit 59,10 Euro noch deutlich schlechter.
Alibaba Aktie Chart
China verliert Vertrauen der Welt
Die Gründe für diesen Rutsch, der übrigens auch fast alle anderen chinesischen Werte betraf, waren auch bei Alibaba nicht im Unternehmen zu suchen. Es sind die „neuen“ Töne aus Peking. Der Staatsführer Xi Jinping schlägt verbal einen deutlich härteren Kurs gegen Taiwan ein. Auf dem Parteitag der kommunistischen Partei Chinas fand er Mitte des Monats sehr aggressive Worte in der Taiwan-Frage. 1949 fiel der Inselstaat Taiwan, der vorher unter japanischer Herrschaft stand, an China. Gleichzeitig wurde die Volksrepublik China unter der Herrschaft der Kommunisten gegründet. Die „alte“ Regierung und Teile des Militärs zogen sich nach Taiwan zurück und riefen die „Chinesische Republik“. Seitdem gibt es faktisch zwei chinesische Staaten. Die Volksrepublik China sah Taiwan immer als Teil ihres Territoriums. Zwar gab es immer verbale Angriffe. Aber Xi Jinping schließt ein militärisches Eingreifen keineswegs mehr aus. Die Pläne dafür scheinen sich mittlerweile zu konkretisieren.
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Xi Jinping fest im Sattel
Der jüngst abgehaltene Parteitag hat klar gezeigt, dass der Staatspräsident Xi Jinping seine Macht massiv ausgebaut hat. So wurde der Vorgänger Hu Jintao wurde gegen dessen Willen aus dem Sitzungssaal heraus geführt. Das war ein klares Signal, wer nun die Fäden in der Hand hält.
Angriff auf Taiwan würde zu Sanktionen führen
Ein militärischer Angriff auf Taiwan würde zu weltweiten wirtschaftlichen Sanktionen gegen die Volksrepublik China führen. Das führt natürlich zu Gewinneinbrüchen chinesischer Unternehmen. Um es klar zu sagen: Ich halte die Reaktion der Börsen nicht für übertrieben. Wir sehen doch gerade am Beispiel Russlands, welche Verluste russische Konzerne wie Gazprom hinnehmen müssen. Das wird bei den chinesischen Unternehmen nicht anders sein. Denn China ist nun einmal ein gigantisch großer Exporteur. Allein im September dieses Jahres wurden Waren im Wert von 322 Milliarden USD ausgeführt. Damit ist klar, wohin die ersten Sanktionen zielen werden, wenn es zu einem Angriff auf Taiwan kommen sollte. Diese Sanktionen sind auch leicht und schnell mit Strafzöllen durchzuführen. Natürlich werden auch diese Maßnahmen auch die importierenden Staaten treffen. Die Hauptlast wird aber bei chinesischen Unternehmen liegen.
Aktuell chinesische Aktien nicht übergewichten
Ich empfehle Ihnen, aktuell nur maßvoll Positionen an chinesischen Aktien in Ihrem Depot aufzubauen. Und wenn Sie mich fragen, wie hoch ich die Wahrscheinlichkeit für ein militärisches Vorgehen der Volksrepublik China gegen Taiwan einschätze, muss ich leider sagen, dass das wahrscheinlicher ist, als dass die Lage sich wieder beruhigt. Xi Jinping hat alle Konkurrenten ausgeschaltet und wird seine Ambitionen durchsetzen.
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