Alibaba-Aktie: Das ist wohl nicht angekommen!

Die Aktie von Alibaba schwächelt seit Jahresbeginn. Gründe dafür gibt es einige. Die Analysten aber bleiben beim chinesischen Handelsriesen grundsätzlich optimistisch.

Auf einen Blick:
  • Die Alibaba-Aktie hat seit Jahresbeginn deutlich an Wert eingebüßt
  • Chinas Wirtschaftslage, eine Strafzahlung und ein Rückzieher belasten den Titel
  • Auch die Analysten haben zuletzt ihre Erwartungen an den Handelsriesen reduziert
  • Was dabei wohl unterging: Ihre Kursziele versprechen noch immer hohe Zuwächse

Lieber Leserin, lieber Leser,

zum Jahreswechsel sah es richtig gut aus für die Aktie von Alibaba. Ausgehend von 70,50 US-Dollar am 11. Dezember hatten sich die Papiere des chinesischen Handelsriesen bis auf knapp 78 Dollar verbessert. Doch von der guten Stimmung ist nichts mehr geblieben. Mittlerweile notiert die Alibaba-Aktie bei nur noch 68,05 Dollar und damit auch deutlich im Monatsminus. Wie konnte es dazu kommen? Die Sache ist komplex, der Rücksetzer hat zweifellos mehrere Ursachen. Auch die Analysten wurden vorsichtiger – und sehen dennoch weiter Potenzial.

Chinas Wirtschaft ungewohnt schwach

Zum einen wäre da die allgemeine Skepsis um den chinesischen Markt, die zweifellos auch Alibaba trifft. Seit Jahresbeginn ist der Leitindex CSI 300, der die Kursentwicklung der Börsen in Shanghai und Shenzen abbildet, um rund 5 Prozent gefallen. Der Grund für den jüngsten Kursrutsch sind laut Medienberichten enttäuschende Konjunkturdaten. „Chinas Wirtschaft war im vergangenen Jahr noch schwächer gewachsen als vom Markt erwartet“, heißt es etwa beim Sender n-tv. Das Bruttoinlandsprodukt legte offiziellen Angaben zufolge demnach zwar um 5,2 Prozent zu, „doch abgesehen von den drei Pandemie-Jahren, in denen China sich von der Außenwelt abgeschottet hatte, war es das schwächste Wirtschaftswachstum seit 1990“.

  • Chinas Wirtschaft leide unter einer Reihe von Problemen, darunter eine Immobilienkrise und hohe Jugendarbeitslosigkeit
  • Die Volksrepublik steckt in einer Deflation, was die ohnehin vorhandene Zurückhaltung beim Konsum noch weiter verstärkt
  • Und so sind die Anleger insbesondere bei einer derart vom Konsum abhängigen Aktie wie der von Alibaba offenbar skeptisch

Alibaba verliert gegen Konkurrent JD.com

Zur Stimmungsaufhellung wenig beigetragen haben dürfte auch ein Rechtsstreit mit dem größten Konkurrenten am chinesischen Markt, der für Alibaba just um den Jahreswechsel zugunsten von JD.com entschieden wurde. Der Betreiber der gleichnamigen Online-Handelsplattform erhält am Ende eines jahrelangen Gerichtsverfahrens eine Milliarde Yuan (umgerechnet rund 125 Millionen Euro) von Alibaba, wie die Nachrichtenagentur Reuters Anfang Januar berichtet hatte. Die beiden E-Commerce-Unternehmen hatten sich seit 2017 gegenseitig Monopolpraktiken vorgeworfen.

„Dem Urteil zufolge hat Tmall, die Markenplattform von Alibaba, seine Marktbeherrschung missbraucht“, meldete das Branchenportal Fashion United. Tmall verlangte demnach von den Händlern, nur mit einem der beiden Marktplätze zusammenzuarbeiten, wodurch „ein schwerer Schaden für JD.com“ entstanden sei. Gegenüber der Nachrichtenagentur teilte Alibaba mit, dass man sich des Urteils bewusst sei und „die Entscheidung des Gerichts akzeptiere“.

Alibaba wollte eigentlich flexibler werden

Es war der nächste Rückschlag für den einstigen Börsenstar, der 1999 von dem ehemaligen Englischlehrer Jack Ma gegründet worden war – und zu einem schwerfälligen Giganten heranwuchs. Und so sollte eine Umstrukturierung in sechs unabhängige Einheiten eigentlich den Umschwung bringen, das Unternehmen agiler machen, um dadurch besser auf sich schnell verändernde Marktbedingungen und Wettbewerbslandschaften reagieren zu können.

„Umso bitterer für den Konzern, dass in der jüngsten Volte nun nicht nur der geplante Börsengang von Freshippo, Alibabas Lebensmittelkette, auf Eis gelegt wird. Sondern auch die Ausgliederung der Cloud-Sparte, Cloud Intelligence Group (CIG) “, meldete die WirtschaftsWoche Ende 2024. Denn das Cloud-Geschäft, von dem Alibaba noch immer 80 Prozent in China beherrscht, sei eigentlich der große Hoffnungsträger für das Unternehmen, das in seinem einstigen Kerngeschäft hingegen stetig an Boden verliere – unter anderem eben an JD.com.

Analysten mit wachsender Skepsis

Kein Wunder also, dass auch die Analysten inzwischen mit wachsender Skepsis auf das Unternehmen schauen, dessen Anteilscheine während der Coronakrise einst bei mehr als 300 US-Dollar gehandelt worden waren. Seitdem allerdings hat die Alibaba-Aktie wieder rund drei Viertel an Börsenwert eingebüßt. Allein in den vergangenen drei Monaten ging es um weitere rund 20 Prozent abwärts.

Alibaba Group Aktie Chart
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1W
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6M.
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Max

Das registrierte man auch bei der englischen Barclays-Bank, sie senkte ihr Kursziel für die Aktie der Alibaba Group Holding vor einer Woche daher deutlich, von 138,00 auf 109,00 US-Dollar. Angesichts des aktuellen Kursniveaus behielten die Experten ihre Einstufung auf „Overweight“ allerdings bei. Man sei nicht der Meinung, dass die kurzfristigen Fundamentaldaten von Alibaba die Haupttreiber für die Aktie sein würden, wurden die Analysten zitiert.

  • Man führe niedrigere Konzernmultiplikatoren für den Kursrückgang an, hieß es
  • Alibaba habe „eine überzeugende Bewertung, aber Geduld sei gefragt“, so die Analysten

Alibaba-Kursziele bleiben hoch

Vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen im November war Alibaba für die US-Investmentbank Morgan Stanley noch eines der Top-Unternehmen. Mit Aufgabe der vorgesehenen Börsennotierung für die Cloudsparte änderte man seine Meinung, und nahm, auch wegen der Unsicherheit beim chinesischen Konsumverhalten, Alibaba aus der Top-Pick Liste. Zugleich senkten die Analysten das Kursziel von 125 US-Dollar auf 110 US-Dollar.

Damit allerdings, und das sollte den Anlegern eigentlich Mut machen, haben die beiden renommierten Institute wohl vor allem auf den jüngsten Kursrückgang reagiert. Mittelfristig erwarten beide Banken gleichermaßen einen deutlichen Kursanstieg bei der Alibaba-Aktie von rund 60 Prozent. Bei den Anlegern aber ist diese Zuversicht bislang offenbar nicht angekommen.

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