Bereits im Jahr 2022 brachte die EU den Digital Services Act (DSA) auf den Weg, dessen Vorschriften seit Februar dieses Jahres zum überwiegenden Teil Anwendung findet. Auferlegt wird Unternehmen damit, stärker gegen die Verbreitung von Hass, Hetze und andere illegale Inhalte auf ihren Webauftritten vorzugehen.
Die EU-Kommission nutzt den DSA nun als Grundlage, um gegen Konzerne vorzugehen, welche die Vorgaben nach ihrer Ansicht noch nicht vollumfänglich umsetzen. Dazu gehört nun auch Alibaba, wie „Der Standard“ berichtet. Aus der EU wird dem chinesischen Konzern vorgeworfen, teils pornografische Inhalte zu verbreiten und über AliExpress möglicherweise illegale Produkte zu vertreiben.
Alibaba: Vieles bleibt noch ungeklärt
An was genau die EU sich stört, ist der Meldung nicht zu entnehmen. Ebenso im Dunkeln liegt, welche Folgen das Verfahren für Alibaba konkret nach sich ziehen könnte. Vom Unternehmen selbst war bisher noch keine Stellungnahme zu hören. Die Anleger verhalten sich bisher recht ruhig.
Alibaba Aktie Chart
Zu Wochenbeginn gelangen der Alibaba-Aktie keine plötzlichen Luftsprünge, es ging aber auch nicht weiter abwärts. Bis zum Vormittag verlor das Papier um 0,15 Prozent an Wert und fiel auf 67,65 Euro zurück. Der Seitwärtstrend auf niedrigem Niveau scheint sich also erst einmal fortzusetzen.
Schwierige Ausgangslage
Gegenwind in der EU dürfte aktuell tatsächlich die geringste Sorge von Alibaba sein. Für sehr viel mehr schlechte Stimmung sorgen Nachfrageprobleme in China mitsamt deflationären Entwicklungen. Selbst bei der Cloud gab es vor Kurzem kräftige Preisnachlässe zu sehen, was freilich auf die Marge drückt. Eine Trendwende ist diesbezüglich nicht in Sicht und ob stabilisierende Maßnahmen der Regierung in Peking die gewünschte Wirkung entfalten werden, bleibt noch abzuwarten. Die Alibaba-Aktie bleibt trotz grundsätzlich günstiger Einstiegskurse eine heikle Angelegenheit.
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