Der Volkskongress in China zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Das lag vor allem daran, dass die Volksrepublik nicht mehr länger von einem Ziel der „friedlichen Vereinigung“ mit Taiwan spricht. Stattdessen ist nur noch von einer Vereinigung ohne zusätzliches Adjektiv die Rede. Gleichzeitig kündigte Regierungschef Li Qiang eine Erhöhung des Militäretats auf 7,2 Prozent an.
Das kommt überraschend, da weiterhin mit einer Wachstumsschwäche gerechnet wird. Die chinesische Wirtschaft soll laut den Schätzungen von Peking im laufenden Jahr um 5,2 Prozent wachsen. Verglichen mit hiesigen Daten mag das noch beeindruckend klingen. Für die Volksrepublik ist es aber nach sehr viel höheren Raten im vergangenen Jahrzehnt eine mittelschwere Enttäuschung.
Die Alibaba-Aktie gibt nach
Einige Beobachter befürchten in dem neuen Kurs bereits eine Vorbereitung auf eine mögliche militärische Invasion von Taiwan mit unvorhersehbaren Folgen für die gesamte Welt. Das mag etwas weit vorgegriffen sein, doch eben solche Ängste schickten chinesische Aktien zuletzt merklich in die Tiefe. Alibaba war da keine Ausnahme.
Alibaba Aktie Chart
Die kleine Erholung aus dem Februar scheint schon wieder zum Erliegen zu kommen und heute morgen rasselte der Kurs um knapp ein Prozent bis auf 65,65 Euro und damit unter die wichtige 200-Tage-Linie. Sichtlich beunruhigt blicken die Anleger auf die derzeitigen Entwicklungen in der chinesischen Politik und Wirtschaft.
Die Wende bleibt wohl aus
Auch in der Bevölkerung ist die Stimmung Medienberichten zufolge eher schlecht und eine Umkehr bei der schlechten Konsumlaune ist nicht erkennbar. Die Regierung verspricht zwar ein baldiges Ende der Deflation. Ob sie dieses Ziel auch erreichen wird, daran gibt es aber so manchen Zweifel. In dieser Ausgangslage dürfte die Alibaba-Aktie weiterhin einen schweren Stand haben und der schon seit über drei Jahren aktive Abwärtstrend scheint sich einmal mehr zu bestätigen.
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