Alibaba zählt zu den bekanntesten Tech-Unternehmen Chinas – und zu den Lieblingen vieler Privatanleger. Doch nun gerät die Aktie des E-Commerce-Riesen erneut in den Fokus der US-Politik. Zwei einflussreiche US-Kongressabgeordnete fordern, dass Alibaba und weitere chinesische Unternehmen von der Wall Street verbannt werden. Der Vorwurf: zu enge Verflechtungen mit der chinesischen Regierung und dem Militär. Was ist dran an der Kritik – und wie ernst ist die Lage wirklich?
US-Politiker machen Druck
Der Vorstoß kommt von John Moolenaar, Vorsitzender des China-Ausschusses im Repräsentantenhaus, und Rick Scott, Senator und Chef des Ausschusses für Altersfragen. In einem Brief an die US-Börsenaufsicht SEC fordern sie das Delisting von insgesamt 25 chinesischen Unternehmen – darunter neben Alibaba auch JD.com, Baidu, Weibo und Tencent Music. Die Begründung: Die Firmen dienten „letztlich den strategischen Zielen der Kommunistischen Partei Chinas“, inklusive Überwachung und Aufrüstung.
Delisting nach Gesetz möglich
Die rechtliche Grundlage für ein mögliches Delisting bietet der „Holding Foreign Companies Accountable Act“. Demnach kann die SEC Firmen von US-Börsen ausschließen, wenn diese Transparenzanforderungen nicht erfüllen oder ein Risiko für Investoren darstellen. In der Vergangenheit hatten sich Alibaba & Co. schon mehrfach Vorwürfen der Intransparenz ausgesetzt gesehen – doch bisher wurde kein vollständiger Rückzug erzwungen.
Was Anleger jetzt beunruhigt
Obwohl es sich bislang nur um eine politische Forderung handelt, versetzt der Vorstoß viele Investoren in Alarmbereitschaft. Die Angst: Ein US-Delisting würde die Handelbarkeit der Aktie deutlich einschränken und könnte massive Kapitalabflüsse auslösen – gerade bei großen institutionellen Investoren. Schon jetzt reagieren viele zurückhaltend, wenn es um chinesische Tech-Titel geht.
Chinas Einfluss als Dauerthema
Kritiker verweisen immer wieder auf die enge Verzahnung großer chinesischer Konzerne mit der Staatsführung. Zwar gibt es keine Beweise, dass Alibaba sensible Daten weitergibt oder militärische Projekte unterstützt. Doch chinesische Gesetze verpflichten Unternehmen in bestimmten Fällen zur Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen. Genau das facht immer wieder die Debatte um die Rolle chinesischer Firmen im Westen an.
Alibaba Aktie Chart
Was gegen ein Delisting spricht
Gleichzeitig gibt es auch Argumente, die gegen eine unmittelbare Umsetzung sprechen. Die SEC müsste den Schritt mit konkreten Risiken begründen. Zudem könnte ein hartes Vorgehen gegen Alibaba und Co. zu diplomatischen Verwerfungen mit China führen. Auch Gegensanktionen wären denkbar. Bislang hält sich die US-Regierung auffallend zurück – der Vorstoß stammt von einzelnen Parlamentariern, nicht aus dem Weißen Haus.
Für Anleger heißt das nun: Ruhe bewahren, aber wachsam bleiben. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie stark geopolitische Spannungen inzwischen auf einzelne Aktien durchschlagen können. Die Alibaba-Aktie bleibt ein Spielball zwischen China und den USA – und steht sinnbildlich für ein Börsenumfeld, das zunehmend von außenpolitischen Risiken geprägt ist.
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