Die Aktie des Tages: Vonovia — Wetten, dass…?

*Gastbeitrag* Die Vonovia-Aktie startet am Freitag mit satten Kursgewinnen in den Handel und einige Marktakteure setzen hier auf eine baldige Comeback-Story.

Auf einen Blick:
  • Die Vonovia-Aktie profitiert von guter Stimmung an den Märkten.
  • Das Papier wird als Comeback-Kandidat gehandelt.
  • Die Probleme des Immobilienkonzerns haben sich aber nicht in Luft aufgelöst.

Liebe Leser,

nachdem der US-Schuldenstreit endlich beigelegt werden konnte, macht sich an den Märkten Erleichterung breit. Der DAX kratzt schon wieder an der Marke von 16.000 Punkten und viele Titel, die zuvor unter Druck geraten waren, freuen sich wieder über Aufwind. Dazu gehört auch die Vonovia-Aktie. Jene wird ohnehin als möglicher Kandidat für einen Turnaround gehandelt. In der heutigen Ausgabe erörtern wir, ob solche Aussichten begründet sind und welche Risiken zu beachten sind.

Die Vonovia-Aktie im Aufwind

Mit Zugewinne von knapp 6,5 Prozent setzte die Vonovia-Aktie sich heute im frühen Handel an die Spitze eines freundlichen DAX. Damit gelingt es den Bullen auch wieder, die Marke bei 18 Euro zu überschreiten. Jene galt zuvor schon mehr oder minder als verloren; am Mittwoch rauschten die Kurse noch bis auf 17,16 Euro in die Tiefe. Für die gute Stimmung bei der Vonovia-Aktie gibt es gleich mehrere Gründe.

Einer davon ist der beigelegte Schuldenstreit in den USA. Eine globale Finanzkrise konnte auf den letzten Metern noch abgewendet werden. Zwar mussten die Demokraten sich dies mit weitreichenden Zugeständnissen an die Republikaner erkaufen. Das ist für die Vonovia-Aktie aber nicht weiter von Belang. Hier freuen die Anleger sich letztlich einfach darüber, dass der große Börsencrash erst einmal ausbleibt.

Vonovia im Verkaufsrausch

Darüber hinaus sorgt die Stadt Dresden für Schlagzeilen. Die will Medienberichten zufolge Vonovia alte Plattenbauten abkaufen, welche die Stadt im Jahre 2006 noch verkaufte, um Schulden zu begleichen. Es soll derzeit wohl ein entsprechendes Prüfverfahren laufen. Offen ist dabei noch, in welchen Regionen der Kaufpreis angesiedelt sein könnte. Experten rechnen aber groß mit 300 Millionen Euro, welche Dresden an Vonovia überweisen könnte.

Vonovia selbst verkauft schon seit einer Weile Immobilien, um damit sowohl den Schuldenstand als auch die immer größere Zinslast zu senken. Da fällt es nicht schwer, ein mögliches Interesse am Verkauf von Platten in Dresden zu erkennen. Zumindest einige Anleger erkennen hier weitere Chancen und decken sich dementsprechend schon jetzt mit Vonovia-Aktien ein.

Damit löst Vonovia keine Probleme

Tatsächlich könnte das Ganze zu einer angenehmen Finanzspritze führen und die Liquidität von Vonovia kurzfristig verbessern. Vielleicht ist es aber etwas kurz gedacht, sich nur deshalb gleich auf die Aktie des Vermieters zu stürzen. Denn die grundlegenden Probleme werden mit weiteren Verkäufen nicht gelöst. Vonovia hat im derzeitigen Umfeld ein Wachstumsproblem. Nachdem neue Neubauten bereits auf Eis gelegt wurden, stellt sich für Aktionäre ernsthaft die Frage, was hier noch kommen soll.

Stören lässt sich davon an der Börse natürlich längst nicht jeder. Die Optimisten halten die derzeitige Phase für ein vorübergehendes Phänomen und rechnen mit einer Erholung im Immobiliensektor in nicht allzu ferner Zukunft. Niedrige Kurse werden da schlicht als Einstiegschance genutzt. Ein Erfolg bei einer solchen Anlagestrategie ist nicht einmal ausgeschlossen. Es stehen aber noch sehr viele Fragezeichen im Raum.

Die Vonovia-Aktie kann nicht überzeugen

Ein Blick auf den Chart sorgt in jedem Fall weiterhin für Ernüchterung. Trotz der jüngsten Erholung notiert die Vonovia-Aktie noch rund 50 Prozent tiefer als vor einem Jahr und Widerstände konnten zuletzt nicht überwunden werden. Tatsächlich müssen wir über ein echtes Comeback unterhalb von 20 Euro gar nicht erst diskutieren. Diese Linie zu erreichen, dürfte im derzeitigen Marktumfeld eine echte Herausforderung sein.

Ein Turnaround der Vonovia-Aktie bleibt damit eine rein spekulative Angelegenheit. Es dürfte keinen Zweifel daran geben, dass der Immobiliensektor in einigen Jahren ganz anders aussehen wird als heute. Ob der Zustand sich bis dahin verbessert oder weiter verschlimmert hat, darauf würde ich persönlich aber keine Wetten abschließen. Momentan ist nüchtern festzustellen, dass die Zinsen weiter steigen während die Bewertungen sich in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Für Vonovia könnte die Ausgangslage da kaum schlechter sein.

Bei Vonovia müssen Anleger kleinere Brötchen backen

Selbstredend ist das aber auch noch kein Todesurteil für Vonovia. Das Unternehmen blickt auf ein wasserdichtes und krisensicherer Geschäftsmodell. Selbst während der Corona-Pandemie flossen die Mieteinnahmen zuverlässig und auch die Energiekrise hat daran bisher nichts geändert. Die Aktionäre müssen in Zukunft dennoch kleinere Brötchen backen.

In der Vergangenheit konnte Vonovia die Dividende noch aus laufenden Mieteinnahmen bestreiten. Solche Tage sind aber gezählt und die Auszahlungen an die Aktionäre bewegen sich folgerichtig in die Tiefe. Zwar ist nichts in Stein gemeißelt. Es wäre aber keine Überraschung, sollte dieser Trend sich fortsetzen, was an der Attraktivität der Vonovia-Aktie weiter nagen würde.

Die große Erholung bleibt damit erst einmal nur ein feuchter Traum. Auch wenn die Bewertung mittlerweile ein historisch niedriges Niveau erreicht hat, so kann ich persönlich noch keine Empfehlung für die Vonovia-Aktie aussprechen. Zu hoch erscheint die Möglichkeit, dass es noch günstigere Kurse zu sehen geben wird. Bis sich handfeste Signale zu einer Besserung der Ausgangslage ergeben, ist die Seitenlinie da nicht der schlechteste Ort zum Verweilen.

Dies ist ein Gastbeitrag von Andreas Göttling-Daxenbichler. Erik Möbus wird die Aktie des Tages wieder ab dem 13. Juni übernehmen.

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