Liebe Leserinnen und Leser,
Vonovia hat am Dienstag die neusten Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht und dabei die Herzen der Anleger erobert. Anscheinend ist ein Tiefpunkt bei dem Immobilienkonzern in Sicht, was eine positive Reaktion im gesamten Sektor auslöste. Nahezu alle europäischen Branchenunternehmen blicken aktuell auf grüne Zahlen. Doch vor allem bei Vonovia dominieren die Bullen, denn bis 16 Uhr steht ein Gewinn in Höhe von 5,51 Prozent auf dem Kurszettel der Anleger.
Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Meldungen rund um den Konzern. Hierbei beleuchten wir vor allem die weiteren Perspektiven von Vonovia nach den neusten Zahlen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe und bedanke mich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Vonovia mit neuen Zahlen – positive Reaktion!
Nach den neusten Zahlen wurde eine positive Reaktion an der Börse ausgelöst. Besonders hervorzuheben ist die Ankündigung vom Unternehmenschef Rolf Buch: „Eine Neubewertung des Portfolios wie im vergangenen Jahr war nicht erforderlich“ – konkret ist die Bewertung des Immobilienportfolios unverändert bei 83,7 Milliarden Euro geblieben. Entsprechend ist der Konzern im ersten Quartal 2024 in die Gewinnzone zurückgekehrt.
Vonovia Aktie Chart
Nachdem im Vorjahreszeitraum ein Verlust von 2,1 Milliarden Euro angefallen war, stand zuletzt ein Gewinn von 335,5 Millionen Euro in den Büchern. Demnach sei nach den Angaben des Unternehmens nun eine Talsohle greifbar – zumindest in Bezug auf die Wertentwicklung. Dabei habe sich auch die Nachfrageentwicklung verbessert. Für das laufende Handelsjahr wird mit einem EBITDA zwischen 2,55 und 2,65 Milliarden Euro gerechnet. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Ergebnis von 2,58 Milliarden Euro ausgewiesen. Hingegen soll der Vorsteuergewinn im Maximum der herausgegebenen Spanne mindestens um 70 Millionen Euro sinken.
Ein Blick auf das erste Quartal im Detail!
Auf der anderen Seite war Vonovia auch im ersten Quartal 2024 mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Operativ betrachtet ist das EBITDA im Jahresvergleich um 3,3 Prozent auf 607 Millionen Euro korrigiert. Das ist auf die geringeren Einnahmen aus dem Dienstleistungs-Geschäft rund um die Immobilien zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit. Doch auch der Verkauf von Wohnungen hat diese Entwicklung befeuert, hieß es.
Jedoch wurde bei der Vermietung erneut der allgemeine Trend bestätigt: Der Wohnraum in Deutschland ist weiterhin knapp. Vor allem in Ballungsgebieten ist eine hohe Nachfrage wiederzufinden. Dementsprechend ist die Miete in den ersten drei Monaten im Schnitt um 3,2 Prozent im Jahresvergleich angestiegen. Demnach rechnet Vonovia nun mit einem Mietwachstum aus eigener Kraft zwischen 3,8 und 4,1 Prozent im laufenden Jahr.
Ordentlich abgeschnitten!
Die neusten Einflüsse wurden von den Analysten verarbeitet. Demnach haben sich die Experten erneut mit den weiteren Perspektiven der Vonovia-Aktie beschäftigt. Der Analyst Simon Strippig aus dem Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung nach den Quartalszahlen auf „Buy“ belassen. Das Kursziel wurde gleichermaßen bei 38,60 Euro bestätigt. Aus der Studie können wir entnehmen, dass der Immobilienkonzern unterm Strich ordentlich abgeschnitten habe. Letztendlich würde die angehobene Wachstumsprognose für die Mieteinnahmen den Druck auf den Wohnraum in Deutschland widerspiegeln. Das Unterangebot werde dadurch erneut untermauert, so der Analyst.
Auch die Schweizer Großbank UBS hat das Rating der Vonovia-Aktie auf „Buy“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 32 Euro. Der Analyst Charles Boisser bewertet die neusten Ergebnisse als durchwachsen.
Er sieht das anders!
Hingegen ist die britische Investmentbank Barclays noch deutlich pessimistischer in diesem Umfeld gestimmt. Daraus resultierend hat der Analyst Paul May die Einstufung auf „Underweight“ belassen. Der Zielpreis bleibt unverändert bei 20 Euro bestehen. Trotz der negativen Ansichten würde sich ein positives Bild bei Vonovia abzeichnen, so der Analyst in seiner Einschätzung. Allerdings bewertet er den bestätigten Ausblick des Konzerns als weniger positiv, wo hingegen die angehobene Wachstumsprognose der Mieteinnahmen ermutigend sei.
Einige wichtige Fortschritte!
Andererseits ist der Analyst Kai Klose aus dem Hause der Privatbank Berenberg deutlich positiver gestimmt, denn hier wurde das Rating der Vonovia-Aktie auf „Buy“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 34 Euro. Seiner Meinung nach hat der Konzern die Erwartungen an die neusten Zahlen übertroffen. Konkret habe Vonovia eine solide Steigerung bei den Mieteinnahmen vorgewiesen, wonach gleichermaßen auf die Fortschritte bei den Veräußerungen verwiesen wurde. Mit Blick auf den Aufwärtstrend im ersten Quartal bewertet er die angehobene Jahresprognose der Mieteinnahmen als vernünftig, so der Analyst in seiner Einschätzung.
Und daraus resultiert?
Letztendlich können wir aus den Schätzungen der Analysten entnehmen, dass die neusten Zahlen gut ausgefallen sind. Dementsprechend würde sich ein Tiefpunkt bei dem Konzern abzeichnen, gerade mit Blick auf die Tendenzen bei den Mieteinnahmen. Grundsätzlich wird der knappe Wohnraum, gepaart mit perspektivisch sinkenden Zinsen, die Aktie antreiben, so die Experten. Ein weiteres Argument für das Erreichen des Tiefpunkts: Die Senkungen der Analystenschätzung wurden zuletzt gestoppt.
Eine positive Tendenz bei den Zielpreisen!
Nach den Daten von Marketscreener lag der durchschnittliche Zielpreis der Analysten Mitte Juni 2022 noch bei 58,58 Euro. Mit Blick auf die gegebenen Herausforderungen und ein deutlich schlechteres Geschäftsumfeld haben die Analysten ihre Zielpreise sukzessive gesenkt. Anscheinend wurde dann ein Tiefpunkt am 12. November 2023 erreicht, denn zu diesem Zeitpunkt lag das durchschnittliche Kursziel noch bei 28,77 Euro. Hingegen hat sich die Erwartung der Analysten an die weiteren Perspektiven derart verbessert, sodass ein Zielpreis von 32,17 Euro in Aussicht gestellt wird.
Das Fazit des Tages!
Mit der heutigen Meldung hat sich die weitere Perspektive für die Vonovia-Aktie verbessert. Letztendlich hat der Konzern die Jahresziele erneut bestätigt, wobei vor allem das Mietwachstum viel beachtet wurde. Hier konnte Vonovia punkten. Anscheinend wurden auch die Abschreibungen auf die Immobilienbestände gestoppt, was als grundsätzlich positives Zeichen zu bewertet werden kann. Gleichermaßen erweckt die Tendenz bei den weiteren Immobilienkäufen einen positiven Anschein. Durch die angestrebten Zinssenkungen sollten dann auch neue Bauprojekte zunehmend profitabler werden. Das sind gute Aussichten für Vonovia.
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