Die Aktie des Tages: STMicroelectronics – schwierige Ausgangslage!

STMicroelectronics befindet sich in einer schwierigen Ausgangslage. Die neuen Mittelfristziele gelten teilweise als unerreichbar.

Auf einen Blick:

Liebe Leserinnen und Leser,

STMicroelectronics konnte seine Aktionäre in den vergangenen Handelsmonaten nicht zufriedenstellen. Die Probleme scheinen überhand genommen zu haben, woraufhin sich der Wert der Aktie nahezu halbierte. Zudem bezweifeln einige Marktteilnehmer den erwarteten Turnaround bis 2027 und erklären die neuen Unternehmensziele für unrealistisch.

Daraus scheint sich weiteres Enttäuschungspotenzial für die Aktie von STMicroelectronics zu ergeben. Es gibt aber auch einen optimistischen Ansatz in diesem Zusammenhang. Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf alle Neuigkeiten rund um den Konzern werfen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für Ihre Treue!

Zu ehrgeizig oder realistisch?

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat STMicroelectronics eine neue Umsatzprognose für die Geschäftsjahre 2027/28 und 2030 veröffentlicht. Die neuen Zahlen haben bei den institutionellen Anlegern gemischte Gefühle ausgelöst, vor allem was die Erreichbarkeit betrifft – doch dazu gleich mehr.

STMicroelectronics Aktie Chart

STMicroelectronics erwartet für den Zeitraum 2027 bis 2028 einen Umsatz von 18 Milliarden Dollar. Im Rahmen des Umsatzziels für das Jahr 2030 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 20 Milliarden Dollar. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Ausblick auf die Margenerwartungen gegeben. Die operative Marge werde 2027/28 zwischen 22 und 24 Prozent liegen, heißt es in der Mitteilung.

Neue Partnerschaft angekündigt!

In der Zwischenzeit hat der Konzern eine neue Vereinbarung geschlossen. STMicroelectronics ist eine Partnerschaft mit der chinesischen Foundry Hua Hong eingegangen. Ziel ist es, bis Ende 2025 Mikrocontroller-Chips in China zu produzieren. Das gaben die Unternehmen bekannt. Einem Bericht von Reuters zufolge bezeichnete der CEO die Produktion in China als „notwendig“, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Er fügte hinzu, dass es derzeit nicht möglich sei, außerhalb des chinesischen Marktes effektiv zu konkurrieren.

Ein Blick auf die Analysten-Ratings!

Erst kürzlich haben sich die führenden Analysten wieder mit den neuen Perspektiven der STMicroelectronics-Aktie beschäftigt. An dieser Stelle wollen wir einen Blick auf die neuen Einschätzungen werfen, um zu verstehen, ob der Optimismus weiterhin überwiegt. Der Analyst Francois-Xavier Bouvignes beließ das Kursziel bei 34 Euro und die Einstufung bei „Buy“. Der Experte der Schweizer Großbank UBS bleibt nach der Berichtssaison für die Hersteller analoger Chips positiv gestimmt. Dennoch hat es die Aktie von STMicroelectronics nicht auf die Favoritenliste des Experten geschafft.

Realistisches Ziel!

Im Zuge dessen hat sich auch die Deutsche Bank Research erneut mit den Aussichten und Chancen beschäftigt. Analyst Johannes Schaller bestätigte sein Kursziel von 32 Euro und die Einstufung mit „Buy“. In einer Reaktion auf den Kapitalmarkttag schrieb der Experte in seiner Einschätzung, dass die angestrebte Verbesserung der Bruttomargen realistisch erscheine – zumindest auf dem aktuellen Umsatzniveau.

Er sieht das anders!

Etwas distanzierter beurteilt der Analyst Alexander Duval von der US-Investmentbank Goldman Sachs die jüngsten Ereignisse rund um STMicroelectronics. Seiner Einschätzung nach dürfte das angestrebte überdurchschnittliche Wachstum in den kommenden Jahren ein zu optimistisches Ziel sein. Dementsprechend beließ er seine Einstufung für die STMicroelectronics-Aktie bei „Neutral“ und sein Kursziel bei 30,70 Euro. Er stützt sich dabei auf den Konsens, der für das Jahr 2027 deutlich niedrigere Umsatz- und Ergebnisprognosen stellt.

Dieser Ansatz wird offenbar unterstützt!

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Analysehaus Jefferies, genauer gesagt der Analyst Janardan Menon. Auch er ging in seiner Studie auf die neun Margen- und Umsatzziele ein. Nach dem Kapitalmarkttag wurde die Einstufung für die Aktie von STMicroelectronics auf „Hold“ mit einem Kursziel von 25 Euro belassen.

Auch Menon verwies auf die Schwierigkeit, das Umsatzziel von 18 Milliarden Dollar im Jahr 2027 zu erreichen. Unter der Voraussetzung, dass sich die Konjunktur dann wieder erholt, sollte das ausgegebene Ziel bis 2028 erreicht werden, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.

Was ist daraus zu entnehmen?

Insgesamt gehen die Meinungen der Analysten zu den mittelfristigen Zielen von STMicroelectronics auseinander. Fakt ist jedoch, dass die ehrgeizigen Ziele eine gesunde konjunkturelle Erholung voraussetzen, die derzeit nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Die Pessimisten und das Umfeld deuten daher darauf hin, dass die Aktie von STMicroelectronics weiteres Enttäuschungspotenzial haben könnte. Die negative Dynamik bei den Kurszielen der Analysten setzt sich fort.

Kursziele werden reduziert!

Nach Angaben von Marketscreener überwiegt im laufenden Jahr nun der Analystenpessimismus, der sich in sinkenden Zielpreisen für die STMicroelectronics-Aktie niederschlägt. Tatsächlich hat sich der Zielpreis laut den Daten von Marketscreener vom ersten Handelstag 2022 bis Januar 2024 nach einer Tiefphase wieder erholt.

Hier wurden 55,28 Dollar bzw. 59,59 Dollar als durchschnittliche Zielpreise ausgegeben. Im laufenden Handelsjahr überwog dann aber wieder der Pessimismus und die Zielpreise wurden deutlich nach unten korrigiert. Im Juli 2024 wurden dann bereits 52 Dollar angegeben. Im weiteren Verlauf verstärkte sich diese Dynamik, so dass aktuell 32,18 Dollar pro Aktie ausgegeben werden.

Fazit des Tages!

Die Ausgangssituation bei STMicroelectronics bleibt knifflig. Auf der einen Seite stehen die massiven Verluste im laufenden Handelsjahr, was impliziert, dass ein Großteil der Skepsis bereits eingepreist ist.

Andererseits stehen die mittelfristigen Ziele nach Einschätzung der Analysten weiterhin auf wackeligen Beinen. Wann und in welchem Umfang eine Erholung der STMicroelectronics-Aktie einsetzen wird, ist daher noch schwer abzuschätzen. Anleger können auf ein sich verbesserndes Marktumfeld setzen, allerdings gibt es weitere Fragezeichen in Bezug auf die zukünftigen Subventionen. Es bleiben also Unsicherheiten, die noch nicht vollständig quantifiziert werden können.

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