Liebe Leserinnen und Leser,
damit haben wohl die wenigsten Marktteilnehmer gerechnet. Siemens Energy hat im zweiten Quartal die Erwartungen deutlich geschlagen. Im Zuge dessen wurde die Prognose für die Jahreszahlen angehoben. Der Konzern hat über erste Anzeichen einer Verbesserung der Geschäftsfähigkeit berichtet und dabei einen Sanierungsplan für die angeschlagene Windkrafttochter Siemens Games vorgestellt.
Die Ankündigungen und die Resultate kommen bei den Anlegern besonders gut an. In einer ersten Reaktion schießt die Siemens Energy-Aktie zweistellig in die Höhe. Anscheinend hat sich der Investmentansatz bei dem Papier deutlich verändert. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Neuigkeiten rund um Siemens Energy. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Eine unglaubliche Meldung!
Die Optimisten sind bei Siemens Energy zurückgekehrt! Die Stimmung hat sich rund um den Konzern auf einen Schlag verbessert. Bei der Vorstellung der Ergebnisse zum zweiten Quartal wurden die Erwartungen deutlich geschlagen. Daraus resultierend hat das Management auch die Jahresprognose angehoben, wonach konkret mit mehr Wachstum in allen Geschäftsbereichen in Aussicht gestellt wird. Demnach erwartet Siemens Energy ein Umsatzwachstum im laufenden Jahr in einer Spanne zwischen 10 und 12 Prozent, nachdem man zuvor von 3 bis 7 Prozent ausgegangen war.
Siemens Energy Aktie Chart
Allerdings wird bei der Ergebnis-Marge weiterhin im schlimmsten Fall mit roten Zahlen gerechnet. Hier peilt der Konzern minus 1 bis plus 1 Prozent an. Gerade das zweite Quartal sei nach dem Management besonders gut verlaufen. Dabei wurden die Verluste aus dem Windturbinen-Geschäft mit den Gewinnen aus den anderen Bereichen mehr als ausgeglichen. Letztendlich wurde ein bereinigtes operatives Ergebnis von 41 Millionen Euro ausgewiesen. Die Analysten hatten im Konsens 3 Millionen Euro erwartet.
Ein neuer Investmentansatz!
Logischerweise hat sich der Investmentansatz bei der Siemens Energy-Aktie nach der neusten Meldung verändert. Die Anleger haben einen detaillierten Einblick in die aktuellen Geschäftsereignisse erhalten. Doch auch die Analysten haben die neuen Einflüsse nun verarbeitet, wonach gleich mehrere neue Einschätzungen am Markt platziert wurden. Gemeinsam blicken wir an dieser Stelle auf die neusten Meldungen der institutionellen Häuser, um einen umfassenden Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten.
Demnach hat die Privatbank Berenberg die Einstufung der Siemens Energy-Aktie auf „Buy“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 30 Euro. Der zuständige Analyst Philip Buller hat in seiner Einschätzung hervorgehoben, dass Siemens Energy die Erwartungen an das erste Quartal deutlich übertroffen habe. Darüber hinaus sollte der kommunizierte Führungswechsel bei der Tochter Gamesa gut bei den Anlegern ankommen, fügt der Analyst hinzu. Gleichermaßen habe der Konzern die Prognose für das laufende Jahr angehoben, wonach sich die Lage zu verbessern erscheine.
Besser als erwartet!
Im Zuge dessen hat sich auch der Analyst Akash Gupta aus dem Hause der US-Bank JPMorgan mit der Siemens Energy-Aktie beschäftigt. Allerdings ist Gupta im Vergleich deutlich pessimistischer eingestimmt. In der Studie wurde die Einstufung erneut auf „Underweight“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 11,40 Euro. Der Analyst schrieb, dass die größte Überraschung bei der Zahlenvorlage die positiv erwartete Barmittelentwicklung von Siemens Energy sei.
Siemens Energy-Aktie hochgestuft!
Die Deutsche Bank Research ist gegensätzlich nun deutlich optimistischer für die Siemens Energy-Aktie eingestimmt. Der Analyst Gael de-Bray hat in seiner Analyse die Einstufung von „Hold“ auf „Buy“ angepasst. Dabei wurde das Kursziel entsprechend von 14 auf 23 Euro gesteigert. Nach der Expertenmeinung werde die Siemens Energy-Aktie im Vergleich zum Konkurrenten GE Verona mit einem deutlichen Abschlag gehandelt.
Währenddessen würde der Konzern jedoch an seinen Problemen arbeiten und diese glatt ziehen. Dementsprechend sollte das Unternehmen längerfristig betrachtet vom Wachstum bei der Stromnachfrage profitieren, so der Analyst in seiner Einschätzung. Diese Dynamik habe sich zuletzt erneut ausgeweitet, merkte er ebenso an. Letztendlich sei dies vor allem auf den amerikanischen Markt zurückzuführen, wobei sich weitere Möglichkeiten ergeben würden, von den Möglichkeiten der KI zu profitieren.
Das ist die Gewinnerwartung!
Mit Blick auf die neusten Meldungen hat die Schweizer Großbank UBS das Rating für die Siemens Energy-Aktie auf „Neutral“ bestätigt, genauso wie das Kursziel bei 14 Euro. Die Analystin Supriya Subramanian hat in ihrer Studie über die Prognoseerhöhung und die neusten Zahlen geschrieben. Hierbei habe Siemens Energy nach der Expertin im ersten Quartal mit den Resultaten positiv überrascht. Daraus resultierend sollten die Gewinnerwartungen an den Konzern im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen.
Das sagen die Analysten!
Aus den Analystenschätzungen können wir entnehmen, dass der Konzern offenbar die Erwartungen übertroffen hat. Demnach wurden die Ergebnisse und die einhergehende Prognoseerhöhung deutlich positiv aufgenommen. Allerdings ist dabei ebenso erkennbar, dass die Analysten sich bei den Ratings und Kurszielen offenbar nicht einig sind.
Die Diskrepanz zwischen den Zielpreisen, welche auf der Bewertung der Zukunftsperspektiven basieren, ist hoch. Offenbar trauen einige Analysten dem Konzern weiterhin nicht zu, die derzeitigen Probleme zu bewältigen. Dennoch wurde erneut untermauert, dass sich die Stimmung auf der institutionellen Seite zuletzt deutlich verbessert hat. Siemens Energy muss nun abliefern, um das Vertrauen der Anleger wieder nachhaltig zurückzugewinnen.
Das Fazit des Tages!
Anscheinend hat sich der Investmentansatz bei der Siemens Energy-Aktie verändert – gerade mit Blick auf die positiven Tendenzen bei der Sanierung von Siemens Gamesa. Wie ich bereits in einer Ausgabe zuvor erläutert hatte, belohnen die Anleger und Analysten jene Unternehmen, die einen klaren Weg aus der Krise aufzeigen. Zwar sind die Herausforderungen nicht auf einen Schlag eliminiert. Allerdings haben sich die fundamentalen Aussichten durchaus verbessert – vor allem durch die Prognoseerhöhung. Diese Dynamik ist bereits im aktuellen Zahlenwerk wiederzufinden.
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