Die Aktie des Tages: RWE – langfristig ein guter Pick?

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Anleger der Rwe-Aktie blicken seit einigen Handelswochen auf rote Zahlen. Kurzfristig betrachtet lässt sich hierbei durchaus diskutieren, ob gar das Vertrauen der Anleger beschädigt wurde. Seit Jahresbeginn verliert das Papier nach aktuellem Stand 24,55 Prozent. Auch mit Blick in die Zukunft bleibt das Management vorsichtig gestimmt, denn die gesunkenen Strompreise sollten die Ergebnisse auch im laufenden Jahr belasten.

Offensichtlich ist auch das Handelsjahr 2024 mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Hingegen wittert ein Analyst nun eine gute Chance für langfristig orientierte Anleger, denn derzeit ergibt sich demnach ein solider Value bei der RWE-Aktie. Ein kürzlich vermeldeter Insiderkauf unterstützt diese These – doch dazu gleich mehr im Detail. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf die neusten Ereignisse rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Neuer Insidertrade vermeldet!

Wie bereits in den einleitenden Worten angeschnitten, sieht ein Analyst aktuell eine gute Einstiegsmöglichkeit bei der RWE-Aktie. Anscheinend vertritt auch der Vorstandsvorsitzende Markus Krebber einen ähnlichen Ansatz, denn der Manager hat zum Abschluss der jüngst abgelaufenen Handelswoche ein neues Aktienpaket erworben. Konkret hat Krebber am 15. März 13.001 RWE-Aktien zu einem Durchschnittskurs von 31,10 Euro gekauft. Dafür hat Krebber rund 404.300 Euro vor Gebühren gezahlt.

Einige Herausforderungen erwartet!

Doch im laufenden Jahr rechnet das Management weiterhin mit einem Ergebnisdruck bei RWE, ausgelöst durch die gesunkenen Strompreise. Interessanterweise hat RWE bei der Vorlage der Jahreszahlen dazu wenig Neues vermeldet. Positiv ist jedoch hervorzuheben, dass das Geschäft mit den erneuerbaren Energien ein geringeres Risikoprofil aufweist, denn der daraus gewonnene Strom wird meist zu einem bereits vereinbarten Preis verkauft. Auf der anderen Seite wurde kein neues Aktien-Rückkaufprogramm angekündigt, wobei dieses jedoch anscheinend aktuell geprüft werde. Letztendlich solle ein solcher Schritt nach dem Management auf das große Ziel einzahlen, bis 2027 ein Gewinnziel von 3 Euro pro Aktie zu erzielen. Entsprechend wurden die mittelfristigen Ziele erneut bestätigt.

Voller Fokus auf Wachstum!

Im Anschluss an die neusten Meldungen mussten auch die Analysten ihre Schätzungen anpassen. An dieser Stelle blicken wir nun auf die neusten Meldungen rund um den Konzern, um einen ersten Eindruck von der Stimmung zu erhalten. Demnach hat die Deutsche Bank Research die Einstufung zuletzt auf „Buy“ mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Bei dem zuständigen Analysten Olli Jeffery wurde zuletzt der Eindruck erweckt, dass das Management weiterhin Wachstum im Blick habe, hieß es in der Studie.

Hinter dem Analysten-Konsens!

Hingegen hat sich der Analyst Ahmed Farman mit dem bestätigten Ausblick von RWE für das Jahr  2027 beschäftigt. Dabei hat der Experte aus dem Analysehaus Jefferies die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 36 Euro beibehalten. Im Zuge dessen hat der Experte ebenso hervorgehoben, dass die Prognosen des Managements für das laufende Jahr bis einschließlich 2027 im Durchschnitt um 4 Prozent unter dem Analysten-Konsens liegen würden. Doch für Anleger mit einem langfristigen Investmenthorizont könnte hierbei ein Value entstehen, denn aktuell würde die RWE-Aktie weiterhin Aufwärtspotenzial bieten, so der Analyst.

Eine Kursstütze – neuer Zielpreis!

Auf der anderen Seite bleibt die US-Investmentbank Goldman Sachs noch deutlich optimistischer gestimmt. Denn hier wurde die Einstufung auf „Buy“ belassen, wo hingegen der Analyst Alberto Gandolfi das Kursziel von 46,50 auf 47 Euro angehoben hat. Aus der Studie lässt sich entnehmen, dass RWE anscheinend die eigenen Prioritäten ändere, um letztendlich den Anlegern eine höhere Rendite zu bieten. Dabei würde die aktuelle Bewertung eine Kursstütze bieten, wobei es dennoch weitere gute Argumente bräuchte, fügt der Experte hinzu. Konkret hat Gandolfi dafür beispielsweise eine Bodenbildung bei den Flüssiggas- und Strompreisen anführt.

Er bleibt pessimistischer gestimmt!

Doch anscheinend wurden die neusten Geschäftszahlen auch teilweise negativ von den Analysten aufgenommen. Demnach hat der Analyst Werner Eisenmann aus dem Hause der DZ Bank das Rating der RWE-Aktie auf „Kaufen“ belassen, wobei das Kursziel jedoch von 46 auf 43 Euro gesenkt wurde. Der Experte hatte eigentlich erwartet, dass RWE mehr Transparenz in Bezug auf den Strompreisverfall bieten würde, wodurch die Investoren beruhigt werden sollten. Allerdings hat der Konzern in diesem Punkt anscheinend enttäuscht, denn das Thema dürfte noch einige Zeit auf der Kursentwicklung lasten.

Rwe Aktie Chart

Der neue Analystenschnitt unter der Lupe!

Mit Blick auf die neusten Meldungen der Analysten und die Anpassungen der Kursziele hat sich auch das Potenzial nach dem Analystenschnitt verändert. Entsprechend lohnt sich ein neuer Blick auf die neusten Daten von Marketscreener, um unser Bild von der institutionellen Stimmung weiter zu formen. Demnach wird die RWE-Aktie derzeit von 17 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Hierbei vertritt der Löwenanteil der Experten weiterhin einen ähnlichen Investmentansatz, denn aktuell sind 16 laufende „Buy“-Einschätzungen am Markt platziert. Darüber hinaus lässt sich 1 „Hold“-Rating aus dieser Datenbasis wiederfinden.

Der mittlere Zielpreis der Experten liegt derzeit bei 47,69 Euro. Verrechnen wir dies mit dem Freitags-Schlusskurs bei 31,01 Euro, so entsteht hier ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 53,79 Prozent. Hierbei bleibt ein Analyst jedoch noch deutlich optimistischer in Bezug auf die weiteren Perspektiven und Vorhaben gestimmt. Demnach liegt der höchste Zielpreis aktuell bei 59,50 Euro. Ebenso orientiert an dem genannten Schlusskurs ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial von 91,87 Prozent.

Das Fazit des Tages!

Anscheinend ist bereits ein großer Teil des Pessimismus durch den Preisverfall beim Strom im aktuellen Aktienkurs eingepreist. Währenddessen avisiert RWE im laufenden Jahr das untere Ende der herausgegebenen Zielspanne von 5,2 Milliarden Euro beim EBITDA. Doch langfristig betrachtet könnten sich weitere Chancen bei der Energiewende hin zu klimafreundlicheren Strom ergeben, denn hier wird RWE eine Schlüsselrolle spielen.

Demnach wurden auch die mittelfristigen Ziele erneut bestätigt, was grundsätzlich als positives Zeichen bewertet werden kann. Sollten sich auch die Strompreise erholen, so würde RWE ebenso deutlich mehr verdienen. Zumindest wäre eine Bodenbildung an den wichtigsten Märkten eine positive Meldung für weiteres Wachstum. Langfristig orientierte Anleger können sich die Aktie nochmals genauer zu Gemüte führen.