Liebe Leserinnen und Leser,
Pfizer hat die Anlegerwelt in eine Schockstarre versetzt. Am Freitag hatte der Konzern nach Börsenschluss seine Umsatzprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Dies sei nach den Angaben von Pfizer auf schlechte Entwicklung der Erlöse mit Corona-Medikamenten zurückzuführen. Doch mit einem neu auferlegten Kostensenkungsprogramm will Pfizer sicherstellen, dass man die mittelfristigen Ziele weiterhin erreichen kann. Gleichermaßen wurde die gesamte Branche belastet, wobei die BioNTech- und Moderna-Aktie ebenfalls deutlich korrigieren. Gemeinsam blicken wir auf alle wichtigen Neuigkeiten rund um die Pfizer-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe!
Schreck: Prognose gesenkt!
Einige Marktteilnehmer hatten bereits damit gerechnet, doch nun haben wir Gewissheit: Am vergangenen Freitag hat Pfizer nach Börsenschluss seine Umsatzprognose gesenkt. Dies sei nach den Angaben des Unternehmens auf die schlechter als erwartete Absatzentwicklung von Corona-Medikamenten zurückzuführen. Pfizer hat gleichermaßen eine Abschreibung in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar auf die Lagerbestände vorgenommen, was ebenso auf die geringe Nachfrage nach den Corona-Arzneien zurückzuführen sei. Alleine für das Medikament Paxlovid wurde das Umsatzziel um 7 Milliarden Dollar reduziert.
Auch die Branche zeigt sich verlustreich!
Das hat auch die Branchenkonkurrenten BioNTech und Moderna entsprechend belastet. Im Montagshandel korrigiert die BioNTech-Aktie um 6,75 Prozent, wo hingegen das Papier von Moderna Abschläge in Höhe von rund 6 Prozent ausgewiesen hat. BioNTech hatte im Zuge dessen bereits bekannt gegeben, dass man nun die möglichen Auswirkungen der ebenso vorgenommenen Abschreibung sowie weiteren Belastungen für den eigenen Konzern prüfen werde. Denn BioNTech hat den Corona-Impfstoff Comirnaty gemeinsam mit Pfizer auf den Markt gebracht. Entsprechend steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch BioNTech sein Umsatzziel revidieren muss. Allerdings gibt es bislang noch keine finale Bestätigung in irgendeine Richtung.
Die Details im Fokus!
Konkret rechnet Pfizer aufgrund der weggebrochenen Erlöse mit einem Umsatz für das laufende Geschäftsjahr von 58 bis 61 Milliarden Dollar. Zuvor lag die Prognosespanne noch bei 67 bis 70 Milliarden Dollar. Wie die dpa berichtet, so könnte BioNTech voraussichtlich im 3. Quartal die Auswirkungen der Abschreibungen von Pfizer in Höhe mit bis zu 900 Millionen Euro erfassen. Das wäre in etwa die Hälfte des Bruttogewinnanteils, aus einer Vereinbarung mit Pfizer hervorgeht.
Analysten melden sich direkt zu Wort!
Im Zuge dieser Nachrichten haben sich auch die führenden Analysten erneut zu Wort gemeldet und neue Einschätzungen am Markt platziert. Gemeinsam blicken wir jetzt auf die neusten Meldungen. So hat die US-Bank JPMorgan die Einstufung nach einer Telefonkonferenz anlässlich der Gewinnwarnung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 34 Dollar belassen. Nach der Analyse von Chris Schott würden die nun avisierten Kostensenkungen von Pfizer zu einem etwas höheren Gewinn je Aktie führen. Demnach gebe es nach Schott angesichts des unsicheren Ausblicks im Kerngeschäft sowie der Produkt-Pipeline keine starken Argumente, die für eine höhere Bewertung der Pfizer-Aktie sprechen würden.
Allgemeiner Abschwung erkennbar!
Auch die Schweizer Großbank UBS hat eine neue Analyse über die Pfizer-Aktie veröffentlicht. Zuletzt wurde die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 36 Dollar belassen. Der Analyst Colin Bristow schrieb in seiner Studie, dass Pfizer in einer Telefonkonferenz gesagt habe, dass der Höhepunkt der „Anti-Impf-Rhetorik“ wohl erreicht sei. Dies solle somit darauf hindeuten, dass der Tiefpunkt der Corona-Impfungen durchschritten wird. Doch nach der Expertenmeinung würden die Corona-Daten auf einen allgemeinen Abschwung durch ein geringeres Interesse hindeuten. Beispielsweise seien die Testraten um 90 Prozent gesunken, verglichen mit den Vorjahreszahlen.
Prognose 2024/25 mehr als erreichbar!
Abschließend blicken wir noch auf das Analysehaus Jefferies, denn auch der Analyst Akash Tewari hat eine neue Einschätzung nach der Gewinnwarnung veröffentlicht. Entgegen den Meinungen der bereits beleuchteten Analysten hat Tewari die Einstufung von „Hold“ auf „Buy“ angepasst und dabei das Kursziel von 38 auf 39 Dollar angehoben. Der Analyst schrieb in seiner Studie, dass die gesenkte Umsatzprognose für die Covid-Medikamente hauptsächlich auf die geringeren Erwartungen für Paxlovid zurückzuführen sei.
Demnach entwickle sich Comirnaty besser als erwartet. Weiterhin sollte das Ergebnisziel pro Aktie für das Jahr 2024/25 mehr als erreichbar sein – gerade mit Blick auf die angestrebten Einsparungen. Perspektivisch sollte sich der anstehende Abschluss der Seagen-Übernahme als nächster Kurstreiber herauskristallisieren. Insgesamt habe sich nach der Expertenmeinung das Papier seit Jahresbeginn schwach entwickelt.
Analysten-Schnitt zeigt sich weiterhin optimistisch!
Mit den Anpassungen der Experten hat sich auch der Analysten-Schnitt erneut verändert. Demnach blicken wir nun auf die aktualisierten Zahlen, um einen umfassenden Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Dabei beziehen wir uns auf die Daten von Marketscreener. Aktuell wird die Pfizer-Aktie von 25 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Zum aktuellen Zeitpunkt sind 11 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert.
Daraus resultierend ergeben sich 14 laufende „Hold“-Einschätzungen. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich aktuell auf 42,87 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 28,85 Prozent. Hingegen ist das höchste Kursziel bei 75 Dollar platziert. Ebenso verrechnet mit dem Schlusskurs entsteht hier ein weiteres Potenzial von 125,43 Prozent.
Fazit des Tages!
Pfizer hatte in der Ankündigung ebenso beschrieben, dass die US-Regierung schätzungsweise 7,9 Millionen Behandlungseinheiten mit dem Notfallmedikament Paxlovid zählt. Demnach würde dies zu zahlungswirksamen Rückbuchungen in Höhe von 4,2 Milliarden Dollar führen, erklärt Pfizer. Außerdem hat der Konzern ein Kostensenkungsprogramm angekündigt, mit dem man konkret 3,5 Milliarden Dollar sparen will. Bereits in diesem Jahr sollen davon 1 Milliarde Dollar realisiert werden, im kommenden dann die restlichen 2,5 Milliarden.
Das Ausmaß der Senkung überraschte die Marktteilnehmer durchaus und ist hauptsächlich auf die geringe Nachfrage zurückzuführen. Auch die Impfraten waren zuletzt niedriger als erwartet. Mit Blick auf die Mittelfristziele sollte das Kostensenkungsprogramm jedoch dafür sorgen, dass diese weiterhin realisierbar sind. Ein großer Teil der Prognosesenkung dürfte bereits eingepreist sein und die Seagen-Übernahme könnte sich als nächster Kurstreiber herauskristallisieren.
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