Liebe Leserin, Lieber Leser,
wenn Sie bevorzugt bei Edeka oder einer der Submarken des Einzelhandelriesen wie Netto einkaufen, dann ist es gut möglich, dass sie die Produkte von PepsiCo schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen haben. Seit gut einem Jahr liegen die beiden Unternehmen im Streit. Edeka stört sich an Preiserhöhungen für süße Brause und salzige Snacks und zähe Verhandlungen führten letztlich zum Lieferstopp. Abbringen lässt sich PepsiCo allerdings nicht von seinem Kurs.
Im Gegenteil, die Preiserhöhungen sollen sogar noch weitergehen, wie der Geschäftsführer für den hiesigen Markt kürzlich gegenüber dem „Handelsblatt“ in einem Interview verriet. Zwar werden in Deutschland mit die größten Herausforderungen weltweit identifiziert. Dennoch steht ganz oben auf der Agenda, die eigene Marke zu stärken. Erfolgen soll dies nicht zuletzt dadurch, dass die Preise sich mehr an den größten Konkurrenten in Form von Coca-Cola annähern.
PepsiCo wehrt sich gegen Gierflations-Vorwürfe
Rund 1,80 Euro kostet derzeit eine 1,5-Liter-Flasche Coca-Cola aktuell im Durchschnitt hierzulande, während für Pepsi lediglich 1,50 Euro fällig werden. Erklärtes Ziel ist es nun, mit dem Marktführer gleichzuziehen. Außerdem sollen neue Flaschengrößen frisches Interesse bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern wecken. Die reagieren auf Preiserhöhungen aktuell aber eher wenig begeistert und es macht sich immer wieder der Vorwurf der sogenannten „Gierflation“ breit.
Dahinter steckt die Annahme, dass Konzerne die Inflation nutzen würden, um die Preise etwas weiter als notwendig zu erhöhen. PepsiCo verweist allerdings darauf, dass die nun erfolgten Preiserhöhungen von langer Hand geplant seien. Durch steigende Preise für Zucker und Co. habe sich die Entwicklung lediglich etwas beschleunigt. Rückenwind gibt es von Erhebungen des Handelsblatt, welche zeigen, dass in der Branche die Preise bisher nicht über Gebühr angestiegen sind, auch wenn es sich an der Supermarktkasse manches Mal so anfühlen mag.
Wirb oder stirb?
Hinter der Strategie von PepsiCo steckt aber freilich mehr als nur die Überlegung, steigende Kosten an Verbraucher weiterzugeben. Das Unternehmen ist bemüht darum, die eigene Marke zu stärken und dafür wird ein entsprechender Verkaufspreis als wichtiger Faktor angesehen. Tatsächlich war Pepsi vor einigen Jahren noch erstaunlich günstig zu haben. Die Preise näherten sich sehr jenen der günstigen Handelsmarken und man hatte sich, gerade in Deutschland, einen Ruf als nächstbeste Alternative zu den günstigsten Softdrinks etablier. Zufrieden scheint man damit nicht zu sein.
Man verzichtet nach eigener Aussage bewusst auf viel Geschäft, um Marken wie Pepsi oder Mirinda mittelfristig höher positionieren zu können. Aufgegeben wurde der hiesige Einzelhandel aber deshalb noch lange nicht. Eine Einigung konnte kürzlich mit Aldi erzielt werden und es ist davon auszugehen, dass auch mit anderen Partnern weiterhin Gespräche stattfinden.
Gestärkt werden soll die eigene Präsenz zusätzlich durch großangelegte Medienkampagnen. Der 125. Geburtstag des Unternehmens wurde vor Kurzem mit etwa 100 Influencersn gefeiert. Das spricht für einen starken Fokus auf jüngere Zielgruppen. Ob sich dieser Ansatz auszahlen wird, lässt sich wohl nur abwarten. Verstärkte Marketing-Aktionen sind aber für das Unternehmen generell nicht verkehrt. Solche waren es vor einigen Jahrzehnten schließlich auch, welche dem Unternehmen immer wieder ernsthafte Chancen boten, Coca-Cola gefährlich zu werden.
Entwicklung des Nettogewinns bei PepsiCo
PepsiCo: Das große Ganze
Auf die Reibereien mit Edeka blickt PepsiCo eher entspannt und verweist darauf, dass es nicht nur den deutschen Markt gebe. Zudem bemüht der Konzern sich darum, in anderen Kanälen zu wachsen. Beobachten ließ sich dies beispielsweise in der Gastronomie. Doch unter dem Strich macht der deutsche Markt nur etwa ein Prozent des weltweisen Umsatzes aus. Die hiesigen Entwicklungen sind daher für den Aktienkurs auch eher beiläufig von Interesse.
Weitaus wichtiger ist das Geschäft auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt. Dort lief es zuletzt nicht unbedingt schlecht, doch Inflation und Konsumunlust machten sich durchaus bemerkbar. Der Aktienkurs reagierte darauf mit einer Seitwärtsbewegung, wenn auch auf hohem Niveau. Seit Oktober ist kein Ausbruch aus der Spanne zwischen 150 und 160 Euro gelungen. Eben daran scheiterte das Papier erst in dieser Woche wieder und am Mittwochmorgen standen nur 159,18 Euro auf der Anzeigetafel.
PepsiCo Aktie Chart
Eine gute Investition?
Die ganz großen Sprünge sind bei PepsiCo momentan eher nicht zu vermuten, da viele belastende Faktoren weiterhin Thema bleiben dürften. Doch der Konzern trifft keine schlechte Entscheidung damit, gerade jetzt seine Marken zu stärken und für eine erhöhte Präsenz zu sorgen. Denn gerade im Segment der Softdrinks ist Marketing ein entscheidender Faktor. Die Entscheidung für einen Kauf entsteht in der Regel innerhalb von Sekundenbruchteilen und bei vielen Menschen vollständig im Unterbewusstsein. Anders als bei technischen Gerätschaften machen die meisten Konsumenten sich eher selten bewusst Gedanken darüber, welche Colamarke sie denn nun bevorzugen sollten. Daher ist es umso wichtiger, die eigene Marke in die Köpfe der Verbraucher zu bringen und diese auch dort zu halten.
Die Zeiten in der Branche werden sich früher oder später wieder bessern und PepsiCo könnte aktuell den Grundstein dafür legen, um dann überproportional von einer erhöhten Ausgabenbereitschaft profitieren zu können. Von diesem Standpunkt aus ist die Aktie zu vergleichsweise günstigen Kursen und in einem langfristig noch immer aktiven Aufwärtstrend nicht uninteressant. Vorsichtige Naturen warten aber zunächst ab, ob demnächst im Chart Kaufsignale entstehen.
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