Liebe Leser,
OpenAI – ein Unternehmen, dass derzeit in aller Munde ist. Gerade einmal 5 Tage hat es gedauert, bis sich unfassbare 1 Million Nutzer für ChatGPT registriert haben. Ein unglaublicher Raketenstart, den es so noch nicht gegeben hat! Durch diese Umstände ist das Thema künstliche Intelligenz wieder in den Fokus einiger Unternehmen und Investoren geraten. Zuletzt hat Microsoft bekannt gegeben, dass sie 1 Milliarde Dollar investieren wollen. Doch dabei gibt es weitere Unternehmen, die von diesem Trend profitieren werden. Steigen wir direkt ein und beleuchten die heutige Aktie des Tages: Palantir! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ein Einblick in die aktuelle Marktsituation
Im Oktober des abgelaufenen Jahres hat der Markt nach einem Abschlag von 37,8 Prozent allen Anschein nach eine Bodenbildung verzeichnet. Natürlich kann niemand zu 100 Prozent quantifizieren, dass der Markt zuletzt seinen Boden erreicht hat. Dennoch ist erkennbar, dass eine solide Seitwärtsbewegung angestoßen wurde. Dabei wurde der angesprochene Boden bei 10.088 Punkten bereits 3-Mal erfolgreich getestet. Mit jedem Test verstärkt sich diese Unterstützung und bietet damit höhere Sicherheiten.
Jenseits von Gut und Böse
Noch mit dem Jahreswechsel 20/ 21 wurde die Palantir-Aktie jenseits von Gut und Böse gehandelt. Bei Kursen von über 30 Euro pro Anteilschein wurden die Stimmen einer „überbewerteten Aktie“ immer lauter – verständlicherweise. Hier hatte die Corona-Pandemie das Papier nach oben katapultiert. Durch das Platzen der Tech-Blase sowie der eingetrübten Makrofaktoren wurde die Aktie wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.
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Palantir Aktie Chart
Deswegen ist Palantir unterbewertet
Dabei entsteht jedoch ein interessantes Bild: Der Preis-Umsatz-Multiplikator von Palantir lag zu Hochzeiten zeitweise bei 30. Derzeit wird die Aktie mit einem Multiplikator von 8 gehandelt. Wenn wir davon ausgehen, dass Palantir über einen längeren Zeitraum (5 Jahre) eine Wachstumsrate von 25 Prozent pro Jahr generieren kann und dies mit einem Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (erwarteter Gewinnwachstum) von 1,5 verrechnen, so ergibt sich ein Multiplikator von 11 bis 11,5.
Verrechnen wir dies wiederum mit den ausgegebenen Aktien, so würde der aktuelle faire Wert bei mindestens 10 Dollar pro Aktie liegen. Diese Rechnung beruht auf der Annahme, dass das Unternehmen das Potenzial besitzt, ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 25 Prozent auf 5 Jahresbasis zu verzeichnen. Durch diese marktnahe Methode können wir den fairen Wert eines Unternehmens annähernd berechnen. Mit dem aktuell hohen Interesse an das Geschäft ist diese Annahme meiner Meinung nach durchaus realistisch.
Umsatzwachstum je Quartal zum Vorjahr von Palantir
Kooperation mit Microsoft!
Gerade Microsoft hat in den vergangenen Wochen das Interesse an KI-Unternehmen nochmals befeuert. Die ausgelöste Euphorie durch ChatGPT war und ist im gleichen Zuge kaum zu bremsen. Durch KI gesteuerte Anwendungen ergibt sich ein unglaubliches Potenzial. In dieser Ausgabe der Aktie des Tages habe ich bereits die Potenziale beleuchtet.
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Der Hype hat bei großen Unternehmen das Interesse erneut befeuert, mehr zu investieren. Davon wird auch Palantir profitieren. Erst vor wenigen Tagen wurde somit eine Kooperation zwischen Palantir und Microsoft bekannt gegeben. Die Unternehmen wollen dabei die Foundry-Plattform auf Microsoft Azure implementieren. Damit soll den Kunden eine stärker integrierte Datenlandschaft zur Verfügung gestellt werden, mit Fokus auf branchenübergreifende Bemühungen um die Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Doch es gibt auch negative Anzeichen!
Natürlich müssen wir auch die andere Seite beleuchten. Ein Punkt, der definitiv im – sagen wir mal fragwürdigen Sinne heraussticht, ist der Umgang mit den auftretenden Kosten. Denn Palantir gibt unverhältnismäßig viel Geld für „allgemeine und administrative“ Kostenstellen aus. Im abgelaufenen Quartal per Ende September waren dies 49.000 Dollar pro Mitarbeiter. Zum Vergleich: Das Unternehmen Salesforce, welches hohen Ausgaben nicht scheut, gibt pro Quartal hier circa 9.000 Dollar pro Mitarbeiter aus.
Risikoreiche Investitionen zahlen sich aktuell nicht aus
Auch die Investitionen in sogenannte SPACs haben sich für Palantir nicht ausgezahlt. Eine kurze Erklärung: Ein SPAC ist ein Unternehmen, welches lediglich mit dem Ziel gegründet wurde, durch einen Börsengang Geld einzusammeln. Dieses Geld soll dann zum Erwerb sowie zur Fusion mit einem privaten Unternehmen genutzt werden. Hier hat Palantir insgesamt 400 Millionen Dollar investiert. Ein beachtlicher Anteil, wenn wir überlegen, dass Palantir zu dieser Zeit knapp 2 Milliarden Dollar in Cash (liquide Mittel) zur Verfügung hatte. Dabei sind einige Investments heute genau 0 Dollar wert. Doch nachträglich sollten wir nie ein Management verurteilen, dass versucht in neue Trends zu investieren.
Der Analystenschnitt unter der Lupe!
Abschließend blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Analysten, welche die Palantir-Aktie decken. Derzeit sind 15 laufende Empfehlungen am Markt platziert. Dabei sind 2 Analysten der Meinung, dass Anleger die Aktie weiterhin kaufen sollten. Ebenfalls sind 8 „Hold“-Einschätzungen am Markt platziert, wodurch sich 5 „Sell“-Empfehlungen ergeben. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich dabei auf 8,39 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein Aufwärtspotenzial in Höhe von 15,9 Prozent.
Fazit des Tages!
Ob eine Aktie am Ende des Tages positiv entwickelt oder nicht, kann natürlich nur unter gewissen Faktoren quantifiziert werden. Besser gesagt, wir können eine Tendenz herauslesen. Mit dem aktuellen Rückenwind durch ChatGPT haben sich die Aussichten für die Branche nochmals deutlich verbessert. Gerade große Unternehmen wie Microsoft oder Google setzen dabei voll auf die losgetretene Welle. Palantir selbst kooperiert dabei ebenso mit Big-Playern sowie einigen Regierungen.
Wichtig ist nun, dass eine gewisse Kostendisziplin geschaffen wird, um Anleger weiterhin für sich zu gewinnen. Dazu wurden seit dem Börsengang konstant neue Aktie ausgegeben, was die Anteile der bestehenden Investoren seit Börsengang um 26 Prozent verwässert hat. Eine Alternative wäre hier, eigene Aktien wieder zurückzukaufen, um für die bestehenden Aktionäre und dem eigenen Unternehmen Sicherheiten zu schaffen.
Eine weitere Entwicklung auf die Sie definitiv achten sollten, sind die Investitionen in den eigenen Vertrieb und das Expandieren in neue Kundenbereiche. Folgen wir nun der Meinung einiger Analysten, so gibt es ein kurzfristiges Abschlagspotenzial bis zur 5,90 Dollar-Marke, bei langfristig positiven Aussichten.
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