Liebe Leserinnen und Leser,
Skandale gab es bei Nikola in der Vergangenheit einige. Nun reiht sich eine weitere Meldung mit ein. Denn erst gestern wurde vermeldet, dass der ehemalige CEO und Gründer Trevor Milton zu 4 Jahren Haft verurteilt wurde. Konkret wurde Milton zu Lasten gelegt, dass er die Investoren rund um Nikola belogen habe. In einer ersten Reaktion korrigiert die Nikola-Aktie massiv gen Süden. Heute beleuchten wir alle neuen Meldungen in Bezug auf den Prozess rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Der Skandal im Fokus!
Langjährige Beobachter kennen wahrscheinlich die Historie von Nikola. An dieser Stelle will ich nochmals kurz den Weg bis zur Verurteilung des ehemaligen CEOs und Gründers Trevor Milton skizzieren. Nikola ist mit Hilfe eines SPAC an die Börse gegangen, entgegen einer traditionellen IPO. Dadurch konnten erst etwaige falsche oder irreführenden Aussagen getätigt werden, da bei einer traditionellen IPO noch deutlich strengere Regeln bezüglich öffentlicher Aussagen gelten.
Nikola ist dabei mit dem Ziel an die Börse gegangen, ein ernstzunehmender Konkurrent von Tesla zu werden. Selbst der Unternehmensname ist dabei eine Anspielung an dem Erfinder auf dem Gebiet der Elektrotechnik, Nikola Tesla. Allerdings hat Nikola dabei auf wasserstoffbetriebene Antriebstechnologie gesetzt, wobei die batteriebetriebenen Lkws als Übergangs- beziehungsweise Dual-Technologie angesehen werden.
Eine Erfolgsgeschichte mit Plot-Twist!
Mit diesem Ansatz wurde dann die Nikola-Aktie an der Börse emittiert. Im Zuge des allgemeinen Hypes kann man heute durchaus sagen, dass die ersten Börsenmonate erfolgreich verlaufen sind, wobei sogar die 20 Euro-Marke nach oben gerissen wurde. Offenbar schien die Erfolgsgeschichte bereits geschrieben – bis zum ersten Skandal. In einem Video hatte Nikola stolz den ersten wasserstoffbetriebenen Lkw vorgestellt.
Die Euphorie und der freie Fall waren dabei ähnlich hoch, denn relativ schnell wurde klar, dass in dem im Video zusehenden Lkw gar kein Motor verbaut ist. Der Lkw ist dabei lediglich einen Berg heruntergerollt. Dieser Skandal hat dann relativ schnell die Runde gemacht und die Aktie wurde in den Keller geschickt. Dabei wurden die Anleger offensichtlich betrogen. Die logische Konsequenz: Der ehemalige CEO Trevor Milton musste seinen Posten räumen und wurde angeklagt. Nun wurde Milton letztendlich auch verurteilt.
Trevor Milton wird zu 4 Jahren Haft verurteilt!
Konkret wurde vermeldet, dass der ehemalige CEO am Montag zu 4 Jahren Haft verurteilt wurde. Hierbei wurde Milton zu Lasten gelegt, dass er die Investoren rund um den Konzern belogen habe. Im Zuge dessen wurden falsche Angaben in Bezug auf die Entwicklung der Produkte und der Technologie des Unternehmens gemacht. Doch anscheinend ist Trevor Milton hier sogar relativ gut weggekommen, denn die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Freiheitsstrafe von 11 Jahren gefordert.
Passend dazu sagte der US-Staatsanwalt Damian Williams: „Trevor Milton hat Investoren immer und immer wieder belogen – auf den sozialen Medien, im Fernsehen, in Podcasts und in Printmedien. Aber das heutige Urteil sollte eine Warnung an Startup-Gründer und Unternehmenschefs überall sein – ‚fake it till you make it‘ ist keine Ausrede für Betrug und wenn sie ihre Investoren in die Irre führen, zahlen sie dafür einen hohen Preis“.
Anleger ziehen die Reißleine!
In einer ersten Reaktion korrigiert die Nikola-Aktie im heutigen Handel bis 13:15 Uhr um 7,47 Prozent gen Süden. Seit Jahresbeginn hat das Papier sogar 64,17 Prozent verloren. Damit reiht sich diese Meldung in die Liste der negativen Schlagzeilen mit ein. Eine weitere Randnotiz: Vor wenigen Monaten wurde bereits der 4. CEO innerhalb von 4 Jahren ernannt.
Nikola Aktie Chart
Wie geht es weiter?
Mit Blick in die Zukunft lässt sich nach aktuellem Zeitpunkt nicht absehen, wie es bei Nikola weitergeht. Das Anlegervertrauen ist nachhaltig massiv geschädigt. Aktuell macht es nicht den Anschein, dass dieses zeitnahe zurückgewonnen werden kann. Der Hype rund um den Konzern ist definitiv vorbei und jetzt gilt es abzuliefern und einen genauen Weg hin zur Profitabilität aufzeigen. Dabei ist der Konzern tief in den roten Zahlen gefangen und musste sich in der jüngsten Vergangenheit immer wieder frisches Kapital besorgen, um eine mögliche Insolvenz abzuwenden.
Der Analystenschnitt ist jedoch weiterhin überzeugt!
Nun hat sich auch der Analystenschnitt rund um die Nikola-Aktie erneut verändert. Gemeinsam blicken wir dabei auf die neusten Ratings, um einen umfassenden Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Dabei beziehen wir uns auf die Datenbasis von Marketscreener. Hierbei geht der Meinungskonsens anscheinend in eine Richtung: Derzeit wird die Nikola-Aktie von 7 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Konkret ist dabei 1 laufendes „Buy“-Rating am Markt platziert. Auf der anderen Seite vertreten 6 Analysten die Meinung, dass Anleger die Nikola-Aktie weiterhin halten sollten.
Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 2,20 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies nun mit dem gestrigen Schlusskurs bei 0,81 Dollar, so ergibt sich hier ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 168,33 Prozent. Allerdings ist das nach der Meinung eines weiteren Experten noch zu wenig Potenzial. Denn derzeit ist der höchste Zielpreis bei 4 Dollar fixiert. Ebenso orientiert an dem genannten Schlusskurs ergibt sich hier ein weiteres Potenzial in Höhe von 387,86 Prozent. Hierbei muss man jedoch hinzufügen, dass die Experten ihren Zielpreis mit einem zeitlichen Horizont von 12 Monaten am Markt platzieren. Ob die Nikola-Aktie jedoch dieses Niveau mit den gegenwärtigen Problemen und dem anhaltenden Abwärtstrend erreichen kann, bleibt vorerst abzuwarten.
Das Fazit des Tages!
Abschließend möchte ich nochmals auf die mögliche Insolvenz eingehen. Denn bereits im Februar 2024 hatte der Konzern im Rahmen einer Einreichung an die Regierung bekannt gegeben, dass man innerhalb der darauffolgenden 12 Monate das Geschäft „modifizieren oder beenden“ müsse, um weiterhin zahlungsfähig zu bleiben. Die Lage ist also weiterhin mehr als kritisch rund um den Konzern. Auch das finale Urteil in dem Prozess rund um Trevor Milton wirft erneut ein schlechtes Licht auf Nikola. Unterm Strich überwiegen hier weiterhin die Unsicherheiten. Anleger sollten sich die Frage stellen, ob man diese Durststrecke durchstehen will.
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