Die Aktie des Tages: Netflix – Gute Zahlen, negative Reaktion!

Netflix legt ausgesprochen starke Zahlen für das erste Quartal vor, doch die Anleger reagieren darauf mit einem kleinen Ausverkauf.

Auf einen Blick:
  • Netflix begrüßt über neun Millionen neue Abonnenten.
  • Die Erwartungen der Analysten konnten damit deutlich übertroffen werden.
  • Dennoch kommt es zu empfindlichen Kursverlusten.
  • Ausblick und weniger Transparenz verschrecken die Aktionäre.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

vor rund zweieinhalb Jahren stand Netflix in den Augen vieler Beobachter noch vor dem Abgrund. Erstmals überhaupt musste der Streaminganbieter einen Rückgang bei den Nutzerzahlen verkünden, während die Konkurrenz den Druck immer weiter erhöhte. Kritisch wurden damals auch Pläne angesehen, diesem Trend entgegenzuwirken. Angekündigt hatte Netflix seinerzeit unter anderem vergünstigte Abos mit Werbung sowie das Einschränken des Accountsharings.

Die Aktie reagierte darauf mit einem bislang beispiellosen Kurseinbruch. Innerhalb weniger Monate brach der Aktienkurs um rund 70 Prozent ein und es ging von etwa 600 Euro bis auf nur noch rund 170 Euro in die Tiefe. Doch mittlerweile konnte dies schon wieder zu weiten Teilen ausgeglichen werden. Netflix scheint die Kurve noch einmal bekommen zu haben, und das liegt maßgeblich an den einst mit Sorge betrachteten Änderungen.

Netflix auf Wachstumskurs

Gestern nach Börsenschluss legte Netflix Zahlen vor, die es in sich hatten. Ganze 9,3 Millionen neue Abonnenten konnten im vergangenen Quartal begrüßt werden, wodurch der Kundenstamm auf beachtliche 269,6 Millionen anwuchs. Das ist deutlich mehr, als die Analysten erwartet hatten. Folgerichtig wurden Prognosen auch in Sachen Umsatz und Gewinn nur so überflügelt. Es hätte für Netflix in den letzten Monaten also kaum besser laufen können.

Großen Einfluss auf diese Entwicklung nahmen immer neue Einschränkungen gegen das Teilen von Passwörtern. In den meisten Regionen ist dies nur noch gegen Aufpreis möglich. Einst befürchtete man an den Märkten noch, dass Netflix mit einem solchen Vorgehen viele Nutzer dauerhaft verschrecken könnte. Schließlich warb das Unternehmen einst aktiv damit, sein Passwort mit anderen Nutzern zu teilen. Das war allerdings noch zu Zeiten, als Wachstum unter allen Umständen erreicht werden sollte und Profite keinen großen Stellenwert einnahmen.

Eine neue Ära für Netflix

Spätestens mit den nun vorgelegten Zahlen zeigt sich, dass Netflix genau die richtige Entscheidung getroffen hat. Der eine oder andere Idealist mag sich vom Streaming-Dienst verabschiedet haben. Die große Masse hat die Änderungen aber hingenommen und letztlich den Geldbeutel gezückt, um auch weiterhin den umfangreichen Katalog an Serien und Filmen nutzen zu können. Vielleicht trieb es Kunden mit schmalem Geldbeutel auch in Richtung des günstigeren, werbefinanzierten Abos. Das wäre für Netflix aber kein Verlust.

Ganz im Gegenteil: das Unternehmen verdient hervorragend an den Werbeeinblendungen und lässt Anzeichen erkennen, diese in Zukunft noch weiter pushen zu wollen. So wurde kürzlich bekannt, dass Netflix die Gebühren in Deutschland für Standard- Premium-Abo erhöhen wird. Das werbefinanziert Angebot bleibt davon ausgenommen. Zwar hat Netflix nicht offiziell eine tiefergehende Strategie dahinter mitteilen lassen. Doch es impliziert schon ein wenig, dass preisbewusste Nutzer doch bitte das Angebot mit Werbeeinblendungen bevorzugen mögen.

Netflix hat sich schon längst in eine neue Ära begeben, was sich schwer auszuzahlen scheint. Alles spricht dafür, dass die Nutzerzahlen weiter in Richtung Norden tendieren, und anders als die meisten Konkurrenten erwirtschaftet das Unternehmen schon heute stattliche Gewinne. In Zukunft werden die Anteilseigner sich aber mit weniger Details bei den Quartalszahlen begnügen müssen.

Nettogewinn pro Quartal für Netflix

Quartal
Mio.

31.03.24
2.332
31.12.23
938
30.09.23
1.677
30.06.23
1.488
31.03.23
1.305
31.12.22
55,3
30.09.22
1.398

Entwicklung des Nettogewinns bei Netflix

Düstere Aussichten?

Beim Thema Zukunft konnte Netflix gestern für wenig Begeisterung sorgen. Zum einen ließ das Unternehmen wissen, dass Nutzerzahlen künftig nicht mehr zu den regelmäßigen Inhalten der Quartalszahlen zählen sollen. Allenfalls sporadisch soll es darüber noch neue Informationen geben. Netflix begründet diesen Schritt damit, dass aufgrund der mittlerweile diversifizierten Einnahmequellen die reinen Nutzerzahlen nicht mehr von einer solchen Bedeutung seien wie in der Vergangenheit. Viele Anleger sehen darin dennoch weniger Transparenz und reagieren enttäuscht.

Zugleich konnte Netflix auch beim Ausblick nicht punkten. Die Umsätze im laufenden Quartal sollen „nur“ um 16 Prozent ansteigen und das Nutzerwachstum wohl etwas geringer ausfallen. Auf den ersten Blick sieht das noch immer ordentlich aus. Netflix liegt damit aber unter den Prognosen der Analysten, was an der Börse recht zuverlässig zu Kursverlusten führt. Genau so kam es dann auch im frühen Handel am Freitag.

Die Netflix-Aktie unter Druck

An den US-Börsen rutschte die Netflix-Aktie außerbörslich bereits kurz nach den Zahlen um rund vier Prozent in die Tiefe. Hierzulande legten die Anleger noch einen drauf und es ging bis zum Vormittag um 6,7 Prozent bis auf 539,50 Euro abwärts. Im Prinzip gibt es bei den Zahlen nicht viel zu meckern. Doch der vorsichtige Ausblick und die Anpassungen bei der künftigen Berichterstattung verschrecken viele Aktionäre. Netflix strotzt nicht gerade vor Selbstbewusstsein, was hier und da für böse Vorahnungen sorgt.

Netflix Aktie Chart

Dennoch befindet die Aktie sich unverändert in einer starken Ausgangslage mit Kursgewinnen von rund 25 Prozent seit Jahresbeginn und auch Kursrekorde jenseits der 600 Euro scheinen längst nicht mehr unerreichbar zu sein. Unter Beweis gestellt hat Netflix recht eindrucksvoll, dass es weder die stärkere und zahlreichere Konkurrenz, noch der nachlassende Hype nach den Corona-Jahren den Konzern dauerhaft in die Bredouille bringen können. Diese Demonstration der Stärke verdient Beachtung und trotz, oder vielleicht sogar gerade wegen der aktuellen Korrektur ist die Aktie nicht uninteressant. Bleibt das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs, wird der Aktienkurs diesem Beispiel über kurz oder lang Folge leisten. Das lässt sich zwar nie garantieren, erscheint nach den nun vorgelegten Zahlen aber einigermaßen wahrscheinlich zu sein.

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