Die Aktie des Tages: HelloFresh – Katastrophe!

Quelle: Shutterstock: 2081460166

Liebe Leserinnen und Leser,

der Kochboxenhersteller hat heute für einen Schock gesorgt. Offensichtlich stellt sich HelloFresh auf einige schwierige Jahre ein, wobei die mittelfristigen Ziele sogar gestrichen wurden. Entsprechend hat sich die Hellofresh-Aktie im heutigen Handel nahezu halbiert – doch dazu gleich mehr. Konkret wird der Konzern durch die Zurückhaltung der Kunden belastet. Daran sollte sich auch in naher Zukunft nicht ändern, so das Management. Steigen wir direkt ein und blicken auf die wichtigsten Neuigkeiten rund um HelloFresh. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.

Die mittelfristigen Ziele wurden gestrichen!

HelloFresh hat heute mitgeteilt, dass die mittelfristigen Ziele nicht mehr erreichbar sind, wodurch eine Abverkaufswelle angestoßen wurde. Zuvor hatte der Konzern bis 2025 einen Umsatz von 10 Milliarden Euro prognostiziert. Davon sollten 1 Milliarde Euro als EBITDA anfallen. Nun werden die Anleger im Dunkeln gelassen, denn eine neue konkrete Prognose hat der Konzern nicht abgegeben. Perspektivisch setzt der Konzernchef jedoch weiterhin auf das Ready-To-Eat Geschäft. Wichtig zu wissen: Der Finanzchef sagte ebenso auf einer Pressekonferenz: „Wir werden unsere bereinigte Marge ab dem ersten Quartal 2024 künftig nicht mehr vierteljährlich veröffentlichen“.

Die Aktie korrigiert massiv gen Süden!

Offensichtlich haben die Investoren nun die Reißleine gezogen. Nach den Daten von Google Finance korrigiert die HelloFresh-Aktie im heutigen Handel zeitweise um rund 47 Prozent gen Süden. Seit Jahresbeginn hat sich damit die Abwärtsdynamik nochmals deutlich verstärkt, denn in diesem Zeitraum steht nun ein Abschlag in Höhe von 51,39 Prozent auf dem Kurszettel der Anleger.

Neue Analystenmeldungen im Fokus!

Im Anschluss an diese Kursbewegung haben sich auch die führenden Analysten erneut zu Wort gemeldet. Demnach hat die Deutsche Bank Research die Einstufung auf „Hold“ mit einem Kursziel von 26 Euro belassen. Die Analystin Nizla Naizer schrieb in ihrer Studie, dass HelloFresh im Jahr 2023 nach den vorläufigen Zahlen die Ziele erreicht habe, wobei auch die Erwartungen erfüllt wurden. Auf der anderen Seite habe der Ausblick für das EBITDA im laufenden Jahr deutlich enttäuscht. Dabei sei die Streichung der Ziele für das Jahr 2025 jedoch bereits erwartet worden, so die Analystin.

Konsens könnte um bis zu 35 Prozent sinken!

Darüber hinaus hat sich auch JPMorgan erneut mit der HelloFresh-Aktie beschäftigt. Der Analyst Marcus Diebel hat die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 18 Euro belassen. Das Papier steht dabei weiterhin auf der „Analyst Focus List“ der Bank. Der neue Ausblick auf das EBITDA würde nach der Expertenmeinung den entsprechenden Konsens um circa 35 Prozent sinken lassen. Gleichermaßen würde auch das Ziel für das Umsatzwachstum unter den Erwartungen liegen. In Bezug auf die gestrichenen Ziele für das Jahr 2025 hätten die durchschnittlichen Schätzungen hingegen bereits darunter gelegen, so der Analyst.

Der Druck erhöht sich weiter!

Jedoch blickt die US-Investmentbank Goldman Sachs deutlich pessimistischer auf die Perspektive der HelloFresh-Aktie. Demnach hat die Analystin Lisa Yang die Einstufung nach dem Streichen der mittelfristigen Ziele auf „Sell“ beibehalten, wobei der Zielpreis bei 12,20 Euro belassen wurde. Auch Yang schrieb, dass mit den vorläufigen Jahreszahlen ebenso ein enttäuschender Ausblick veröffentlicht wurde. Die gestrichenen Ziele für 2025 hätten den Druck weiter nun erhöht. Allerdings habe HelloFresh bereits Mitte November die Ziele für 2023 gesenkt. Demnach hat Yang nochmals hervorgehoben, dass sie erst im Januar die Aktie herabgestuft hatte. Dies begründet sie mit den kurzfristigen Reinvestitionsrisiken.

Das hat enttäuscht!

Bevor wir nun detailliert auf den aktuellen Analystenschnitt eingehen, blicken wir noch auf die neuste Meldung der britischen Investmentbank Barclays. Die Analystin Emily Johnson hat die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 28 Euro belassen. Die neusten Nachrichten hätten unterm Strich enttäuscht, wobei nun bei der anstehenden Telefonkonferenz eine Menge Fragen erwartet werden.

Der aktuelle Analystenschnitt unter der Lupe!

Nach dieser starken Kursbewegung lohnt sich ein Blick auf den neuen Analystenkonsens, um einen noch umfassenderen Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Dafür nutzen wir die aktuelle Datenbasis von Marketscreener. Demnach wird die HelloFresh-Aktie von 18 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Aktuell vertreten 11 Experten die Meinung, dass die Anleger die HelloFresh-Aktie weiterhin kaufen sollten. Darüber hinaus raten 2 Analysten den Anlegern, dass diese die HelloFresh-Aktie halten sollten und haben entsprechend ein „Hold“-Rating abgegeben. Daraus resultierend ergeben sich 5 „Sell“-Einschätzungen am Markt.

Der mittlere Zielpreis der Experten liegt nach dieser Datenbasis bei 20,27 Euro. Verrechnen wir dies nun mit dem aktuellen Kurs bei 7,28 Euro, so entsteht hier ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 178,43 Prozent. Jedoch ist das nach der Meinung eines weiteren Analysten noch zu wenig Potenzial, denn aktuell liegt der höchste Zielpreis bei 33 Euro. Ebenso orientiert an dem genannten Schlusskurs entsteht hier ein weiteres Potenzial von 353,30 Prozent.

Das Fazit des Tages!

Während der Corona-Pandemie hat HelloFresh von einigen Sondereffekten profitiert und hatte sich im Zuge dessen zu einem kleinen Börsensternchen entwickelt. Doch mit der heutigen Meldung wurde nochmals verdeutlicht, dass diese Zeit der Vergangenheit angehört. Entsprechend hat sich der Investmentcase drastisch verändert. Auch der Ausblick auf dieses Jahr hat die Erwartungen im Konsens leicht verfehlt, wobei diese bereits in den vergangenen Monaten nach unten angepasst wurden. Ob der Konzern das Ruder noch herumreißen kann, bleibt weiterhin abzuwarten.