Liebe Leserinnen und Leser,
das abgelaufene Handelsjahr ist für den Rückversicherer prächtig verlaufen. Entsprechend hat Hannover Rück einen deutlichen Gewinnsprung vermeldet, wobei konkret sogar ein neuer Rekord erzielt wurde. Auch die Aktionäre werden an den Gewinnen beteiligt, denn die Dividende wurde im Zuge dessen ebenso erhöht. Die Entwicklung wurde vor allem durch einige Steuererleichterungen und weniger Großkatastrophen befeuert.
Jedoch wird diese Meldung nicht besonders positiv aufgenommen. Anscheinend ist bereits ein großer Teil des Optimismus eingepreist, denn nach der neusten Meldung korrigiert die Hannover Rück-Aktie um 1,19 Prozent gen Süden. In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages blicken wir nun auf die neuen Einflüsse rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Hannover Rueck Aktie Chart
Hannover Rück erhöht Dividende – Erwartungen übertroffen!
Mit Blick auf einen neuen Rekordgewinn werden auch die Aktionäre von Hannover Rück mit einer gesteigerten Dividende verwöhnt. Bei der Veröffentlichung der neusten Zahlen hat das Management bekannt gegeben, dass man inklusive der Sonderdividende insgesamt 7,20 Euro ausschütten will, nachdem ein Jahr zuvor noch eine Dividende von 6 Euro pro Aktie gezahlt wurde.
Als Basis wird für das jüngst abgelaufene Handelsjahr wird nun eine Dividende von 6 Euro ausbezahlt. Hinzu kommt dann noch eine Sonderausschüttung von 1,20 Euro pro Anteilschein. An dieser Stelle muss man hinzufügen, dass der Konzern bereits Anfang Februar sein vorläufiges Zahlenwerk veröffentlicht hatte. Entsprechend gab es keine neuen Überraschungen bei der Veröffentlichung.
Das sollten Sie wissen!
Für die jüngst veröffentlichte Bilanz wurde nun eine neue Berechnungsgrundlage angewendet. Dabei wurde im Jahr 2023 ein Gewinn von rund 1,8 Milliarden Euro generiert, nachdem ein Jahr zuvor nach der neuen Grundlage 781 Millionen Euro ausgewiesen wurden. Allerdings hatte das Management nochmals hervorgehoben, dass dieser Gewinnsprung unter anderem auch auf einmalige Bilanzierungseffekte zurückzuführen sei. Auch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft habe nach den Angaben einen Einfluss gehabt.
Ein neuer Investmentansatz bei den Analysten!
Mit Blick auf die neusten Meldungen hat sich anscheinend auch der Investmentansatz rund um die Hannover Rück-Aktie verändert. Somit haben sich auch die Analysten erneut mit den Perspektiven beschäftigt, und neue Einschätzungen am Markt platziert. Nach der Meinung von Ivan Bokhmat sei die operative Entwicklung des Konzerns auf den ersten Blick im Rahmen der Ankündigungen ausgefallen.
Allerdings habe sich auf der anderen Seite die Kapitalausstattung besser als erwartet entwickelt, was sich in der erhöhten Dividende pro Anteilschein widerspiegle, fügt der Experte aus dem Hause der britischen Investmentbank Barclays hinzu. Letztendlich sollte der Rückversicherer im Jahr 2024 ein stärkeres Ergebnis erzielen, wobei der Analysten-Konsens bereits innerhalb der Zielspannen liegen würde. Trotz der Überraschungen hat der Experte das Rating jedoch auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 183 Euro belassen.
Über den Erwartungen!
Gleichermaßen hat auch der Analyst Will Hardcastle von der Großbank UBS die Budgets von Hannover Rück positiv hervorgehoben. Doch auch Hardcastle bleibt anscheinend tendenziell pessimistisch gestimmt, denn die Einstufung wurde weiterhin bei „Sell“ mit einem Kursziel von 199 Euro belassen. Allerdings ist der Experte zuversichtlich gestimmt, dass sich die positive Dynamik bei den Budgets weiterhin fortsetze. Entsprechend würden die Ausschüttungen von Hannover Rück an die Anteilseigner insgesamt moderat über den Erwartungen liegen.
Reserven wurden erneut aufgestockt!
Auch der Analyst Kamran Hossain von der US-Bank JPMorgan schließt sich an. Dabei wurde in der neuen Analyse die Dividende positiv hervorgehoben, wobei auch die Konsensschätzungen übertroffen wurden. Hossain ist von der Hannover Rück-Aktie weiterhin überzeugt und hat demnach die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 255 Euro belassen. Gleichermaßen habe sich der Aufbau der Reserven positiv entwickelt.
Der Analystenschnitt sieht kaum noch Potenzial!
Wie bereits angeschnitten, konnte die Hannover Rück-Aktie im laufenden Jahr bereits eine solide Performance erzielen. Dabei ist ein großer Teil des Optimismus anscheinend im aktuellen Kurs eingepreist –zumindest nach den Analysten. Gemeinsam blicken wir vor dem heutigen Fazit des Tages noch auf den aktuellen Analystenschnitt nach den Daten von Marketscreener, um das weitere Potenzial nach den Experten zu beleuchten.
Die Hannover Rück-Aktie wird derzeit von 16 Analysten gecovert, wobei aktuell 4 laufende „Buy“-Empfehlungen herausgegeben sind. Darüber hinaus haben sich 7 Experten an der Seitenlinie positioniert, wonach diese ein „Hold“-Rating am Markt platziert haben. Offenbar vertreten die Experten einen differenzierten Investmentansatz, denn gleichermaßen sind 5 „Sell“-Einschätzungen am Markt herausgegeben.
Der mittlere Zielpreis der Experten bei 220,20 Euro impliziert dabei ein weiteres Abwärtspotenzial von 9,99 Prozent, verrechnet mit dem Freitags-Schlusskurs bei 244,60 Euro. Hingegen entsteht beim höchsten Kursziel bei 260 Euro ein weiteres Potenzial von 6,30 Prozent, ebenso orientiert an dem genannten Schlusskurs.
Das Fazit des Tages!
Die Hannover Rück hat im abgelaufenen Handelsjahr vor allem von den gestiegenen Preisen beim Rückversicherungsschutz profitiert. Mit Blick auf die aktuellen Preistrends in der Branche ist hier, zumindest kurzfristig betrachtet, kein Abreißen der zunehmenden Dynamik in Sicht. Doch auch eine geringe Belastung durch Großschäden hatte die Ergebnisse zuletzt befeuert. Weiterführend hat die Hannover Rück von einigen positiven Steuereffekten profitiert. Der Konzern hat wegen neuer Einführungen letztendlich im Jahr 2023 nur 26 Millionen Euro Steuern gezahlt.
Positiv ist hierbei hervorzuheben, dass dadurch die Schadensreserven um eine halbe Milliarde Euro aufgestockt werden konnten. Damit wurde einmal mehr untermauert, dass der Konzern seine operative Stärke ausspielen konnte. Insgesamt hat sich die Dynamik nochmals deutlich verbessert. Hingegen sollte bereits ein großer Teil des Optimismus eingepreist sein. Unterm Strich haben sich die Aussichten auf die Zukunft jedoch verbessert.
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