Liebe Leserinnen und Leser,
diese Meldung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Am vergangenen Donnerstag haben 1.100 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Dabei ist das Weihnachtsgeschäft neben den Black Friday-Aktionen die umsatzstärkste Phase. Doch anscheinend ist der Konzern darauf bestens vorbereitet und wird entsprechend die Frachtvolumina und Flüge verlegen. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Hintergründe rund um die DHL Group-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe.
Das kommt nicht zum richtigen Zeitpunkt!
Bekanntlich ist der Dezember der wichtigste Monat für die DHL Group mit Blick auf den Umsatz. Gerade das Weihnachtsgeschäft ist neben dem Black Friday-Aktionen unglaublich wichtig für den Konzern. Da kommt die jüngste Meldung durchaus ungünstig. Demnach wurde nun ein Streik bei dem großen DHL-Drehkreuz in Nordamerika angekündigt. Während der Hochsaison ist das natürlich ein Faktor, mit dem sich der Konzern nicht besonders gerne beschäftigt.
Konkret haben mehr als 1.100 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter am vergangenen Donnerstag die Arbeit niedergelegt, berichtet finanzen.net. Hierbei bezieht sich der Streik auf die Arbeitnehmer am Cincinnati/Northern Kentucky International Airport. Der Hintergrund sind Proteste gegen die aktuellen Arbeitsbedingungen bei der DHL Express. Wie lange der Streik andauern könnte, bleibt jedoch vorerst nicht abzusehen.
Der Standort ist wichtig!
Doch durch eine Pressemitteilung der DHL Group wurde schnell klar, dass der Streik bereits erwartet wurde. Dementsprechend habe der Konzern etwaige Vorbereitungen getroffen und angekündigt, dass man Ersatzmitarbeiter einsetzen werde. Ebenso habe man einige Flüge und Frachtvolumina auf andere Standorte in den USA verlagert. Ein DHL-Vertreter sagte passend dazu, dass aufgrund der Vorkehrungen mit keinen signifikanten Auswirkungen zu rechnen ist.
Neue Analysen zur DHL Group-Aktie!
Zuletzt ist die DHL Group-Aktie ebenso in den Fokus der führenden Analysten geraten. Gemeinsam blicken wir nun auf die neusten Meldungen, um uns einen umfassenden Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu bilden. Heute mach die britische Investmentbank Barclays für uns den Anfang. Die zuständige Analystin Alexia Dogani hat die Einstufung der DHL Group-Aktie auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 49 Euro belassen. In der Analyse wurde beschrieben, dass die Briefsparte nun eine erste Reaktion auf den Vorschlag für eine Postgesetz-Reform gezeigt habe. Dieser würde demnach weniger Zeitdruck bei der Beförderung beinhalten, hob die Analystin hervor. Dennoch wurde erneut unterstrichen, dass dies nur ein erster Entwurf sei.
Sie bleiben pessimistischer gestimmt!
Darüber hinaus hat sich auch die US-Bank JPMorgan erneut zu Wort gemeldet. Zwar hat der Analyst Samuel Bland die Einstufung auf „Underweight“ belassen. Allerdings wurde das Kursziel von 34,80 auf 43,80 Euro angehoben. Konkret hat der Experte seinen Ausblick auf die Branche für das kommende Jahr im europäischen Sektor gesenkt. Hierbei wurden die mittelfristigen Ziele nach unten geschraubt. Dies würde aus den niedrigeren Margenannahmen resultieren, so der Analyst. Demnach hat er bei der DHL Group-Aktie den Bewertungszeitraum auf das Jahr 2025 verschoben, wobei dennoch eine Gewinnsteigerung in dem Segment Post & Paket Deutschland erwartet wird.
Neues Kursziel!
Demnach hatte sich im Zuge dessen auch die Deutsche Bank Research erneut mit der DHL Group-Aktie beschäftigt und dementsprechend eine neue Analyse am Markt platziert. Hier wurde die Einstufung auf „Buy“ belassen, aber das Kursziel ebenso von 44 auf 49,50 Euro angehoben. Andy Chu hob in seiner Studie hervor, dass sich die Investoren am meisten für die frühzyklischen Werte bei dem Frachtbereich sowie für die Billigfluggesellschaften interessieren würden.
Die Prognosen für das operative Ergebnis im kommenden Jahr decken sich nach eigenen Angaben zu 75 Prozent mit den gecoverten Unternehmen unter dem Bloomberg-Konsens. Allerdings sei dies in vielen Fällen weitestgehend eingepreist. Dadurch würde nun ein gewisser Spielraum für eine Neubewertung entstehen – auch für die DHL Group-Aktie.
Der Analystenschnitt hat sich verändert!
Mit Blick auf die neuen Meldungen sowie die daraus resultierenden Kurszielanpassungen entsteht ein neues Kursziel beim Analystenkonsens. Nun richten wir unseren Blick vor dem Fazit des Tages noch auf die durchschnittlichen Erwartungen, um den Eindruck von der institutionellen Stimmung bei der DHL Group-Aktie weiter zu formen. Derzeit wird das Papier nach den Daten von Marketscreener von 15 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Dabei sind zum aktuellen Zeitpunkt 10 Analysten derart von den weiteren Vorhaben des Konzerns überzeugt, sodass diese dem Papier ein laufendes „Buy“-Rating verpasst haben.
Darüber hinaus lassen sich 5 „Hold“-Empfehlungen wiederfinden. Das durchschnittliche Kursziel der DHL Group-Aktie beläuft sich dabei auf 47,94 Euro pro Anteilschein. Orientiert am Freitags-Schlusskurs bei 45,90 Euro ergibt sich hier ein moderates Aufwärtspotenzial in Höhe von 4,45 Prozent. Hingegen ist 1 Analyst noch deutlich optimistischer mit Blick auf das weitere Potenzial gestimmt. Denn derzeit ist der höchste Zielpreis bei 62 Euro fixiert. Gleichermaßen verrechnet mit dem genannten Schlusskurs entsteht hier ein weiteres Kurspotenzial in Höhe von 35,09 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Anscheinend ist die DHL Group bestens auf die Streiks vorbereitet. Dennoch ist damit zu rechnen, dass auch an anderen Standorten in Amerika die Arbeit aus Solidaritätsgründen niedergelegt wird. Doch hier kommt das große ABER: Die DHL Group hatte ebenso bekannt gegeben, dass man auch dafür bereits entsprechendes Ersatzpersonal eingeplant habe. Demnach wurden bereits einige Vorkehrungen getroffen. Der genannte Flughafen ist einer der 3 „Global Hubs“ der DHL. Hier werden durchschnittlich satte 350.000 Sendungen mit 130 Flügen und einer gesamten Flotte von 60 Flugzeugen abgewickelt. Das verdeutlicht die Bedeutung des Standorts, wobei ein Ausfall eine Katastrophe darstellen würde. Doch anscheinend ist damit nicht zu rechnen.
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