Liebe Leserinnen und Leser,
der Druck auf die gesamte Branche rund um Daimler Truck hat schlagartig zugenommen! Darunter leidet auch Daimler Truck, denn mit der Neuwahl des US-Präsidenten Donald Trump haben sich die Exportbedingungen verschlechtert. Zuletzt spiegelte sich diese Schwäche auch in den Zahlen zum dritten Quartal wider – etwaige Tendenzen sind jedoch in der gesamten Branche festzustellen. Daimler Truck musste im dritten Quartal erneut rückläufige Umsatz- und Ergebniszahlen vermelden.
Allerdings ist an dieser Stelle anzumerken, dass diese nicht so gering ausfielen, wie ursprünglich von Experten erwartet. Es zeigt sich aber auch, dass der Markt in Nordamerika nach wie vor brummt, wonach branchenübergreifend steigende Umsätze zu verzeichnen sind. Letztlich hat die Schwäche in China das Ergebnis verhagelt. Gemeinsam blicken wir nun auf alle Details. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ein Blick auf die neuen Zahlen!
In Zahlen ausgedrückt ist der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel zurückgegangen, hieß es in der neuen Mitteilung von Daimler Truck. Dies ist vor allem auf die Abschreibung in China zurückzuführen. Unterm Strich wurden hier 610 Millionen Euro verbucht. Darüber hinaus wurden auch die Auftragseingänge für Neufahrzeuge im abgelaufenen Quartal im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 94.709 Einheiten korrigiert. Hervorzuheben ist jedoch, dass das Management die Ende Juli gesenkte Prognose für das Gesamtjahr nun erneut bestätigt hat.
Die Details!
Schließlich hat Daimler Truck mit den neuen Zahlen bekannt gegeben, dass das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis konzernweit um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro korrigierte. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit noch höheren Rückgängen im Jahresvergleich gerechnet, zumindest laut den Daten von Marketscreener. Auch der Umsatz ist im Jahresvergleich um rund 5 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro korrigiert. Das Management führte dies bei der Veröffentlichung der Ergebnisse vor allem auf den geringeren Absatz zurück.
Darüber hinaus stand auch die operative Marge erneut unter Druck. Diese wurde mit 9,3 Prozent beziffert, was einer Korrektur von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Generell stand das Geschäft in Asien unter Druck – vor allem auf dem chinesischen Markt musste der Konzern einige Abschreibungen vornehmen, welche die Ergebnisse beeinflusst haben. Wie bereits zuvor angekündigt, musste Daimler Truck nun 180 Millionen Euro Sonderkosten für eine Abschreibung verbuchen.
Daimler Truck-Aktie im Analystenradar!
Zuletzt ist die Aktie von Daimler Truck erneut in den Fokus führender Analysten gerückt. Um das weitere Potenzial besser einschätzen zu können, werfen wir nun einen Blick auf die aktuellen Berichte der institutionellen Analystenhäuser. Zuletzt hat die US-Investmentbank Goldman Sachs eine neue Einschätzung veröffentlicht und das Kursziel für die Daimler Truck-Aktie bei 40 Euro belassen.
Zudem wurde das Rating mit „Neutral“ bestätigt. Die zuständige Analystin Daniela Costa hat ihre Schätzungen für den europäischen Lkw-Hersteller an die jüngsten Ereignisse rund um die Wahl des neuen US-Präsidenten angepasst. In ihrer Studie hebt sie in diesem Zusammenhang aber auch die Berichtssaison hervor. Risiken für das kommende Geschäftsjahr sieht sie weiterhin in den schwachen Absatzprognosen der Branche. Die Daimler Truck-Aktie hat es daher nicht auf die Favoritenliste der Analystin geschafft.
Noch mehr Potenzial!
Im Zuge dessen hat auch die US-Bank JP Morgan eine neue Einstufung für die Daimler Truck-Aktie veröffentlicht. Im direkten Vergleich zeigt sich Analyst Jose Asumendi deutlich optimistischer. Sein Kursziel von 56 Euro impliziert weiteres Aufwärtspotenzial für die Daimler Truck Aktie. Dementsprechend wurde auch das Rating auf „Overweight“ belassen. Das kommende Geschäftsjahr dürfte für den Konzern von einem weltweit geringeren Produktionswachstum geprägt sein.
Daimler Truck Aktie Chart
Zudem verwies er in diesem Zusammenhang auf die Handelsspannungen. Auch dürfte die Elektrifizierung mit Blick auf die Neuwahlen in den USA nur langsam voranschreiten, woraufhin die Marktanteilsgewinne chinesischer Hersteller weiter zunehmen könnten. Unterm Strich sollten Investoren jedoch weiterhin auf starke Cashflows achten, die Dividenden und Aktienrückkäufe ermöglichen. In seiner Studie verweist er sowohl auf Pkw- und Lkw-Hersteller als auch auf Reifenkonzerne, bei denen sich diese Tendenzen wiederfinden.
Weiteres Kurspotenzial vorhanden!
Nun hat auch die kanadische Bank RBC eine neue Analyse zur Daimler Truck-Aktie auf den Markt gebracht. Wie die Kollegen der US-Bank JP Morgan sieht Analyst Mark Fielding weiteres Kurspotenzial mit einem Kursziel von 55 Euro. Die Einstufung wurde auf „Outperform“ belassen. In der Studie heißt es, dass die Berichtssaison im gesamten europäischen Sektor insgesamt positiv verlaufen sei. Insgesamt hätten 48 Prozent der Unternehmen die in der Berichtssaison veröffentlichten Prognosen verfehlt. Auf der anderen Seite fielen die Ergebnisse bei 40 Prozent der Unternehmen besser aus als erwartet.
Einige neue Einblicke erhalten!
Nach dem Kapitalmarkttag von Volvo hat auch das Analysehaus Jefferies die Daimler Truck-Aktie erneut unter die Lupe genommen. Das Kursziel von 50 Euro wurde ebenso bestätigt wie das Rating „Buy“. Das Analysehaus habe kürzlich eine Investorenveranstaltung für den gesamten Lkw-Sektor organisiert, schrieb Analyst Michael Aspinall in seiner Studie.
Diese Veranstaltung habe zu einer positiveren Einschätzung der Lagerbestände in der Branche geführt, andererseits bleibe er vorsichtig beziehungsweise sei sogar noch vorsichtiger geworden, was die Auftragslage der Unternehmen angehe. Hinsichtlich der aktuellen Preisgestaltung bleibt seine Einschätzung unverändert.
Das Fazit des Tages!
Die Daimler Truck-Aktie kann sich aktuell trotz der eingetrübten Aussichten gegen den Druck stemmen. Zuletzt hatte der Konzern eine Förderung in Höhe von 226 Millionen Euro für die Entwicklung von Brennstoffzellen-Lkw erhalten. Zudem wurde bekannt gegeben, dass Daimler Truck nun Elektro-Lkw für den Fernverkehr in Serie produzieren wird. Diese Signale sind als positives Zeichen für die mittelfristige Entwicklung zu werten. Dennoch sollten Anleger die Risiken im Auge behalten.
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