Die Aktie des Tages: Bloom Energy – darauf kommt es jetzt an!

Die jüngsten Ergebnisse haben für einige Überraschungen gesorgt. Dennoch steigt die Schuldenlast weiter. Wann kann der Konzern nun profitabel wirtschaften?

Auf einen Blick:
  • Bloom Energy-Aktie: weiterhin verlustreich
  • Positive Aussichten in der Wasserstoffbranche
  • Fokus auf Break-even-Point

Liebe Leser,

Bloom Energy konnte im vergangenen Quartal die Verluste pro Aktie etwas eindämmen. Dennoch blieb der Gewinn hinter den Erwartungen der Anleger und Analysten. Zwar sind die Aussichten auf dem Wasserstoffmarkt durchaus interessant, allerdings wirtschaftet das Unternehmen weiterhin unprofitabel. Gleichermaßen wird das eingebrachte Kapital der Anleger durch Kapitalerhöhungen verwässert. Im Fokus steht nun der Break-even-Point von Bloom Energy, doch dafür sind weiterhin politische Förderungen notwendig. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Faktoren rund um den Konzern und beleuchten das Potenzial im Wasserstoffbereich. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue.

Ein Überblick!

Die vergangenen Gewinnzahlen für das 1. Quartal haben für mehrere Überraschungen gesorgt. Der Verlust pro Aktie hat sich im Jahresvergleich von 0,44 auf 0,35 Dollar verringert, wobei der Umsatz im gleichen Zeitraum um 37 Prozent anziehen konnte. Auch der Nettoverlust des Unternehmens hat sich um 9 Prozent auf 72 Millionen Dollar verbessert. Zwar konnten umsatzseitig die Herzen der Anleger erobert werden, allerdings verblieb der Gewinn rund 20 Prozent hinter den Erwartungen und sorgte für einen deutlichen Kursrutsch. Gepaart mit der Meldung, dass man eine neue Wandelanleihe von bis zu 575 Millionen Dollar platzieren will, korrigierte die Aktie um mehr als 20 Prozent.

Die logische Konsequenz: Analysten senkten ihre Kursziele und Gewinnschätzungen. Erneut hat Bloom Energy bestätigt, dass steigende Einnahmen und höhere Schulden, gepaart mit Rentabilitätsversprechen die hauptsächlichen Merkmale des Konzerns sind. Dadurch hat man die Aufmerksamkeit der Leerverkäufer auf sich gezogen. Aktuell sind 16,6 Prozent der ausgegebenen Aktien geshortet. Dennoch: Seit 2021 sind einige Aktien in dieser Branche um teilweise 80 Prozent eingebrochen. Hingegen blickt die Bloom Energy-Aktie auf eine negative Performance von 38 Prozent. Für uns ist also nun ein passender Zeitpunkt gekommen, um die Aktie erneut zu untersuchen.

Serviceverträge mit langen Laufzeiten

Bloom Energy bietet seinen Kunden einen sogenannten Service-Master-Vertrag an. Darin ist eine Garantie für die angenommene Lebensdauer der Produkte von 20 Jahren enthalten. Die Kunden haben also die Möglichkeit, diesen Vertrag jährlich zu einem am Beginn des Vertrages festgelegten Preis zu erneuern. Auch wird hierbei eine Garantie zur Effizienz und Leistung des Geräts fixiert. Ein Risiko, das durchaus als Dorn im Auge gilt: Der Preis wird zum Zeitpunkt des Kaufs festgelegt. Ein mögliches Garantieproblem kann demnach im schlimmsten Fall erst 20 Jahre nach dem Erwerb auftreten. Dabei ist es schwer, die mögliche Höhe dieser Haftungen abzuschätzen, da die Bloom-Geräte dafür noch nicht lange genug im Einsatz sind. Die Mittel müssen also stetig zurückgehalten werden, wodurch weitere Investitionen schwerfälliger werden. Das führt uns direkt zur nächsten Frage.

Ist Bloom Energy überhaupt profitabel?

Dieses Problem betrifft einen Großteil der Wasserstoffbranche. Gerade Unternehmen, die sich ausschließlich auf den Wandel hin zur Energieversorgung von Wasserstoff konzentrieren, arbeiten häufig unprofitabel. Zwar konnte Bloom Energy bereits seit 2018 einen Bruttogewinn erwirtschaften, doch nach allen Abzügen steht konsequent ein Minus zu Buche. Das Betriebsergebnis ist dabei im Jahr 2018 von -162 auf -150 Millionen Dollar angestiegen, was eine Verbesserung von lediglich 7 Prozent in 5 Jahren impliziert. Bei diesem Tempo würde es knapp 60 Jahre dauern, bis der Konzern endlich eine Schwarze Null schreiben kann.

Das eigentliche Problem sind also die Erträge des Unternehmens, denn obgleich der Umsatz steigt, wird der Nettogewinn immer schlechter. Die wirtschaftliche Realität ist also, dass Bloom Energy noch nie profitabel war. Zudem muss der Konzern seine Verluste weiterhin finanzieren, indem man mehr Schulden aufnimmt oder das eingebrachte Kapital der Anleger durch neue Platzierungen verwässert. Eine Randnotiz: Die derzeitige Schuldenlast beträgt über 1 Milliarde Dollar. Meiner Meinung nach ist das nicht nachhaltig.

Fokussierung auf Wasserstoff!

Bleiben wir direkt beim Stichwort Nachhaltigkeit. Bloom Energy bietet bereits jetzt Energieserver an, um den erheblich gestiegenen Bedarf an Strom zu bedienen. Rechenzentren großer Unternehmen benötigen dabei Unmengen an Energie, die meistens von den örtlichen Energieversorgern nicht gedeckt werden kann. Genau für dieses Problem nutzt Bloom Energy die SOFC-Technik. Dieser Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Typ kann verschiedene Brennstoffe nutzen – darunter auch Wasserstoff.

Anders als herkömmliche Elektrolyseure, bei denen Wasserstoff aus Wasser erzeugt wird, verbrauchen die Elektrolyseure bis zu 20 Prozent weniger Energie. Dazu stammen die Server vollständig aus einer Hand. Perspektivisch plant das Unternehmen, dass man die Wasserstoffproduktion aus Kohlenwasserstoffen durch erneuerbare Energien ersetzt, um letztendlich vollständig grünen Wasserstoff als Energiequelle zu nutzen. Allerdings muss der Preis der Erstellung des grünen Wasserstoffs konkurrenzfähig bleiben, genauso wie die Effektivität in der Nutzung von Strom in der Elektrolyse.

Förderungen durch Inflation Reduction Act

In nur wenigen Jahren soll der weltweite Jahresumsatz der Wasserstoffbranche bei 1 Billion Dollar liegen, schreibt Goldman Sachs. Um den Weg dahin zu ebnen, zielt der Inflation Reduction Act unter anderem auf die Förderung der Wasserstoffproduktion ab. Je nach Herstellungsverfahren erhalten Unternehmen eine Vergütung von 0,60 bis 3 Dollar je Kilogramm Wasserstoff. Auch Hersteller von blauem Wasserstoff erhalten eine Vergütung zwischen 60 und 180 Dollar pro abgeschiedene Tonne.

Der Analysten-Konsens unter der Lupe!

Abschließend blicken wir noch gemeinsam auf alle Einschätzungen der führenden Analysten, um einen Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erlangen. Nach aktuellem Stand wird die Bloom Energy-Aktie von 21 Analystenhäuser gedeckt. Davon sind 13 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. Die übrigen 8 Analysten vertreten die Meinung, dass Anleger das Papier weiterhin halten sollten. Das durchschnittliche Kursziel liegt demnach bei 26,39 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 61,73 Prozent.

Fazit des Tages!

Bloom Energy ist bereits bei Kreuzfahrtunternehmen im Geschäft. Die bereits beschriebenen SOFC-Brennstoffzellensystem können dabei verschiedene Antriebsenergien wie LNG, grünen Ammoniak oder Wasserstoff nutzen. Das macht Bloom-Systems durchaus interessant für einige Reedereien und perspektivisch für weitere Segmente. Als Komplett-Anbieter in der Branche ergibt sich ein durchaus interessantes Potenzial, dass nicht außer Acht gelassen werden sollte. Auch die Energieserver sind an einem aussichtsreichen Markt orientiert.

Doch ein Unternehmen, das jedes Jahr Hunderte Millionen Dollar verliert, ist faktisch nicht nachhaltig aufgestellt und kann dies nicht auf unbestimmte Zeit weiterführen. Gleichermaßen verschiebt das Unternehmen, als auch die führenden Analysten, das Datum, an dem Bloom Energy profitabel wird, immer wieder um 1 Jahr nach hinten. Das ist in den vergangenen 5 Jahren der Fall gewesen. Diesen Trend erachte ich als deutlich negativ. Das Unternehmen sollte sich nun darauf konzentrieren, Gewinne zu erwirtschaften. Insgesamt können sich Anleger an der Seitenlinie positionieren, bis der Break-even-Point absehbarer und sich die Schuldenlast verringert wird.

Bloom Energy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bloom Energy-Analyse vom 29. April liefert die Antwort:

Die neusten Bloom Energy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bloom Energy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bloom Energy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre Bloom Energy-Analyse vom 29. April liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu Bloom Energy. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

Bloom Energy Analyse

Bloom Energy Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu Bloom Energy
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Bloom Energy-Analyse an

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)