Die Aktie des Tages: Bayer – Hintergründe der Gewinnwarnung!

Bayer musste heute eine Gewinnwarnung am Markt platzieren. Die Hintergründe sind einleuchtend. Die Aktie ist davon jedoch unbeeindruckt.

Auf einen Blick:
  • Bayer senkt die Jahresprognose
  • Glyphosat-Geschäft belastet weiterhin
  • Bayer-Aktie schießt dennoch nach oben

Liebe Leser,

zum Start in den heutigen Handelstag musste Bayer eine Gewinnwarnung veröffentlichen. Dabei habe vor allem das Glyphosat-Geschäft ein großes Loch in die Kasse gerissen, erklärt der Konzern. Hier muss nun eine Abschreibung von 2,5 Milliarden Euro vollzogen werden. Allerdings ist die Bayer-Aktie davon relativ unbeeindruckt: In den ersten 2 Handelsstunden schießt das Papier um knapp 5 Prozent auf 52,27 Euro in die Höhe. Allen Anschein nach hatte der Markt bereits mit einer Kürzung der Jahresprognose gerechnet. Aber schauen wir doch mal genauer hin! Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Analyse der Aktie des Tages. Ihr Erik Möbus.

Agrargeschäft drück auf die Stimmung!

Erst vor wenigen Stunden hat Reuters über eine Gewinnwarnung bei Bayer berichtet. Demnach habe das Agrargeschäft den Konzern derart belastet, sodass man ab sofort für 2024 mit einem bereinigten Umsatz zwischen 48,5 und 49,5 Milliarden Euro reche. Zuvor war Bayer noch von einem umsatzseitigen Plus von 2 bis 3 Prozent ausgegangen, insgesamt sollte ein Umsatz von 51 bis 52 Milliarden Euro generiert werden. Nehmen wir die gemittelten Werte, so stellt dies eine Reduktion von 4,85 Prozent dar.

Gleichermaßen soll der operative Gewinn (Ebitda) schlechter als erwartet ausfallen. Vor der Gewinnwarnung war Bayer noch von einer Spanne zwischen 12,5 bis 13 Milliarden Euro ausgegangen. Nun stellt man 11,3 bis 11,8 Milliarden Euro in Aussicht. Bereits im Mai hatte der Konzern kommuniziert, dass man das untere Ende der alten Spanne avisiert habe.

Das sind die Hintergründe!

Wegen der anhaltenden Klagewelle rund um das Glyphosat-Produkt muss das Unternehmen nun weitere 2,5 Milliarden Euro abschreiben. In der Mitteilung hieß es, dass dies einer der Hauptfaktoren sei, weswegen eine Gewinnwarnung veröffentlicht wurde. Demnach sind natürlich auch die Umsätze mit dieser Produktgattung massiv zurückgegangen. Bereits im ersten Quartal hatte der Preisverfall den Konzern belastet, schreibt Reuters.

Diese Faktoren dürften nach der jüngsten Meldung von Bayer alleine im Q2 ein Loch von etwa 2 Milliarden Euro in die Bilanz reißen. Durch den anhaltenden konjunkturellen Druck bauen die Kunden zudem tendenziell die eigenen Lagerbestände ab, als weitere Produkte zu erwerben. Somit sinkt gleichermaßen die Nachfrage an einigen Produkten von Bayer. Am 8. August werden wir jedenfalls mehr wissen. Denn hier wird der Konzern sein detailliertes Zahlenwerk vorstellen.

Analysten stürzen sich auf die Aktie!

Noch vor Handelsbeginn wurde der Konzern von 3 Analysten der führenden Häuser unter die Lupe genommen. Gemeinsam blicken wir auf die neusten Meldungen, um einen schnellen Eindruck von der aktuellen Lage rund um Bayer zu erlangen. Den Anfang macht für uns die Deutsche Bank. In der neuen Analyse von Falko Friedrichs wurde nach der allgemeinen Kappung der Jahresziele die Einstufung auf „Buy“ belassen, aber das Kursziel von 79 auf 65 Euro gesenkt. In der Studie wird beschrieben, dass das Ausmaß der 2. Kürzung in diesem Jahr bedenklich sei. Allerdings sei dies nach der Expertenmeinung die richtige Strategie, die Erwartungen derart deutlich zurückzusetzen.

Kursziel weiterhin bei 92 Euro!

Auch die britische Investmentbank Barclays hat nach den neusten Eckdaten zum 2. Quartal eine Schnelleinschätzung am Markt platziert. Die Analystin Emily Field beließ die Einstufung der Bayer-Aktie auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 75 Euro. Mit der neuen Jahresprognose liege der Konzern nun 3 Prozent unter der Konsensprognose, schreibt Field. Bei der Gewinn- und Verlustrechnung entstehe demnach der Eindruck, dass der Konzern alles Negative in die Bilanz einstellen wolle.

Abschließend blicken wir hier noch auf die Einschätzung der Schweizer Großbank UBS. In der neuen Einschätzung von Michael Leuchten wurde nach der Gewinnwarnung die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 92 Euro belassen. Auch der Analyst Michael Leuchten schrieb, dass die neuen Zahlen nun unter den Konsensschätzungen liegen würden. Allerdings habe der Experte bereits mit einem schwachen 2. Quartal gerechnet, wobei die gesenkten Jahresziele eine negative Überraschung darstellen würden. Doch unterm Strich hält er auch eine Revision für möglich.

Der Analystenkonsens im Fokus!

Jetzt blicken wir noch auf den Analystenkonsens rund um die Bayer-Aktie. Auf dem Portal Marketscreener wird angezeigt, dass der Anteilschein derzeit von 21 Analysten der führenden Häuser gedeckt wird. Dabei sind aktuell 13 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. Demnach sind 7 „Hold“-Einschätzungen publiziert, wodurch sich 1 „Sell“-Rating ergibt. Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei 70 Euro pro Papier. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 35,95 Prozent. Das höchste Kursziel ist bei 97 Euro fixiert, wodurch sich ein weiteres Potenzial in Höhe von 88,39 Prozent ergeben würde.

Fazit des Tages!

Offenbar hatten bereits einige Marktteilnehmer mit einer Gewinnwarnung gerechnet. Anders ist der heutige Kursgewinn zum Handelsstart kaum zu rechtfertigen. Dazu kommt, dass Aktionäre nun mehr Klarheit über den aktuellen Stand rund um das Unternehmen haben. Insgesamt möchte ich hinzufügen, dass der Konzern im Jahr 2022 auf einem Free Cashflow in Höhe von 4,144 Milliarden Euro saß. Das sind (fast) vollständig losgelöste freie Mittel, die der Konzern für Investitionen nutzen kann.

Nach einigen Schätzungen werden in diesem Jahr freie Mittel in Höhe von 3,379 Milliarden in der Bilanz stehen. Bayer ist demnach weiterhin finanziell gut aufgestellt. Dadurch, dass die konjunkturelle Stimmung eintrübt, wäre es meiner Meinung nach nun sinnig, in diesem und dem kommenden Jahr eine vollständige Einigung im Glyphosat-Streit zu erzielen. Sollte die Wirtschaft dann wieder florieren, so kann die Bayer-Aktie mit Rückenwind wieder steigende Margen generieren. Nach meiner Einschätzung ist der langfristige Investmenttrend weiterhin intakt.

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