Liebe Leserinnen und Leser,
Bayer hat heute einen wahrhaftigen Dividenden-Hammer kommuniziert. Anleger, die nach der Korrektur neu eingestiegen waren und auf eine saftige Dividendenrendite gesetzt hatten, wurden nun auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn Bayer streicht durch den vorhandenen finanziellen Druck die Dividende zusammen – dazu gleich mehr.
Anscheinend begrüßen die Investoren und Anleger diese Entscheidung, damit Bayer nun die Schuldenquote reduzieren kann. Entsprechend steigt die Aktie in den abgelaufenen 5 Handelstagen um 4,26 Prozent. Allerdings gibt es einen nachgelagerten Effekt, den einige Marktteilnehmer wahrscheinlich nicht auf dem Schirm haben.
Denn durch die Anpassung werden sich auch einige Fonds und ETFs von dem Papier trennen, die auf dividendenstarke Titel setzen. Gemeinsam blicken wir heute auf alle wichtigen Neuigkeiten zur Bayer-Aktie im Detail. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Mindestausschüttung für die kommenden 3 Jahre!
Konkret wird Bayer in den kommenden 3 Jahren nur das gesetzlich geforderte Minimum an Dividenden ausschütten. Demnach ergibt sich für das Jahr 2023 eine Dividende von 0,11 Euro pro Anteilschein. Diese Entscheidung wird dann auf der Hauptversammlung im April vorgeschlagen, hieß es in einer Mitteilung. Dabei würden die Einsparungen im direkten Zusammenhang mit dem hohen Schuldenstand und der angespannten Situation beim freien Barmittelzufluss stehen. Dieser Schritt wurde jedoch bereits von den Analysten und Anlegern erwartet. Passend dazu sagte der CEO Bill Anderson in einer Mitteilung: „Unsere Schulden zu senken und unsere Flexibilität zu steigern, gehört zu unseren Top-Prioritäten“.
Abspaltungen im Fokus!
Nach diesem Dividenden-Hammer haben sich auch die Analysten erneut auf die Bayer-Aktie gestürzt. Gemeinsam blicken wir auf die neuen Einschätzungen, um einen ersten Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Demnach hat erst vor wenigen Studien die DZ Bank das Rating auf „Kaufen“ belassen, aber das Kursziel von 56 auf 47 Euro gesenkt.
Der zuständige Analyst Peter Spengler hat in seiner Studie geschrieben, dass er die deutlich zusammengestrichene Dividende begrüße, da der Konzern dadurch beim Schuldenabbau vorankomme. Er rechnet nun mit weiteren Einblicken in die Unternehmensstrategie am 5. März. Im Zuge dessen hob der Analyst hervor, dass die Sparten Consumer Health und Crop Science später in einem zweistufigen Prozess an die Börse gebracht werden sollten.
Beste Möglichkeit, um die Bilanzsorgen zu mildern!
Auch die britische Investmentbank Barclays hat eine neue Analyse zur Bayer-Aktie am Markt platziert. Die Analystin Emily Field hat in ihrer Studie die Einstufung auf „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 30 Euro belassen. Bereits vor der Ankündigung der Dividendensenkung habe Field dies als beste Möglichkeit angesehen, um die Bilanzsorgen zu mildern.
Nun gebe es bereits 2 Wochen vor der Investorenveranstaltung Gewissheit, dass die Auszahlung um 95 Prozent gekürzt wird. Dies sollte bei den Investoren gut ankommen, fügt die Expertin hinzu. Jetzt richte sich der Blick auf März, wobei nicht geklärt sei, welche weiteren Neuigkeiten hier noch mit dem Markt geteilt werden könnten.
Ein langer Prozess!
Entsprechend hat sich die Schweizer Großbank UBS ebenso mit der neuen Ankündigung beschäftigt. Der Analyst Jo Walton beließ das Rating der Bayer-Aktie unverändert auf „Neutral“, genauso wie das Kursziel bei 34 Euro. Nach den Ankündigungen der Dividendensenkung auf 0,11 Euro würde Bayer nach seinen Berechnungen in den kommenden 3 Jahren rund 4,5 Milliarden Euro einsparen. Die für den 5. März erwarteten Jahreszahlen sollten dabei den Erwartungen entsprechen, da es zuletzt keine Eckdaten gegeben habe, so der Analyst. Perspektivisch hält er eine Aufspaltung des Konzerns für wahrscheinlich, wobei dieser Prozess mehr als 2 Jahre andauern dürfte.
Das sollte die Nettoverschuldung drücken!
Zuvor hatte auch die US-Bank JPMorgan eine neue Analyse zur Bayer-Aktie am Markt platziert. Demnach hat der Analyst Richard Vosser die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 34 Euro belassen. Vosser hob in seiner Studie hervor, dass die Ankündigung der Dividendenanpassung bei den Investoren gut ankommen dürfte. Entsprechend könnte der Nettoschuldenstand bis zum Jahr 2026 auf rund 24 Milliarden Euro gesenkt werden.
Der Analystenschnitt bleibt positiv gestimmt!
Treue Leser wissen bereits Bescheid: Vor dem heutigen Fazit des Tages blicken wir noch gemeinsam auf den aktuellen Analystenschnitt rund um die Bayer-Aktie, um einen noch umfassenderen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Dafür nehmen wir uns die Datenbasis von Marketscreener zur Hand. Demnach wird die Bayer-Aktie weiterhin von 21 Analysten der führenden Häuser gedeckt.
Anscheinend bleiben 6 Analysten derart optimistisch in Bezug auf die weiteren Vorhaben und Perspektiven gestimmt, sodass diese ein laufendes „Buy“-Rating am Markt platziert haben. Darüber hinaus lassen sich nach aktuellem Stand 13 „Hold“-Empfehlungen wiederfinden, wodurch sich letztendlich 2 „Sell“-Einschätzungen ergeben.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beläuft sich auf 45,15 Euro pro Bayer-Aktie. Verrechnen wir diesen Zielpreis mit dem gestrigen Schlusskurs bei 28,90 Euro, so entsteht hier ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 56,23 Prozent. Allerdings ist das nach der Meinung eines weiteren Analysten noch zu wenig Potenzial. Aktuell liegt das höchste Kursziel bei 86 Euro. Ebenso orientiert an dem genannten Schlusskurs entsteht hier ein weiteres Potenzial in Höhe von 197,58 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Zum einen ist die radikale Senkung der Dividende notwendig, um die Schuldenstruktur bei Bayer zu verbessern. Allerdings wird hierbei ein weiterer Effekt ausgelöst, welchen einige Investoren wahrscheinlich nicht auf dem Schirm haben. Zum einen werden jene Investoren umschichten, die eine klar fokussierte Dividendenstrategie verfolgen.
Andererseits, und das ist nochmals deutlich hervorzuheben, werden jedoch auch einige Fonds und ETFs umschichten, welche in dividendenstarke Titel investieren. Dieser Effekt nach ersten Berechnungen sollte noch nicht umfassend eingepreist sein.
Weiterführend ist Bayer mit einer Klagewelle in Bezug auf den Unkrautvernichter Roundup konfrontiert, wofür einige Milliarden Euro einbehalten werden. Hier entsteht ein weiteres finanzielles Risiko. Grundsätzlich bleibt die Lage rund um Bayer weiterhin angespannt.
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