Die Aktie des Tages: BASF – das war absehbar!

Auch der deutsche Chemieriese reiht sich mit einer Gewinnwarnung ein. Doch die Ausmaße sind durchaus beachtlich.

Auf einen Blick:
  • BASF teilt Gewinnwarnung mit
  • Ein branchenweites Problem
  • Aussichten bleiben schlecht

Liebe Leser,

BASF reiht sich nun gleichermaßen ein. Der Konzern hat eine Gewinnwarnung veröffentlicht, genauso wie einige Spezialchemieunternehmen zuvor. Von einigen Analysten wurde diese Meldung bereits zuvor erwartet. Doch das Ausmaß der Senkungen ist durchaus beachtlich. Selbst wenn der Konzern den oberen Bereich der neuen Gewinnspanne erreicht, wäre dies ein Rückgang im Jahresvergleich von knapp 36 Prozent. Insgesamt sei die verschlechterte Lage auf die schwache Nachfrage und den konjunkturellen Gegenwind zurückzuführen, schreibt das Unternehmen. Zum Start in den heutigen Handelstag korrigiert die BASF-Aktie knapp 2 Prozent Richtung Süden. Gemeinsam blicken wir auf die neuste Meldung und beleuchten dabei die Hintergründe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der heutigen Ausgabe. Ihr Erik Möbus.

Der nächste in der Reihe!

Das war schon fast zu erwarten. Nachdem bereits einige Spezialchemieunternehmen nach einem schwachen 2. Quartal die Jahresprognosen senken mussten, reiht sich nun auch BASF ein. Der Konzern hat gestern eine Gewinnwarnung veröffentlicht. In einer ersten Reaktion am Markt korrigiert die Aktie knapp 2 Prozent nach unten und notiert derzeit bei 46,34 Euro. Vor allem beim operativen Gewinn muss der Konzern einige Abstriche machen.

Für das laufende Jahr rechnet BASF ab sofort mit einer Ebit-Spanne zwischen 4 und 4,4 Milliarden Euro, nachdem das Unternehmen zuvor mit einem Gewinn von 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro gerechnet hatte. Das impliziert einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen. Denn im Jahr 2022 konnte man noch einen Gewinn vor Sondereinflüssen von 6,87 Milliarden Euro ausweisen. Selbst wenn der Konzern die obere Spanne erreicht, würde dies einen Rückgang von knapp 36 Prozent implizieren. Innerhalb eines Jahres ist das keine gute Aussicht.

Auch umsatzseitig Rückgänge erwartet!

Doch auch beim Umsatz muss der Konzern nun Abstriche machen. Nach der neusten Meldung rechnet das Ludwigshafener Unternehmen noch mit einem Umsatz zwischen 73 und 76 Milliarden Euro. Im abgelaufenen Handelsjahr wurde noch ein Umsatz von 87,3 Milliarden Euro erzielt. Die logische Konsequenz daraus: Auch die Margen werden unter den verschlechterten Ergebnissen leiden. Gerade das 2. Quartal ist nicht wie erwartet gelaufen: Hier brach der operative Gewinn auf 1 Milliarde Euro ein, nachdem ein Jahr zuvor noch 2,2 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden.

Das sind die Hintergründe!

Der Konzern erklärt, dass dies vor allem auf die schwache Nachfrage bei den Konsumgütern zurückzuführen sei, genauso auf den konjunkturellen Gegenwind. Demnach seien die Lagerbestände der Kunden bereits stark abgebaut worden, berichtet das Nachrichtenportal Reuters. Zuvor war BASF noch von einer Erholung im 2. Halbjahr ausgegangen, doch diese bleibt vor allem in China aus. Somit schrumpfte auch der Umsatz um rund ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro.

Abschlag von 14 Prozent!

Als der Chemiekonzern eine Gewinnprognose veröffentlicht hat, ist die Aktie erneut in den Fokus der führenden Analysten geraten. Gemeinsam blicken wir nun auf die neusten Empfehlungen am Markt, den Anfang macht für uns die Investmentbank Goldman Sachs. In der Analyse von Georgina Fraser wurde die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 47 Euro belassen. Die Expertin schrieb in ihrer Studie, dass die neuen operativen Ergebnisziele für das Jahr 2024 insgesamt 14 Prozent unter dem Marktkonsens lägen. Allerdings hätte der Konzern beim Ebit erwartungsgemäß abgeschnitten.

Gleichermaßen wurde die BASF-Aktie erneut von der Baader Bank unter die Lupe genommen. Hier hat der Analyst Markus Mayer die Einstufung auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 53 Euro belassen. In der Studie schreibt der Analyst, dass er die Gewinnwarnung „erwartet“ habe. Auch er verwies auf den 14-prozentigen Korrekturbedarf bei der Ergebniszielspanne.

BASF-Aktie: Kursziel bei 40 Euro!

Nun blicken wir noch auf das Rating der Schweizer Großbank UBS. Nach der Senkung der Jahresziele wurde die BASF-Aktie bei einem „Sell“-Rating belassen. Das Kursziel bleibt unverändert bei 40 Euro, schreibt der Analyst Geoff Haire. Nachdem er ebenfalls auf den Abschlag verwies, beschreibt er, dass die Prognose des Chemiekonzerns impliziere, dass das Ebit im 2. Halbjahr um gut ein Viertel unter dem Vorjahreszeitraum liegen dürfte.

Der Analystenkonsens unter der Lupe!

Abschließend blicken wir noch in der Ausgabe der Aktie des Tages auf alle Einschätzungen der führenden Analysten. Zum aktuellen Zeitpunkt wird die BASF-Aktie von 23 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Dabei sind 8 Experten der Meinung, dass Anleger die Aktie weiterhin kaufen sollten. Dazu sind 12 „Hold“-Ratings am Markt platziert, wodurch sich letztendlich 3 „Sell“-Empfehlungen ergeben. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich dabei auf 53,07 Euro pro Anteilschein. Nun verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs. Hierbei ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 13,55 Prozent. Das höchste Kursziel ist bei 75 Euro fixiert, was einen Abstand von 60,48 Prozent impliziert.

Fazit des Tages!

Mit Blick auf die Gewinnwarnungen der Branche war es abzusehen, dass auch BASF seine Prognosen senken muss. Doch das Ausmaß ist im Jahresvergleich durchaus beachtlich. Auch der Branchenverband VCI zeigte sich zuletzt wenig optimistisch über die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Branche. Sollte sich jedoch die Konjunktur wieder drehen, so ist auch mit einem erneuten Aufschwung im Kerngeschäft zu rechnen.

Allerdings bleibt abzuwarten, ob dies bereits im kommenden Jahr der Fall ist. Denn die makroökonomischen Daten deuten aktuell auf eine Rezession hin. Darunter würde dann das Kerngeschäft weiterhin leiden. Dennoch sollten Sie nicht in Panik ausbrechen. BASF ist mit seinem Geschäft weltweit etabliert und sitzt auf einigen Cashreserven. Damit wird der Konzern auch einige schwächere Jahre überstehen können. Detaillierte Informationen zu der aktuellen Lage von BASF können wir nun bei der nächsten Bilanzvorstellung am 28. Juli erwarten.

BASF-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BASF-Analyse vom 29. April liefert die Antwort:

Die neusten BASF-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BASF-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BASF: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre BASF-Analyse vom 29. April liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu BASF. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

BASF Analyse

BASF Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu BASF
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose BASF-Analyse an

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)