Die Aktie des Tages: AMD – ist jetzt der richtige Zeitpunkt?

AMD könnte mit einem noch höheren Nachfrageeinbruch konfrontiert werden. Ist also jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt?

Auf einen Blick:
  • AMD-Aktie: Der Zyklus der Branche
  • Sollten Betriebskosten gesenkt werden, so würde sich ein Milliardengewinn ergeben
  • Ist die Aktie derzeit fair bewertet?

Liebe Leser,

die AMD-Aktie ist derzeit mit einem Nachfrageeinbruch konfrontiert. Hierbei wird einmal mehr deutlich, dass die Branche zyklisch ist. Denn es entsteht eine Verzögerung zwischen dem Erkennen eines Nachfrageanstiegs und der Möglichkeit, die Nachfrage nach Chips zu bedienen. Allerdings hat AMD ein Hebel gefunden, um sich nachhaltig profitabler aufzustellen – doch dazu gleich mehr. In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages blicken wir auf die aktuelle Lage des Unternehmens und versuchen zu verstehen, ob aktuell ein guter Einstiegszeitpunkt ist. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe. Ihr Erik Möbus.

Mein Grundsatz!

Lassen Sie mich gerne erklären, warum die Chipindustrie zyklisch ist. Es existiert oftmals eine erhebliche Verzögerung zwischen dem Erkennen eines Nachfrageanstiegs und den Möglichkeiten der Unternehmen, diesen Anstieg zu bedienen. Für jene Unternehmen impliziert dies gelegentliche Schwankungen zwischen einer Unter- und Überbewertung. Unter diesem Grundsatz und mit Blick auf eine mögliche bevorstehende Rezession, entsteht ein Ansatz, dass die Aktie weiterhin zu hoch bewertet ist.

Ein kurzer Blick auf das jüngste Zahlenwerk!

Im Rechenzentrums-Segment blieb der Umsatz im Jahresvergleich unverändert. Die Aktivitäten für die Künstliche Intelligenz nahmen jedoch deutlich zu, ebenso wie das Interesse an der nächsten Generation der Instinct MI300-GPUs. Der Umsatz im Kundensegment ging um 65 Prozent zurück, während die CPUs der Ryzen 7000 X3D-Serie und die Ryzen 9 7945HX-CPU mit 16 Kernen auf den Markt gebracht wurden. Das Gaming-Segment verzeichnete einen Umsatzrückgang und das Embedded-Segment konnte einen Rekordumsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar generieren. Das Unternehmen prognostiziert im zweiten Quartal 2024 einen Umsatz von rund 5,3 Milliarden US-Dollar +/- 300 Millionen US-Dollar. Dies würde einen Rückgang von circa 19 Prozent im Jahresvergleich implizieren.

So ist AMD aufgestellt!

Eine allgemeine Chipknappheit im Jahr 2020 war ein Segen für AMD wodurch der Jahresumsatz von 6,7 Milliarden Dollar in 2019 auf 23,6 Milliarden Dollar in 2022 anzog. Die Bruttomargen stiegen von einem zwischenzeitlichen Tiefststand bei 27,06 Prozent in 2016 auf 51,06 Prozent in 2022. Die Netto- und Betriebsmargen verbesserten sich von einer negativen Basis in 2015/2016 kontinuierlich bis 2021, bevor sie 2022 wieder ins Positive gedreht sind. Das Unternehmen erhöhte dabei kontinuierlich die Aktienanzahl, da man glaubt, noch am Anfang seines Wachstumszyklus zu sein.

Die Kapitalrendite korreliert mit den Margen und sank von 39,1 Prozent in 2020 auf 2,29 Prozent in 2022. Auf der Einnahmen-Seite wurde der Höhepunkt im 3. Quartal 2022 erreicht, sank dann aber in den folgenden Quartalen. Nach dem Erreichen ihres Höhepunkts im vierten Quartal 2021 sind auch die Betriebs- und Nettomargen gesunken. Im darauffolgenden Quartal erreichten die Bruttomargen ebenso den höchsten Stand und sind seit dem ersten Quartal 2022 rückläufig. Gleichzeitig hat das Unternehmen seine Aktienanzahl und Barmittel deutlich erhöht, möglicherweise als Vorsichtsmaßnahme vor einer drohenden Rezession. In den letzten fünf Quartalen ist auch die jährliche Kapitalrendite gesunken, was auf einen Rückgang der Fähigkeit des Unternehmens, Geld zu verdienen, hindeutet. Das deckt sich mit der zyklischen Einschätzung der Aktie.

Eine Kennzahl: Ist deshalb AMD überbewertet?

Mit einem erwarteten durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32,97 ist die Aktie im Branchenvergleich aktuell teuer. Blicken wir auf die konkurrenzfähigen Unternehmen, so ist lediglich Intel und Nvidia noch teurer bewertet. Dabei wird erneut deutlich, dass der Nachfrageeinbruch nachgelagert einbezogen wird. In Bezug auf die gesamten Einnahmen stehen Intel und Nvidia deutlich besser als AMD dar. Doch dies könnte sich ändern. Mehr dazu im Fazit des Tages.

Alle Analysten-Schätzungen unter der Lupe!

Abschließend blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Analysten, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erlangen. Aktuell wird die AMD-Aktie von 42 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Dabei sind weiterhin 29 Experten der Meinung, dass Anleger die Aktie weiterhin kaufen sollten. Ebenfalls haben 13 Analysten AMD ein Hold-Rating verpasst. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 102,05 Dollar pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 7,37 Prozent.

Fazit des Tages!

Aufgrund der aktuell invertierten Lage am Rentenmarkt steigt der Druck bei AMD. Dazu kämpft die Fed weiterhin gegen die Inflation: Beide Faktoren sind historisch betrachtet Anzeichen für eine folgende wirtschaftliche Abschwächung. Demnach ist es gut möglich, dass ein noch stärkerer Nachfrageeinbruch bevorsteht. Doch sollte das Management wie kommuniziert den Umsatz und die Betriebsmarge auf einem ähnlichen Niveau halten und die Betriebskosten auf 1,6 Milliarden Dollar senken, so wäre ein nachhaltiger positiver Nettogewinn durchaus realistisch.

Zum Vergleich: Im vergangenen Quartal hatte das Unternehmen noch Ausgaben in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar. Somit würde der Nettogewinn bei etwas mehr als 1 Milliarde Dollar liegen. Insgesamt sind die langfristigen Aussichten weiterhin intakt. Aktuell geht es eher darum, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden.

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