Liebe Leserinnen und Leser,
die Vermutungen haben sich nun bestätigt: adidas musste im Handelsjahr 2023 deutliche Verluste verkraften. Allerdings blickt das Management weiterhin zuversichtlich in die Zukunft, denn im laufenden Jahr will der Konzern wieder wachsen. In diesem Jahr finden dabei einige wichtige Events statt, bei denen die Adidas-Aktie historisch betrachtet mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gut gelaufen ist.
Währenddessen will der Konzern den Umsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich ankurbeln. Auch der Ausblick auf die mittelfristigen Margenziele können sich dabei sehen lassen. Die Aktionäre nehmen die neuen Ankündigungen anscheinend deutlich positiv auf, denn alleine in den abgelaufenen 5 Handelstagen gewinnt die adidas-Aktie 8,90 Prozent. Gemeinsam blicken wir nun auf die neusten Meldungen rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Neuer Ausblick überzeugt den Markt!
Auch kurzfristig betrachtet konnte der Konzern bei den Anlegern definitiv punkten, denn das Management rechnet mit einem deutlichen Wachstum im laufenden Jahr. Demnach wird weiterhin ein Betriebsergebnis von 500 Millionen Euro angepeilt, wo hingegen im Jahr 2023 noch 268 Millionen Euro ausgewiesen wurden. Währenddessen will adidas in diesem Jahr unterm Strich schwarze Zahlen schreiben. Hingegen sollten im ersten Halbjahr noch negative Effekte durch den Abbau der Lagerbestände auf dem nordamerikanischen Markt die Ergebnisse beeinflussen. Außerhalb der USA habe der Konzern jedoch überall gesunde Lagerbestände, so der CEO bei der Veröffentlichung.
Kursziel deutlich angehoben!
Gleichermaßen lohnt sich auch ein Blick auf die neusten Analystenmeldungen, denn in die Schätzungen wurden auch die neusten Ergebnisse und Prognosen von adidas integriert. Demnach hat die Deutsche Bank Research die Einstufung zwar auf „Buy“ belassen, aber das Kursziel mit Blick auf die positiven Faktoren von 200 auf 220 Euro angehoben.
Der zuständige Analyst Adam Cochrane hat in seiner Studie geschrieben, dass adidas wieder Fahrt aufnehmen würde. Allerdings habe das Management an den Prognosen nichts verändert, wo hingegen jedoch eine positive Zuversicht mit Blick auf die Produktpipeline und das Margenziel für das Geschäftsjahr 2026 signalisiert wurde.
Etwas mehr Zurückhaltung!
Die US-Investmentbank Goldman Sachs bleibt hingegen im Vergleich etwas zurückhaltender gestimmt. Der Analyst Richard Edwards hat die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 200 Euro belassen. Nach der Veröffentlichung der neusten Zahlen hob der Experte hervor, dass adidas zuletzt ein Übergangsjahr durchlaufen musste. Allerdings würde sich der Fokus nun wieder auf Wachstum richten, so der Analyst.
Zunehmende positive Dynamik!
Die Analystin Zuzanna Pusz aus dem Hause UBS hat hingegen das Rating für die adidas-Aktie auf „Buy“ belassen, aber ebenfalls das Kursziel von 203 auf 228 Euro angehoben. Die Expertin schrieb in ihrer Studie, dass sie bei adidas eine zunehmende positive operative Dynamik erkenne. Hierbei hat sie einige Faktoren aufgeführt, die dies untermauern würden. Dabei schrieb sie unter anderem über eine überdurchschnittliche Performance bei den Schuhen und einen guten Abbau der Lagerbestände.
Darüber hinaus wurde ebenso eine positive Wachstumstendenz in Ländern ohne Rabatte vermeldet, wobei letztendlich auch der Vorstand ein positives erstes Quartal angedeutet hatte. Demnach würde das neue Kursziel vor allem mit der Zuversicht des adidas-Managements begründet, denn nun wurde eine prozentual zweistellige EBIT-Marge für das Jahr 2026 in Aussicht gestellt. Entsprechend wurde in der Schätzung der Analystin der Bewertungshorizont erneut verlagert.
Das hebt adidas von der Konkurrenz ab!
Bevor wir detailliert auf den neuen Analystenkonsens der adidas-Aktie blicken, analysieren wir noch die neuste Einschätzung aus dem Analysehaus Jefferies. Der Analyst James Grzinic hat in seiner Studie die Einstufung auf „Hold“ mit einem Kursziel von 185 Euro belassen. Mit Blick auf die herausgegebene Prognose hob der Analyst in seiner Einschätzung hervor, dass adidas seine langfristigen Margenerwartungen weiter nach oben geschraubt habe, während die Konkurrenten diese mit größerer Vorsicht herausgeben würden. Doch letztendlich sei in der adidas-Aktie bereits ein Großteil des Optimismus eingepreist, resümiert der Experte.
Der neue Analystenschnitt der adidas-Aktie!
Wie bereits beleuchtet, haben die Analysten ihre Kursziele nach den neuen Prognosen angepasst. Entsprechend hat sich auch der Analystenschnitt rund um die adidas-Aktie etwas verändert. Doch nach wie vor vertreten die Experten unterschiedliche Ansätze in Bezug auf die weiteren Perspektiven der adidas-Aktie. Nach den Daten von Marketscreener wird das Papier derzeit von 30 Analysten der führenden Häuser gecovert.
Grundsätzlich bleiben 12 Analysten derart optimistisch in Bezug auf die weiteren Perspektiven gestimmt, sodass diese eine laufende „Buy“-Empfehlung herausgegeben haben. Anscheinend vertreten jedoch 12 Experten die Meinung, dass der Optimismus bei der adidas-Aktie bereits umfassend eingepreist ist, wonach sie eine „Hold“-Einschätzung abgegeben haben.
Somit lassen sich laufende „Sell“-Ratings wiederfinden. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt derzeit bei 196,80 Euro. Verrechnen wir dies mit dem Freitags-Schlusskurs bei 205 Euro, so entsteht hier ein weiteres Korrekturpotenzial in Höhe von 3,98 Prozent. Auf der anderen Seite bleibt ein Analyst noch etwas optimistischer gestimmt, was mitunter auch auf die mittelfristige Margenprognose zurückführbar sein könnte. Demnach liegt der höchste Zielpreis bei 231 Euro. Ebenso orientiert an dem genannten Schlusskurs ergibt sich ein weiteres Potenzial von 12,68 Prozent.
Adidas Aktie Chart
Das Fazit des Tages!
Unterm Strich muss man an dieser Stelle hinzufügen, dass die Ergebnisse im Jahr 2023 vor allem wegen der Lagerbestände belastet wurden. Im Zuge der Corona-Pandemie hatte adidas durch die Sorge rund um Lieferkettenprobleme hohe Vorräte aufgebaut. Der darauffolgende Abverkauf konnte jedoch wegen der Konsumschwäche, ausgelöst durch eine hohe Inflation, nur teils mit hohen Rabatten vollzogen werden. Dadurch wurde natürlich auch das Ergebnis negativ beeinflusst.
Auf der anderen Seite ist der Optimismus mit Blick auf das Jahr 2026 als positives Signal zu bewerten, da der Konzern sich hierbei von der Konkurrenz abheben könnte – zumindest mit Blick auf die Marge. Als interessierter Aktionär sollten Sie jedoch weiterhin auf das Umsatzwachstum in Nordamerika blicken, denn hier rechnet der Konzern mit Gegenwind. Die Dynamik in allen übrigen Regionen ist nach den Angaben des Managements weiterhin intakt. Gleichermaßen finden in diesem Jahr unter anderem die Olympischen Spiele und die Fußball-EM statt, von denen adidas in der Vergangenheit öfters profitieren konnte.
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