Die Aktie des Tages: 1&1 – Unverhofft kommt oft!

1&1 sichert sich Zugang zum Netz von Vodafone und landet damit einen echten Coup, der auch an der Börse honoriert wird.

Auf einen Blick:
  • 1&1 erhält künftig Zugang zum 5G-Netz von Vodafone.
  • Dem bisherigen Partner Telefonica wird die Freundschaft gekündigt.
  • Bei den Anlegern sorgt das für neue Fantasien.
  • Die Aktie bedankt sich mit massiven Kurssprüngen.

Liebe Leser,

es fällt aktuell gar nicht so leicht, an der Börse irgendwo grüne Vorzeichen zu finden. Der DAX fiel heute Morgen unter die prestigeträchtige Marke bei 16.000 Punkten und es herrscht allgemeine Katerstimmung. 1&1 kann sich diesem Sentiment jedoch erfolgreich entziehen, und das nicht ohne Grund. Dem Unternehmen ist ein Coup gelungen, mit dem die meisten Beobachter nicht gerechnet hätten.

Wie das Telekommunikationsunternehmen mitteilen ließ, wird man künftig auf das Netz von Vodafone für die eigenen Kunden setzen. Per National Roaming erhalten 1&1-Kunden also Zugang zum recht gut ausgebauten Netz des britischen Konzerns. Das Prinzip ist nicht neu und wird aktuell bereits eingesetzt. Bisher setzte 1&1 aber auf Telefonica bzw. O2 als Partner. Diese Kooperation soll nun in rund zwei Jahren schlicht auslaufen, wie das „Handelsblatt“ zu berichten weiß.

1&1 auf dem Weg nach vorn

In den Augen von Experten stellt der Wechsel des Partners ein klares Upgrade für 1&1 dar. Zudem gibt es muntere Spekulationen, welcher Rattenschwanz an dem frischen Deal hängen könnte. Schließlich waren 1&1 und Vodafone bis zuletzt nicht unbedingt die dicksten Freunde. 1&1 warf dem neuen Partner gerne mal vor, den eigenen Netzausbau aktiv zu verhindern. Vodafone hatte dies stets bestritten. Im Raum steht nun die Vermutung, dass mit der neuen Vereinbarung sich auch in dieser Hinsicht etwas tun könnte.

Offiziell gab es diesbezüglich freilich nichts zu hören. Doch zumindest in den Augen einiger Beobachter ist die Übereinkunft mit Vodafone mehr als nur ein einfacher Netzwechsel. Es ist nicht auszuschließen, dass damit auch der Netzausbau von 1&1 selbst endlich Fahrt aufnehmen könnte. Der Konzern sicherte sich für eine Milliardensumme Lizenzen für 5G-Netze, kam bisher aber nur schleppend beim Ausbau voran.

Offene Fragen stören die Anleger nicht

Im Prinzip hat 1&1 nicht allzu viel über den neuen Partner beim National Roaming verraten. Offen ist beispielsweise, welche Kosten der Zugang zum Vodafone-Netz mit sich bringen wird. Bekannt ist, dass je nach der Auslastung des Netztes ein bestimmter Betrag anfallen wird. Wie hoch dieser ausfallen mag, darüber lässt sich aber nur spekulieren. Schon bei der Zusammenarbeit mit O2 wurde nie öffentlich kommuniziert, was 1&1 sich das Ganze hat kosten lassen. Experten gehen davon aus, dass jährlich rund 600 Millionen Euro fließen.

1&1 hat sich aber immer wieder darüber beschwert, dass die Konditionen beim National Roaming mit O2 nicht mehr zeitgemäß seien. Entsprechend lässt sich auch hier nun vermuten, dass mit Vodafone etwas bessere Voraussetzungen geschaffen werden können. Dem aufmerksamen Leser fällt bereits auf, dass hier sehr viel spekuliert wird. Das stört aber zumindest die Anteilseigner nicht.

Es geht aufwärts für 1&1

Die Aktionäre bewerten den Deal mit Vodafone sehr positiv und die 1&1-Aktie holte jüngst zu einer beeindruckenden Erholung aus. Am Mittwoch ging es um gute 16 Prozent in die Höhe und die Siegesserie reißt auch am Donnerstag nicht ab. Im frühen Handel ging es heute um 6,3 Prozent auf 12,76 Euro aufwärts und damit auf den höchsten Stand seit Mitte Februar. Der mehr als schlechten Marktstimmung trotzt die 1&1-Aktie mit Leichtigkeit.

In die entgegengesetzte Richtung geht es derweil bei Telefonica Deutschland, wo zeitweise zweistellige Kursverluste zu beobachten sind. Zumindest die Börsianer scheinen also schon für sich entschieden zu haben, wer bei der überraschenden Vereinbarung als Sieger und wer als Verliert vom Platz geht. Nicht viel tut sich derweil bei der Vodafone-Aktie, obschon der britische Konzern von dem Ganzen eigentlich am meisten profitieren dürfte.

Ist das die große Wende für 1&1?

Im ersten Moment sieht der Kurssprung bei 1&1 natürlich beeindruckend aus und die Partnerschaft mit Vodafone bringt einige neue Möglichkeiten mit sich. Zumindest ich persönlich bin aber etwas skeptisch, ob derartige Kursgewinne tatsächlich zu rechtfertigen sind. Ohne über die Details aufgeklärt zu sein, bleiben manche Fragezeichen. Für die Kunden ändert sich faktisch nicht viel, viele dürften den Netzwechsel nicht einmal mitbekommen. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass Neukunden 1&1 auf einmal überrennen werden, nur weil beim National Roaming ein neuer Netzbetreiber gefunden werden konnte.

Damit soll der durchaus als Erfolg anzusehende Deal gar nicht schlechtgeredet werden. 1&1 macht seine Fortschritte und geht konsequent seinen Weg in eine Zukunft, in der die eigene Marktstellung weiter gefestigt wird. Es mag sein, dass ich etwas übersehe. Doch ich sehe in dem Vodafone-Deal schlicht nicht den ganz großen Durchbruch. Dass die Aktie momentan steil in die Höhe springt, liegt letztlich auch am vorherigen Abwärtstrend. Jener brockt der 1&1-Aktie trotz der enormen Zugewinne in dieser Woche noch Verluste von 41 Prozent ein.

1&1 AG Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Fazit des Tages: Ruhe bewahren!

Wer zum richtigen Zeitpunkt bei 1&1 investiert war, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben und kann sich über die ansehnlichen Kursgewinne freuen. Langfristig ist aber noch kein Ausweg aus dem charttechnischen Abwärtstrend gefunden. Es ergibt sich daher jetzt auch keine Einstiegschance mehr und es wäre auch nicht allzu überraschend, sollte es hier in nächster Zeit zu Gewinnmitnahmen kommen. Es empfiehlt sich daher, die Aktie zunächst entspannt von der Seitenlinie aus zu erfolgen. Für 1&1 ist der Vodafone-Deal der Schritt in eine neue Zukunft. Ob jene rosig ausfallen wird oder mit Dornen gespickt ist, das steht aber noch in den Sternen.

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