Der Sportartikelhersteller Adidas steht vor einer spannenden Woche. Auf dem Platz läuft’s, doch hinter den Kulissen brodelt es. Kurz vor der Hauptversammlung kündigt mit Allianz Global Investors einer der größten Aktionäre an, gegen die Wiederwahl des Aufsichtsratschefs zu stimmen – und das ausgerechnet in einer Phase, in der Adidas operativ wieder Tritt gefasst hat.
Vorstandschef unter Druck
Thomas Rabe, gleichzeitig auch Chef des Medienkonzerns Bertelsmann, ist vielen Investoren ein Dorn im Auge. Der Vorwurf: Er habe zu viele Posten gleichzeitig – ein klassischer Fall von „Overboarding“. AllianzGI hatte bereits 2024 Bedenken geäußert, damals aber noch zugestimmt. Ein Jahr später fehlt weiterhin ein Nachfolgeplan. Nun will der Großanleger ein Zeichen setzen – ein potenzielles Signal für weitere Investoren.
Handelsrisiken im Nacken – aber Adidas bleibt flexibler als Nike
Parallel dazu steht Adidas wie die gesamte Branche vor einer ganz anderen Herausforderung: Trumps neue Strafzölle auf asiatische Importe. Während Konkurrent Nike bis zu 95% seiner Profite gefährdet sieht, ist Adidas besser aufgestellt. Der Konzern produziert zwar auch in Asien, verfügt aber über zusätzliche Kapazitäten in Mexiko – ein Standort mit niedrigerem Zollrisiko und kurzer Reaktionszeit.
Zudem ist Adidas in Nordamerika weniger stark engagiert als Nike. Gerade einmal 22% des Umsatzes stammen von dort, bei Nike sind es fast doppelt so viel. Ein echter Vorteil, sollte sich der Zollstreit weiter zuspitzen.
Adidas AG Aktie Chart
Turnaround trägt Früchte
Abseits geopolitischer Unsicherheiten zeigt Adidas Stärke. Der operative Turnaround unter CEO Bjørn Gulden greift: Umsatz und Gewinn steigen wieder, während Nike zuletzt Einbrüche hinnehmen musste. Während sich Nike schwer tut, wirkt Adidas wie ein Team mit klarer Spielidee – und einem breiteren Spielfeld. Die globale Diversifikation zahlt sich in Zeiten von Handelsbarrieren und Währungsturbulenzen aus.
Bewertung nicht mehr günstig, aber solide
Anleger schauen auch auf die Bewertung: Adidas ist mit einem Kurs-FCF-Verhältnis von 16,5 zwar teurer als Nike (13,5), punktet aber mit besserer Dynamik. Die operative Marge liegt inzwischen auf Augenhöhe mit Nike – Tendenz steigend.
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