Dass die US-Wettbewerbsbehörde FTC kein Freund der geplanten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft ist, ist hinlänglich bekannt. Nun hat die Federal Trade Commission laut einem Bericht von Bloomberg offenbar zum Äußersten gegriffen.
Demnach hat die FTC zwei gerichtliche Verfügungen gegen Activision Blizzard und Microsoft vor einem US-Bundesbezirksgericht beantragt. Dadurch soll verhindert werden, dass die beiden Großkonzerne trotz des laufenden FTC-Verfahrens fusionieren.
Activision Blizzard und Microsoft: Kritik an geplanter Mega-Übernahme
Hintergrund: Microsoft hatte Anfang 2022 die knapp 69 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Videospiel-Publishers Activision Blizzard angekündigt. Der Deal wäre der größte in der Geschichte der Gaming-Branche.
Kritiker monieren jedoch, dass die Übernahme eine erhebliche Verzerrung innerhalb des Marktes bewirken würde, da Microsoft durch seine Plattformen „Windows“ (PC) und „Xbox“ (Konsole) die Spiele von Activision Blizzard anderen Plattformen vorenthalten könnte. Zwar hat Microsoft inzwischen betont, sämtliche Games auch nach einer Akquisition plattformoffen anzubieten.
FTC-Verfahren: Anhörungen erst im August – Behörde befürchtet vorschnellen Vollzug
Doch die Wettbewerbshüter trauen dem Braten offenbar nicht. Im Dezember hatte die FTC Klage gegen die Übernahme eingereicht. Die Beweisaufnahme in dem Verfahren soll Anfang August anlaufen. Das Problem: Microsoft wollte die Übernahme eigentlich bereits spätestens im Juli 2024 unter Dach und Fach bringen. Sollte die Deadline nicht eingehalten werden, drohen Microsoft vonseiten Activision Blizzards Vertragsstrafen.
Deshalb befürchtet die FTC, dass die beiden Konzerne die Fusion noch schnell über die Bühne bringen wollen – auch ohne ausdrückliche Genehmigung der Kartellbehörde. Die FTC hat aus diesem Grund nun juristische Maßnahmen eingeleitet, die es Microsoft und Activision Blizzard zunächst verbietet, die Fusion zu vollziehen. Das zuständige Bundesbezirksgericht soll nun in den nächsten beiden Wochen alle Beteiligten anhören, bevor es über eine mögliche, länger gültige einstweilige Verfügung entscheidet.
Unterm Strich könnte sich das Ganze so lange hinziehen, bis das eigentliche FTC-Verfahren vorüber ist – also weit nach der ursprünglich anvisierten Deal-Deadline. Microsoft und Activision Blizzard müssen nun darauf hoffen, dass das Bundesbezirksgericht in Kalifornien den Antrag der FTC doch noch grundlegend abweist.
Großbritannien bald ohne Activision Blizzard?
Zur Einordnung: Erst kürzlich hatte die britische Wettbewerbsbehörde CMA den Deal untersagt. Damit der CMA-Entscheid obsolet würde, könnte Activision Blizzard den britischen Markt nach der Übernahme gar gänzlich verlassen. Auf EU-Ebene ist der geplante Deal indes bereits genehmigt – mit Zugeständnissen.
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