AbbVie meldete für das erste Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von 8,4 % auf 13,34 Milliarden US-Dollar – damit schlug der Konzern sowohl die eigenen Prognosen als auch die Erwartungen der Analysten. Treiber dieser Entwicklung waren vor allem Skyrizi (+70,6 %) und Rinvoq (+57,2 %), die ihre beeindruckende Wachstumsgeschichte fortsetzen.
Dank dieser Erfolge hob AbbVie die Jahresprognose an: Der erwartete Umsatz wurde um 700 Millionen Dollar auf 59,7 Milliarden US-Dollar erhöht, der Gewinn je Aktie (EPS) um 0,10 Dollar auf 12,09 bis 12,29 US-Dollar. Analysten gehen davon aus, dass bei anhaltendem Momentum weitere Anhebungen folgen könnten.
Humira verliert schneller als gedacht – die Lücke bleibt groß
Weniger erfreulich: Der Rückgang bei Humira beschleunigte sich. Die globalen Umsätze brachen im Quartal um 50 % ein, was AbbVie zwang, die Jahresprognose für Humira-Verkäufe in den USA um 500 Millionen Dollar zu senken. Während Skyrizi und Rinvoq das Minus größtenteils kompensieren können, bleibt die Dynamik ein Risiko – insbesondere falls Biosimilars noch stärker Marktanteile gewinnen.
Neue Baustellen: Ästhetik und Augenheilkunde enttäuschen
Ernüchternd verlief auch das Geschäft mit Schönheits- und Augenpflegeprodukten. Die Aesthetics-Sparte (u.a. Botox Cosmetic) verzeichnete einen Umsatzrückgang von 11,8 %. Besonders kritisch: Die Schwäche ist ausgeprägter als in den Vorquartalen und zwang das Management zu einer Prognosesenkung auf nur noch 5,1 Milliarden US-Dollar für 2025.
Auch im Eye-Care-Segment blieb AbbVie hinter den Erwartungen zurück. Beide Bereiche bleiben kurzfristige Belastungsfaktoren für die Wachstumsstory.
Politische Wolken: Zölle und Preisdruck belasten die Stimmung
Während die operative Leistung überzeugt, drohen neue Risiken von außen. Die Androhung zusätzlicher US-Zölle auf Arzneimittel durch Präsident Trump bleibt eine große Unbekannte. Zwar verweist AbbVie auf seine massiven Investitionen in die US-Produktion – über 10 Milliarden US-Dollar sollen bis 2033 fließen –, doch Preisanpassungen oder Margendruck könnten die Profitabilität belasten.
Auch geplante politische Eingriffe wie das „Most-Favored-Nation Pricing“ oder Kürzungen bei der FDA-Finanzierung stellen langfristige Risiken dar.
Neue Chancen: AbbVie setzt auf Adipositas und neue Onkologie-Hoffnungen
Trotz der politischen Unsicherheit blickt AbbVie strategisch nach vorne: Mit dem Einstieg in den boomenden Adipositasmarkt durch die Kooperation mit Gubra (GUB014295) eröffnet sich ein neues, milliardenschweres Wachstumsfeld. Anders als viele Wettbewerber setzt AbbVie dabei auf eine innovative Amylin-Strategie und nicht auf klassische GLP-1-Analoga. Der Ansatz gilt als risikoreich – könnte aber bei Erfolg ein Kurstreiber erster Güte sein.
Parallel dazu baut AbbVie seine Onkologiepipeline aus: Elahere zeigte positive Daten im Bereich Ovarialkarzinom, während Teliso-V für Lungenkrebs Hoffnungsträger bleibt.
Bewertung: Defensive Qualität trifft ambitionierte Multiples
Trotz der operativen Erfolge ist die AbbVie-Aktie kein Schnäppchen: Mit einem Forward-KGV von rund 15x liegt sie über dem historischen Schnitt, wenn auch unterhalb der Bewertungen von Branchenstars wie Eli Lilly. Die Dividendenrendite von über 3,6 % bleibt jedoch attraktiv – gerade in einem unsicheren Marktumfeld.
Langfristig bleibt AbbVie damit ein solider Wert für defensive Portfolios. Kurzfristig sollten Anleger jedoch wachsam bleiben: Politische Eingriffe und Schwächen in einzelnen Geschäftsbereichen könnten neue Volatilität bringen.
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